Das DEAD KENNEDYS Debüt von 1980 ist eine dieser Scheibe für die Ewigkeit, eine Platte, die auch fast 25 Jahre später noch völlig zeitlos klingt. Ein echtes Kunststück, denn speziell Punk aus dieser Epoche klingt heute fast immer furchtbar altbacken, dilletantisch und verstaubt – ganz im Gegensatz zu diesem Monument, das einige der besten Songs enthält, welche die US Punkrock / Hardcore Szene je hervorgebracht hat.
Allein das geniale Quartett „Kill The Poor“, „Let’s Lynch The Landlord“, „California Über Alles“ und „Holiday In Cambodia“ rechtfertigen die Anschaffung dieser CD, allerdings wäre es völlig unberechtigt, das Album auf diese vier Unglaublichkeiten zu reduzieren, denn auch bei den restlichen Songs stimmt einfach alles : Abwechslung, Innovation und abgedrehte Ideen gibt es hier in rauhen Mengen zu bestaunen, und obwohl die Tracks allesamt mehr als eingängig und hitverdächtig sind, handelt es sich hier keinesfalls um simplen Schunkelpunk: East Bay Ray zaubert auf seiner Gitarre ein Wahnsinnsthema nach dem anderen aufs Band, das Zusammenspiel des Vierers ist höllisch tight und über Jello Biafra’s zynische, böse, aber absolut erstklassige – weil intelligente – Lyrics muß man eigentlich eh keine großen Worte mehr verlieren. Gerade in der heutigen Zeit klingt vieles, was dieser Visionär vor nem Vierteljahrhundert zu Papier gebracht hat, aktueller denn je. Ohne diese Platte hätte der politisch motivierte Hardcore in Amiland vermutlich nie Fuß gefaßt – und gerade dort waren (und sind immer noch) solche Bands mehr als notwendig.
Was soll ich noch groß sagen ? Hier haben wir es mit einem absoluten Meisterwerk zu tun, das man eigentlich haben – aber zumindest kennen – muß.
Der Re-Release im schicken Digipack enthält übrigens noch eine Bonus CD, auf der die ersten drei Singles (mit B-Seiten natürlich) verewigt sind, weshalb die Ohrwurmsammlung noch um die Klassiker „Police Truck“ und „Too Drunk To Fuck“ erweitert wird. Pflichtkauf !