Ehrliche Worte und ein Blick in die Zukunft
Interview mit Carpathian Dream
Gothic Rock
Gothic Rock
Hallo Carpathian Dream! Erstmal danke, dass ihr euch Zeit für ein paar Fragen genommen habt. Und schon geht’s los!
„A Story About those who tell“ ist fertig. Wie waren die allgemeinen Reaktionen auf euer Album?
Hallo erstmal auch von unserer Seite. Ehrlich gesagt, hatten wir uns bislang mehr erhofft, oder zumindest bessere Reaktionen erwartet. Auf unserem zweiten Demo „Frozen Tears“ war der Stil noch nicht ganz so gefestigt, aber dennoch ernteten wir viel Lob. Wir dachten, wir wären damit jetzt einen Schritt weiter, wo wir uns vielleicht getäuscht haben. Dennoch gab es aber auch viele positive Reaktionen auf die CD. So können wir noch sagen, dass wir einen gewissen Grad von Zufriedenheit bislang erreichen konnten.
Von der Bloodchamber hat es leider nur zu 5 Punkten gereicht, was vor allem an der recht schwachen Produktion liegt. Vor allem der Gesang von Christine (die sicherlich eine Bereicherung gewesen wäre) verläuft teilweise in ein kaum wahrnehmbares Gebrabbel im Hintergrund. Was sagt ihr zu dieser Kritik?
Ich denke, dass diese Kritik im Nachhinein absolut berechtigt ist. Wir haben die CD in Eigenproduktion aufgenommen. Unser Gitarrist Jens ist in Sachen Recording und Technik sehr versiert, dennoch waren das auch für ihn die ersten größeren Schritte und wir haben einfach zu viel Zeit gehabt, zu viel probiert, was sich teilweise als nicht sehr nützlich erwiesen hat. So konnte Jens und auch besonders wir daraus lernen. Allerdings hatten wir auch schon andere Produktionen in „professionellen“ Studios über einige Tage, die uns noch weniger überzeugt haben und wir mit unserer Aufnahme wesentlich zufriedener sind. Aber im Endeffekt hätten wir uns für die Aufnahmen auch professionelle Hilfe an Land ziehen müssen. In ein größeres Tonstudio zu gehen, dazu fehlten einfach die finanziellen Mittel. Aber wir haben hoffentlich daraus gelernt und hoffen natürlich in Sachen Produktion auf Besserung.
Schaut man sich die Homepage an, könnte man meinen ihr seit auf dem besten Wege die Undergroundszene hinter euch zu lassen (gute Aufmachung, Merchandising usw.). Wäre es nicht möglich gewesen hier und da zu sparen und lieber mehr in die Produktion zu stecken?
Ehrlich gesagt, haben wir nicht wirklich viel Geld investiert, auch weil kaum etwas davon vorhanden ist, was du mit Sicherheit auch kennen wirst. Wir hatten in dieser Hinsicht das absolute Glück, dass wir im Freundeskreis dafür einen absoluten Fachmann haben, der gerade sein Studium im Bereich Medien abgeschlossen hat und jetzt in die Selbständigkeit gegangen ist. Da konnte mal also noch vom Freunschaftsdienst sprechen. Trotzdem wäre das Geld für eine noch bessere Produktion in einem Studio nicht drin gewesen. Höchstens das Mastering hätten wir in andere Hände gegeben. Aber wie gesagt, Jens hat die ersten Schritte mit dem neuen, eigenen Tonstudio gemacht und wir mussten quasi als „Versuchsobjekt“ herhalten. Das haben wir akzeptiert und müssen mit dem zufrieden sein, was dabei rausgekommen ist.
Ehrlich gesagt hat es mich ein wenig enttäuscht, dass ihr auf eurer Homepage die Reviews (nicht nur unseres, sondern alle) stark gekürzt habt und nur die positiven Bemerkungen übrig sind. In gewissem Sinne verarscht ihr doch so die Fans, die auf diese Art überhaupt nicht alle Fakten kennen. Was sagt ihr dazu?
Das kann man so und so sehen. Wir haben alle, also auch die Vorgänger-Kritiken stark gekürzt und die positiven Sachen herausgestellt. Was ich eigentlich auch für legitim halte. Schließlich will man sich von der besten Seite präsentieren. Allerdings ist bei den gekürzten Versionen oben im Namen des Magazins der direkte Weg zum Review auf die jeweilige Homepage des Zines verlinkt. Also kann jeder noch mal nachschauen, ob die wirklich so gut war oder nicht. Die Fans können sich ja auch die Songs direkt in einigen gekürzten Versionen anhören und sich selber so ein Bild machen. Wie gesagt, wir werden das weiter so machen. Die ganzen Kritiken können ja per Link, der gut gekennzeichnet ist, direkt anklicken.
Was unser Leservoting betrifft, ist euer Album derzeit nicht gerade hoch angesehen (4,86 Punkte). Könnt ihr euch vorstellen, woran das liegt und was würdet ihr auf dem nächsten Album besser machen?
Ich denke das liegt ganz normal an den Reviews. Alle unsere Reviews sind ja eher durchschnittlicher Natur, bis auf einige Ausnahmen. Das akzeptieren wir so und für uns kommen dabei natürlich noch einige Erkenntnisse nach außen, die wir so vorher vielleicht nicht wahrgenommen haben. Alles in allem sind dann aber auch die Leserkritiken dazu berechtigt. Schließlich haben wir ja auch nur 5 Punkte bekommen. Auf dem nächsten Album müssen wir natürlich wieder einiges besser machen. Angefangen bei der Produktion, Mastering, bis hin zum Arrangement und dem Songwriting bestehen immer Verbesserungsmöglichkeiten, die wir versuchen müssen zu sehen und auch zu nutzen, soweit es in unserem Vermögen steht.
Jetzt mal zu was Positivem: Eure beiden Gitarristen Marc und Jens haben wirklich super Arbeit geleistet und spielen wirklich auf einem verdammt hohen Niveau. Wie seid ihr selbst mit der Arbeit an den Gitarren zufrieden?
Danke für das Lob, welches ich jetzt mal speziell auch auf mich beziehe (Marc). Viele der Songs stammen aus der Feder von Jens. Er ist quasi unser Hirn und wir geben natürlich auch unsere Ideen möglichst an ihn weiter. Dazu muss man auch sagen, dass Jens Musik studiert und in diesem Bereich absolut zu Hause ist. Also, im allgemeinen denke ich, dass wir mit der Gitarrenarbeit zufrieden sein können. Am Sound kann man immer was verbessern, obwohl wir viel versucht haben. Im Nachhinein sind wir von einigen Songs nicht mehr so ganz überzeugt, was sich aber auch erst die letzten Monate eingestellt hat. Von daher müssen wir, auch in der Hinsicht auf neues Material, doch noch einiges an Gitarrenarbeit leisten. Ich denke, aber dass wir als Gitarristen durchaus zufrieden sein können, und ich denke der Rest der Band hätte sich sonst schon während der Studioarbeiten gemeldet, wenn ihnen etwas nicht in den Kram gepasst hätte.
Wer sind allgemein eure Vorbilder in der Musikszene?
Ich persönlich hatte früher besonders mein Vorbild in Sami Lopakke von Sentenced und ganz früher natürlich die Jungs von Metallica. Jetzt kann ich vielen was positives abgewinnen, die mir ein Vorbild sein können.
Unsere Sängerin hat vor allem Vorbilder in der Band „Skin“ (ehemals Skunk Anansie). Unserm Gitarrist Jens haben es besonders „Dream Theater“ angetan. Olli, unserem Drummer, hat es Travis von Blink oder ehemals angetan.
Erklärt mal kurz den Lesern, was ihr mit den Songs ausdrücken wollt. Oder verfolgt ihr keine bestimmten Ziele?
Wir wollen jetzt nichts Bestimmtes mit den Songs ausdrücken, also steckt da keine politische Botschaft dahinter. Unser Sänger Christian hat beim Texten eine ganz genaue Vorstellung von der inhaltlichen Konzeption: „In meinen Texten behandele ich vornehmlich die negativen Seiten des Lebens. Die zwischenmenschlichen Gefühle wie Liebe, Hass, Trauer oder Wut kommen dabei sehr zum Ausdruck. Das hat auch damit zu tun, dass wir als düstere, melancholische Dark-Metal-Band angefangen haben, und streckenweise kommt das noch zum Ausdruck. Wir machen auch keine politischen Texte, es geht vielmehr um die Facetten des Lebens.“
Wie seit ihr auf die Idee gekommen, eine weibliche Sängerin ins Team aufzunehmen und seid ihr zufrieden mit eurer Wahl?
Die Idee kam ganz überraschend, war so nicht geplant und damit können wir durchaus zufrieden sei. Tine ist eine gute, alte Bekannte von unserem Gitarristen Jens. Vor einiger Zeit hatten wir uns dann von unserem bis dato zweiten Sänger Daniel Riedel getrennt. Persönliche und vor allem zeittechnische Gründe ließen leider keine weitere gemeinsame Entwicklung zu. Nun standen die ersten Aufnahmen für das neue Album vor der Tür. Wir wussten ja schon vorher, dass Tine ganz gut singen kann. Jens hatte sie dann einfach mal klammheimlich eingeladen und Probeaufnahmen mit ihr gemacht, die er uns dann prompt den nächsten Tag vorführte. Wir waren doch sehr angenehm überrascht und beschlossen Tine für „additional vocals“ auf dem Album einzusetzen. Um die CD später auch so gut wie möglich promoten und Live zu rüberbringen zu können, entschlossen wir uns, Tine dann in die Band aufzunehmen. Zufrieden sind wir absolut mit der Arbeit auf dem Album. Die Defizite in Sachen Produktion und auch der Arrangements brauchen wir jetzt hier nicht schon wieder zu erwähnen. Leider ist Tine durch ihre Arbeit zeitlich sehr eingespannt, so dass regelmäßige Proben mit ihr oft Mangelware sind. Dadurch kann sich ihr Potenzial noch nicht in vollem Umfang abrufen, um eine uneingeschränkte Bereicherung für uns darzustellen.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? (Gigs, neues Material usw.)
Wir könnten jetzt natürlich die Standard-Sachen aufführen. Also viel Groupies, viele Gigs, neue Platten, nen geilen Plattenvertrag und wenn möglich auch ne gute Stange Geld. Aber da muss man mal schauen. Die Kritiken zur aktuellen CD waren ja doch eher durchschnittlich, so dass wir erstmal schauen müssen, wie es weitergeht. Genaue Gedanken haben wir uns darüber noch nicht gemacht. Erstmal wollen wir natürlich unser aktuelles Material so gut wie möglich promoten und Live gut rüberbringen. Derzeit laufen Planungen für Festivals und Gigs, wobei wir dort aber schauen müssen, was wir an Land ziehen können. Ansonsten hoffen wir natürlich, dass wir dann auch unser aktuelles Album „A Story About Those Who Tell“ so gut wie möglich verkaufen können, so wollen wir doch auch einen guten Eindruck bei Starfish Music hinterlassen.
Neues Material haben wir bereits geschrieben. Zumindest 3 neue Songs. Sie gehen allerdings wieder in eine etwas andere Richtung. Ich denke auch, dass an dem bisherigen Material wahrscheinlich auch unsere Grenze erreicht ist, so dass wir schauen müssen, wie sich die Zukunft bandtechnisch gestalten wird. Gut möglich ist dann natürlich auch eine eventuelle Namensänderung, weil die neuen Sachen einfach nicht mehr mit dem aktuellen Namen „Carpathian Dream“ vereinbar sind. Der resultiert ja noch aus unserer Vergangenheit im Bereich des „Dark Metal“.
Die Musikszene ist ein Geschäft, in dem es immer wieder drunter und drüber geht, vor allem bei kleineren Bands führt das zu häufigen Line-Up Wechseln. Was gibt euch die Gewissheit, eine gefestigte und eingespielte Einheit zu sein?
Die Gewissheit kann uns eigentlich nur unsere lange Vergangenheit geben. Wir spielen schließlich in der Besetzung seit fast 6 Jahren zusammen. Wir kennen uns alle schon 7 Jahre und länger und sind verdammt gute Freunde und daher steht auch der Spaß gemeinsam Musik zu machen bei uns absolut im Vordergrund. Das wird sich auch nicht ändern. Aber absolut ausgeschlossen, dass wir eventuell auch getrennte musikalische Wege beschreiten könnten, ist es natürlich nicht. Normalerweise kann man auch sagen, dass man durch ein wechselndes Line-Up einfach flexibel bleiben würde, was die heutige Zeit in der Musikbranche auch als Notwendigkeit mitbringen würde. Um sich weiterzuentwickeln und am besten auch neue Impulse in die Band zu bringen, sind regelmäßige Wechsel und oder Ergänzungen des Line-Ups eigentlich unausweichlich.
Und hier noch die drei üblichen Fragen fernab vom Metal:
Welche drei Dinge würdet ihr mit auf eine einsame Insel nehmen?
Das ist bei uns allen ja wahrscheinlich unterschiedlich. Da reicht die Palette von der Sparte Alk, Frauen und Zigaretten bis hin zu einer einfachen Sonnenbrille, einem guten Buch und einer Gitarre.
Was war die peinlichste Situation in eurer Karriere als Musiker?
Unser Gitarrist Jens ist schon mal von der Bühne gefallen, als er zu sehr eine Show reißen wollte. Ansonsten zerstört unser Bassist Stefan fast regelmäßig irgendwelche Kabel, weil er oft von links nach rechts über die Bühne sprintet. Bei den Sängern standen wohl gewisse Vergesslichkeiten hinsichtlich der Lyrics im Vordergrund. Tine hat z.B. stoned drei mal die Strophe gesungen und alles andere vergessen.
Mit wem würdet ihr gerne mal in die Badewanne steigen?
Christian würde gerne mit unserem Gitarristen Jens in die Wanne steigen. Hoffe aber nicht, dass er jetzt plötzlich homosexuelle Neigungen zeigt (haha)! Ansonsten kommen eigentlich unsere Freundinnen bzw. Freunde oder „Affären“ in Frage. Vielleicht noch das „Quitscheentchen“ von nebenan..... Den Fön lassen wir mal lieber draußen.
Und zum Abschluss noch ein paar weiße Worte an die Fans da draußen:
Da wollen wir natürlich alle Fans von uns recht herzlich begrüßen, uns bedanken für die Unterstützung auf den Konzerten und auch hinsichtlich des Erwerbs unserer schönen Alben und CDs. Bleibt uns weiterhin gewogen, kauft weiterhin ne Menge CDs und Sampler, kauft Shirts und schreibt weiter unser Gästebuch mit Kritiken, Grüßen und allem weiteren gründlich voll. In diesem Sinne...... Alles Gute und vielen Dank auch an Bloodchamber.de und vor allem Basti Greb für die tolle Unterstützung, das Review und die Möglichkeit, dass wir das Interview mit euch machen durften.
Vielen Dank für die Zusammenarbeit und alles Gute für die Zukunft!!!
„A Story About those who tell“ ist fertig. Wie waren die allgemeinen Reaktionen auf euer Album?
Hallo erstmal auch von unserer Seite. Ehrlich gesagt, hatten wir uns bislang mehr erhofft, oder zumindest bessere Reaktionen erwartet. Auf unserem zweiten Demo „Frozen Tears“ war der Stil noch nicht ganz so gefestigt, aber dennoch ernteten wir viel Lob. Wir dachten, wir wären damit jetzt einen Schritt weiter, wo wir uns vielleicht getäuscht haben. Dennoch gab es aber auch viele positive Reaktionen auf die CD. So können wir noch sagen, dass wir einen gewissen Grad von Zufriedenheit bislang erreichen konnten.
Von der Bloodchamber hat es leider nur zu 5 Punkten gereicht, was vor allem an der recht schwachen Produktion liegt. Vor allem der Gesang von Christine (die sicherlich eine Bereicherung gewesen wäre) verläuft teilweise in ein kaum wahrnehmbares Gebrabbel im Hintergrund. Was sagt ihr zu dieser Kritik?
Ich denke, dass diese Kritik im Nachhinein absolut berechtigt ist. Wir haben die CD in Eigenproduktion aufgenommen. Unser Gitarrist Jens ist in Sachen Recording und Technik sehr versiert, dennoch waren das auch für ihn die ersten größeren Schritte und wir haben einfach zu viel Zeit gehabt, zu viel probiert, was sich teilweise als nicht sehr nützlich erwiesen hat. So konnte Jens und auch besonders wir daraus lernen. Allerdings hatten wir auch schon andere Produktionen in „professionellen“ Studios über einige Tage, die uns noch weniger überzeugt haben und wir mit unserer Aufnahme wesentlich zufriedener sind. Aber im Endeffekt hätten wir uns für die Aufnahmen auch professionelle Hilfe an Land ziehen müssen. In ein größeres Tonstudio zu gehen, dazu fehlten einfach die finanziellen Mittel. Aber wir haben hoffentlich daraus gelernt und hoffen natürlich in Sachen Produktion auf Besserung.
Schaut man sich die Homepage an, könnte man meinen ihr seit auf dem besten Wege die Undergroundszene hinter euch zu lassen (gute Aufmachung, Merchandising usw.). Wäre es nicht möglich gewesen hier und da zu sparen und lieber mehr in die Produktion zu stecken?
Ehrlich gesagt, haben wir nicht wirklich viel Geld investiert, auch weil kaum etwas davon vorhanden ist, was du mit Sicherheit auch kennen wirst. Wir hatten in dieser Hinsicht das absolute Glück, dass wir im Freundeskreis dafür einen absoluten Fachmann haben, der gerade sein Studium im Bereich Medien abgeschlossen hat und jetzt in die Selbständigkeit gegangen ist. Da konnte mal also noch vom Freunschaftsdienst sprechen. Trotzdem wäre das Geld für eine noch bessere Produktion in einem Studio nicht drin gewesen. Höchstens das Mastering hätten wir in andere Hände gegeben. Aber wie gesagt, Jens hat die ersten Schritte mit dem neuen, eigenen Tonstudio gemacht und wir mussten quasi als „Versuchsobjekt“ herhalten. Das haben wir akzeptiert und müssen mit dem zufrieden sein, was dabei rausgekommen ist.
Ehrlich gesagt hat es mich ein wenig enttäuscht, dass ihr auf eurer Homepage die Reviews (nicht nur unseres, sondern alle) stark gekürzt habt und nur die positiven Bemerkungen übrig sind. In gewissem Sinne verarscht ihr doch so die Fans, die auf diese Art überhaupt nicht alle Fakten kennen. Was sagt ihr dazu?
Das kann man so und so sehen. Wir haben alle, also auch die Vorgänger-Kritiken stark gekürzt und die positiven Sachen herausgestellt. Was ich eigentlich auch für legitim halte. Schließlich will man sich von der besten Seite präsentieren. Allerdings ist bei den gekürzten Versionen oben im Namen des Magazins der direkte Weg zum Review auf die jeweilige Homepage des Zines verlinkt. Also kann jeder noch mal nachschauen, ob die wirklich so gut war oder nicht. Die Fans können sich ja auch die Songs direkt in einigen gekürzten Versionen anhören und sich selber so ein Bild machen. Wie gesagt, wir werden das weiter so machen. Die ganzen Kritiken können ja per Link, der gut gekennzeichnet ist, direkt anklicken.
Was unser Leservoting betrifft, ist euer Album derzeit nicht gerade hoch angesehen (4,86 Punkte). Könnt ihr euch vorstellen, woran das liegt und was würdet ihr auf dem nächsten Album besser machen?
Ich denke das liegt ganz normal an den Reviews. Alle unsere Reviews sind ja eher durchschnittlicher Natur, bis auf einige Ausnahmen. Das akzeptieren wir so und für uns kommen dabei natürlich noch einige Erkenntnisse nach außen, die wir so vorher vielleicht nicht wahrgenommen haben. Alles in allem sind dann aber auch die Leserkritiken dazu berechtigt. Schließlich haben wir ja auch nur 5 Punkte bekommen. Auf dem nächsten Album müssen wir natürlich wieder einiges besser machen. Angefangen bei der Produktion, Mastering, bis hin zum Arrangement und dem Songwriting bestehen immer Verbesserungsmöglichkeiten, die wir versuchen müssen zu sehen und auch zu nutzen, soweit es in unserem Vermögen steht.
Jetzt mal zu was Positivem: Eure beiden Gitarristen Marc und Jens haben wirklich super Arbeit geleistet und spielen wirklich auf einem verdammt hohen Niveau. Wie seid ihr selbst mit der Arbeit an den Gitarren zufrieden?
Danke für das Lob, welches ich jetzt mal speziell auch auf mich beziehe (Marc). Viele der Songs stammen aus der Feder von Jens. Er ist quasi unser Hirn und wir geben natürlich auch unsere Ideen möglichst an ihn weiter. Dazu muss man auch sagen, dass Jens Musik studiert und in diesem Bereich absolut zu Hause ist. Also, im allgemeinen denke ich, dass wir mit der Gitarrenarbeit zufrieden sein können. Am Sound kann man immer was verbessern, obwohl wir viel versucht haben. Im Nachhinein sind wir von einigen Songs nicht mehr so ganz überzeugt, was sich aber auch erst die letzten Monate eingestellt hat. Von daher müssen wir, auch in der Hinsicht auf neues Material, doch noch einiges an Gitarrenarbeit leisten. Ich denke, aber dass wir als Gitarristen durchaus zufrieden sein können, und ich denke der Rest der Band hätte sich sonst schon während der Studioarbeiten gemeldet, wenn ihnen etwas nicht in den Kram gepasst hätte.
Wer sind allgemein eure Vorbilder in der Musikszene?
Ich persönlich hatte früher besonders mein Vorbild in Sami Lopakke von Sentenced und ganz früher natürlich die Jungs von Metallica. Jetzt kann ich vielen was positives abgewinnen, die mir ein Vorbild sein können.
Unsere Sängerin hat vor allem Vorbilder in der Band „Skin“ (ehemals Skunk Anansie). Unserm Gitarrist Jens haben es besonders „Dream Theater“ angetan. Olli, unserem Drummer, hat es Travis von Blink oder ehemals angetan.
Erklärt mal kurz den Lesern, was ihr mit den Songs ausdrücken wollt. Oder verfolgt ihr keine bestimmten Ziele?
Wir wollen jetzt nichts Bestimmtes mit den Songs ausdrücken, also steckt da keine politische Botschaft dahinter. Unser Sänger Christian hat beim Texten eine ganz genaue Vorstellung von der inhaltlichen Konzeption: „In meinen Texten behandele ich vornehmlich die negativen Seiten des Lebens. Die zwischenmenschlichen Gefühle wie Liebe, Hass, Trauer oder Wut kommen dabei sehr zum Ausdruck. Das hat auch damit zu tun, dass wir als düstere, melancholische Dark-Metal-Band angefangen haben, und streckenweise kommt das noch zum Ausdruck. Wir machen auch keine politischen Texte, es geht vielmehr um die Facetten des Lebens.“
Wie seit ihr auf die Idee gekommen, eine weibliche Sängerin ins Team aufzunehmen und seid ihr zufrieden mit eurer Wahl?
Die Idee kam ganz überraschend, war so nicht geplant und damit können wir durchaus zufrieden sei. Tine ist eine gute, alte Bekannte von unserem Gitarristen Jens. Vor einiger Zeit hatten wir uns dann von unserem bis dato zweiten Sänger Daniel Riedel getrennt. Persönliche und vor allem zeittechnische Gründe ließen leider keine weitere gemeinsame Entwicklung zu. Nun standen die ersten Aufnahmen für das neue Album vor der Tür. Wir wussten ja schon vorher, dass Tine ganz gut singen kann. Jens hatte sie dann einfach mal klammheimlich eingeladen und Probeaufnahmen mit ihr gemacht, die er uns dann prompt den nächsten Tag vorführte. Wir waren doch sehr angenehm überrascht und beschlossen Tine für „additional vocals“ auf dem Album einzusetzen. Um die CD später auch so gut wie möglich promoten und Live zu rüberbringen zu können, entschlossen wir uns, Tine dann in die Band aufzunehmen. Zufrieden sind wir absolut mit der Arbeit auf dem Album. Die Defizite in Sachen Produktion und auch der Arrangements brauchen wir jetzt hier nicht schon wieder zu erwähnen. Leider ist Tine durch ihre Arbeit zeitlich sehr eingespannt, so dass regelmäßige Proben mit ihr oft Mangelware sind. Dadurch kann sich ihr Potenzial noch nicht in vollem Umfang abrufen, um eine uneingeschränkte Bereicherung für uns darzustellen.
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus? (Gigs, neues Material usw.)
Wir könnten jetzt natürlich die Standard-Sachen aufführen. Also viel Groupies, viele Gigs, neue Platten, nen geilen Plattenvertrag und wenn möglich auch ne gute Stange Geld. Aber da muss man mal schauen. Die Kritiken zur aktuellen CD waren ja doch eher durchschnittlich, so dass wir erstmal schauen müssen, wie es weitergeht. Genaue Gedanken haben wir uns darüber noch nicht gemacht. Erstmal wollen wir natürlich unser aktuelles Material so gut wie möglich promoten und Live gut rüberbringen. Derzeit laufen Planungen für Festivals und Gigs, wobei wir dort aber schauen müssen, was wir an Land ziehen können. Ansonsten hoffen wir natürlich, dass wir dann auch unser aktuelles Album „A Story About Those Who Tell“ so gut wie möglich verkaufen können, so wollen wir doch auch einen guten Eindruck bei Starfish Music hinterlassen.
Neues Material haben wir bereits geschrieben. Zumindest 3 neue Songs. Sie gehen allerdings wieder in eine etwas andere Richtung. Ich denke auch, dass an dem bisherigen Material wahrscheinlich auch unsere Grenze erreicht ist, so dass wir schauen müssen, wie sich die Zukunft bandtechnisch gestalten wird. Gut möglich ist dann natürlich auch eine eventuelle Namensänderung, weil die neuen Sachen einfach nicht mehr mit dem aktuellen Namen „Carpathian Dream“ vereinbar sind. Der resultiert ja noch aus unserer Vergangenheit im Bereich des „Dark Metal“.
Die Musikszene ist ein Geschäft, in dem es immer wieder drunter und drüber geht, vor allem bei kleineren Bands führt das zu häufigen Line-Up Wechseln. Was gibt euch die Gewissheit, eine gefestigte und eingespielte Einheit zu sein?
Die Gewissheit kann uns eigentlich nur unsere lange Vergangenheit geben. Wir spielen schließlich in der Besetzung seit fast 6 Jahren zusammen. Wir kennen uns alle schon 7 Jahre und länger und sind verdammt gute Freunde und daher steht auch der Spaß gemeinsam Musik zu machen bei uns absolut im Vordergrund. Das wird sich auch nicht ändern. Aber absolut ausgeschlossen, dass wir eventuell auch getrennte musikalische Wege beschreiten könnten, ist es natürlich nicht. Normalerweise kann man auch sagen, dass man durch ein wechselndes Line-Up einfach flexibel bleiben würde, was die heutige Zeit in der Musikbranche auch als Notwendigkeit mitbringen würde. Um sich weiterzuentwickeln und am besten auch neue Impulse in die Band zu bringen, sind regelmäßige Wechsel und oder Ergänzungen des Line-Ups eigentlich unausweichlich.
Und hier noch die drei üblichen Fragen fernab vom Metal:
Welche drei Dinge würdet ihr mit auf eine einsame Insel nehmen?
Das ist bei uns allen ja wahrscheinlich unterschiedlich. Da reicht die Palette von der Sparte Alk, Frauen und Zigaretten bis hin zu einer einfachen Sonnenbrille, einem guten Buch und einer Gitarre.
Was war die peinlichste Situation in eurer Karriere als Musiker?
Unser Gitarrist Jens ist schon mal von der Bühne gefallen, als er zu sehr eine Show reißen wollte. Ansonsten zerstört unser Bassist Stefan fast regelmäßig irgendwelche Kabel, weil er oft von links nach rechts über die Bühne sprintet. Bei den Sängern standen wohl gewisse Vergesslichkeiten hinsichtlich der Lyrics im Vordergrund. Tine hat z.B. stoned drei mal die Strophe gesungen und alles andere vergessen.
Mit wem würdet ihr gerne mal in die Badewanne steigen?
Christian würde gerne mit unserem Gitarristen Jens in die Wanne steigen. Hoffe aber nicht, dass er jetzt plötzlich homosexuelle Neigungen zeigt (haha)! Ansonsten kommen eigentlich unsere Freundinnen bzw. Freunde oder „Affären“ in Frage. Vielleicht noch das „Quitscheentchen“ von nebenan..... Den Fön lassen wir mal lieber draußen.
Und zum Abschluss noch ein paar weiße Worte an die Fans da draußen:
Da wollen wir natürlich alle Fans von uns recht herzlich begrüßen, uns bedanken für die Unterstützung auf den Konzerten und auch hinsichtlich des Erwerbs unserer schönen Alben und CDs. Bleibt uns weiterhin gewogen, kauft weiterhin ne Menge CDs und Sampler, kauft Shirts und schreibt weiter unser Gästebuch mit Kritiken, Grüßen und allem weiteren gründlich voll. In diesem Sinne...... Alles Gute und vielen Dank auch an Bloodchamber.de und vor allem Basti Greb für die tolle Unterstützung, das Review und die Möglichkeit, dass wir das Interview mit euch machen durften.
Vielen Dank für die Zusammenarbeit und alles Gute für die Zukunft!!!