Simon & Garfunkel der Metalszene stellen sich vor!


Interview mit I-DEF-I
Modern Metal aus Großbritannien - Manchester
Dass aus Großbritannien gute Musik stammen kann, wissen wir spätestens seit der Veröffentlichung von Bullet for my Valentines Hitalbum “The Poison”. Mit I-Def-I kommt nun eine weitere junge Truppe von der Insel und beweist, dass man auch auf andere Art angenehme Melodien ins Wohnstübchen zimmern kann. Und mit den anderen modernen „Emojungs“ Großbritanniens möchte man schon gar nichts zu tun haben. Warum das so ist, erklärte Sänger Chris Maher im Interview:

Hallo Chris!
Ihr seid ja eine recht junge Band und „Bloodlust Casualty“ ist die erste Veröffentlichung eurer Bandhistory. Kannst du in einigen Worte erklären, wie das Projekt I-DEF-I zustande gekommen ist?


Also, das Ganze hat vor 4 ½ Jahre angefangen als ich, Tom (Gitarre) und Kev (Bass) uns für den selben Kurs an der Uni eingetragen hatten. Es war total lustig, denn wir hingen die ganze Zeit zusammen rum. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits als Sänger in einer Band und Tom hatte ein bisschen Solo Zeug zusammengeschrieben, das er auf rauen Demos für sich selbst aufgenommen hatte. Aber er suchte noch nach einem Sänger. Während der ersten Ferien ging Tom zurück auf die Isle of Wight und ich verbrachte ein paar Wochen mit vier Songs, die er mir gegeben hatte, um meine Version der Vocals drüberzulegen. Danach hab ich ihm das Material geschickt und er war begeistert. Wir waren beide sehr zufrieden mit dem Resultat, so mies die Qualität auch gewesen sein mag. Allerdings war meine andere Band total angepisst deswegen und wir haben uns getrennt (hahahaha). Also haben wir Kev an den Bass und Mel, den ich seit Jahren kannte, hinter das Schlagzeug gesetzt und haben uns intensiv mit dem Schreiben von Songs und dem Spielen von Shows beschäftigt.

Und wie war die Arbeit an dem Mini-Album? Wie waren die ersten Reaktionen?

Die Arbeit an dem Mini-Albuim war großartig! Wir hatten genug Zeit um die neuen Sachen zu proben, bevor wir ins Studio gingen. Mit den Drums waren wir recht schnell fertig, aber wir haben uns immer noch die Zeit genommen, alles so hinzubekommen, wie wir es auch haben wollte. Ich habe zum Beispiel viel mehr Zeit in meine Vocals investiert, als ich es je zuvor gemacht habe, sogar in meiner eigentlichen Freizeit. Zum ersten Mal überhaupt habe ich nicht auf die Uhr schauen müssen, denn Zeit ist ja bekanntlich gleich Geld. Und diese Scheiße stresst dich so sehr, dass es wirklich schwer ist, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn man unter so viel Druck steht!

Scheinbar ist Großbritannien ja ein guter Platz für junge Bands des Emo- oder auch Metalcoregenres. Sind Bands wie Bullet for my Valentine, Lost Prophets oder Funeral for a Friend Vorbilder für euch oder wollt ihr überhaupt nicht mit ihnen verglichen werden?

Überhaupt nicht! Wir sind nicht annähernd Fans von einer dieser Bands. Ich denke das erste LOST PROPHETS Album war vielleicht vor 5 Jahren mal gut und frisch, aber das letzte Album hat mir gar nicht gefallen. So ganz will mir die ganze Emo-Sache auch gar nicht gefallen, wenn ich ehrlich bin. Das Genre ist so überladen und es gibt so viele Bands, die immer noch diesen Stil spielen, von dem die gesamte UK Metal/Rock Szene bereits überflutet ist, die alle gleich aussehen, sich gleich kleiden und gleich klingen. Als ich mit der Musik angefangen habe war mein Ziel anders zu sein als all die anderen und meinen eigenen Stil zu finden, den eigenen Sound.
Ich denke es gibt einige sehr gute Bands in Großbritannien, sie sind nur leider noch nicht entdeckt worden. Ich denke die Metalszene wird aber derzeit stärker, was eine gute Sache ist. Ich denke BULLET FOR MY VALENTINE sind die erste kommerzielle britische Band, die noch mal einen gewissen Grad an Metal in die Öffentlichkeit bringt seit langer Zeit. Also kann ich schon verstehen, warum die Leute unsere Musik miteinander vergleichen.

Wie würdet ihr euren Stil denn beschreiben? Ich habe gelesen, dass Machine Head eine eurer Lieblingsbands ist...

Unser Stil...also um es kurz zu machen: es ist ein andauernder Kampf zwischen Schönheit und Chaos. Wir machen den ganzen harten Kram sehr häufig und setzen dann immer wieder nette melodische Momente als Unterbrechung ein. Ich bin ein großer Freund von diesen Gesangsabschnitten und Harmonien, weswegen ich versuche, sie so oft wie ich kann einzusetzen, auch in die härtesten Songs. Wir lieben es treibende Riffs zu spielen, die die Tanzfläche zum Kochen bringen, was Machine Head zweifellos ständig machen. Ich meine, also bitte: WER MAG MACHINE HEAD NICHT??? Metalgötter! Trotz „Supercharger“ hab ich absoluten Respekt vor dieser Band!!!

Einige Worte zu meinem Review: Ihr habt sechs Punkte bekommen. Posititv: euer Sound ist sehr abwechslungsreich und ihr habt ein sehr gutes Gefühl für angenehme Melodien und Refrains. Ist das eure wahre Stärke?

Ich denke unsere große Stärke ist Toms Songwriting. Er ist immer inspiriert und treibt die Dinge immer auf ein nächstes Level! Ich denke ich habe verdammt viel Glück in einer Band mit jemandem, mit so viel Talent zu sein! Ich versuche einfach die besten Gesangsideen zu schreiben, die zu dieser Musik möglich sind. Einige Reviews haben gesagt, dass die Vocals der starke Punkt sind oder der dass ich angenehme Melodien in den Refrains habe. Ich hoffe es gibt für jeden was in unserer Musik! Ich denke wir arbeiten einfach sehr gut zusammen und als eine Einheit. So wie die Lennon und McCartney oder Simon & Garfunkel der Metalszene (hahaha).

Negativ: Einige Titel erscheinen mir bereits von zu vielen Ideen überladen zu sein. Für den Hörer sind diese Songs vielleicht zu komplex und zu schwer zu hören. Ich hatte beispielsweise Probleme mit „Sorrow Reigns this Day“. Meiner Meinung nach wirken die Vocals ein wenig konfus und der Titel ist zu hektisch. Was sagt ihr dazu?

Ja, es ist hektisch! Da geht eine Menge bei ab, da stimme ich zu! Aber auf der anderen Seite haben Songs wie „Like the Horuglass Turns“, die sehr flott und einfach ins Ohr gehen. Wie ich schon sagte, versuchen wir für jeden etwas dabei zu haben. Ich denke „Sorrow Reigns This Day“ ist mehr an die technisch interessierten Hörer gerichtet. Aber es hat immer noch den Groove, um die meiste Zeit über zugänglich zu sein. Es ist ein sehr harter Song über den Verlust eines Freundes und ja, er ist vielleicht einer der düstersten Songs auf dem Album.

Was macht I-DEF-I besser als andere Bands der Szene?

Wir sind alle sehr, sehr, sehr attraktiv und gut ausgestattet im Leistenbereich!!! Spaß beiseite! Ich denke der Unterschied ist einfach, dass wir immer die Musik gemacht haben, auf die wir Lust hatten und uns nicht irgendwelchen Trends angehängt haben. Ich meine, die ganze Emoschiene ist explodiert und wir hätten eigentlich nichts anderes machen müssen, als einfach auf dieses Wagen zu springen wie so viele andere Bands, aber es ist einfach nicht das was wir sind! Wir sind immer ehrlich zu dem geblieben, was wir schreiben und machen wollten und ich denke ich denke jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir dafür bezahlt werden nicht auf diesen Trend aufgesprungen zu sein!

Wie seid ihr zu dem Namen „I-Def-I“ gekommen? Hat er irgendeine spezielle Bedeutung?

Es ist nur unsere Art zu sagen, dass wir gegen die all die Dinge sind, an die wir nicht glauben. Wir sind keine politischen Aktivisten oder sonst was. Wir sind nur vier Dudes, die keinen Scheiß auf irgendwas geben. Wir machen, was wir machen wollen! Wir sind alle vier sehr stur und trotzen allen Mächten, die sich uns in den Weg stellen wollen!

Was können Fans von euch in Zukunft erwarten? Wann können wir das erste Full Length Album von euch hören? Wollt ihr auf Tour gehen?

Wir hoffen, dass wir Ende des Jahres als Nachgeschmack vom Release von “Bloodlust Casualty” eine Tour machen können.
Wir arbeiten bereits an sechs neuen Songs für unser Full Length Album und haben noch weitere 5-6 Titel in der Hinterhand, die alle auf der nächsten Scheibe sein werden. Es ist ohne Frage unser bislang bestes und dynamischstes Material überhaupt! Ich pushe meine Vocals weiter als je zuvor und ich kann es kaum erwarten, diesen neuen Stoff endlich live zu spielen!!

Habt ihr einen Lieblingssong auf dem Album? Oder was ist derzeit eure Lieblingssong von einer anderen Band?

Lieblingssong auf dem Album…….hmmmmmmm….Ich denke das ändert sich je nach Laune. Ich mag den atmosphärischen Mittelpart von „The Last Element of Doubt“, ich geh da scheinbar sehr auf in meinen Vocals und summe wie Dean Martin auf Crack oder so was. Ich mag die Stelle, weil sie mir manchmal eine schöne Gänsehaut verpasst, wenn ich sie live singe. Aber ja nach Tageslaune mag ich eben verschiedene Songs.
Der Lieblingssong von jemand anderem...puh, schwere Frage! Es gibt soooooooo viele gute Songs! Aber mein Rausgeh- und Partysong ist „From out of Nowhere“ von FAITH NO MORE“ Es gibt mir die Laune so viel und so schnell Lager zu trinken, wie ich kann und dann meinen Kopf vor Begeisterung gegen irgendeine Wand zu schleudern!

Gibt es eigentlich etwas, das ihr auf eurem Album kritisieren würdet?

Ja, die drei anderen Verlierer die darauf mitspielen! Nur Spaß!! Ich bin sehr zufrieden, gut wenn ich sage „sehr“ meine ich zu 93% zufrieden damit! Nichts ist jemals perfekt, aber eigentlich bins ich schon stolz auf jeden, der darauf performt! Ich will einfach das komplette Full Length Album so schnell wie möglich veröffentlichen! Das wird ein absolutes Monsterteil!

Und hier sind die drei Fragen, die nichts mit dem Metal zu tun haben:

1. Mit wem wolltest du immer schon in die Badewanne steigen?


Im Moment mit Charlize Theron. So wie sie in AEON FLUX aussieht bekomme ich vor Begeisterung ein Rohr in der Hose!

2. Was ist der schlechteste Song aller Zeiten?


„The Advert for Shela’s Wheels“, ich weiß nicht ob du das gesehen hast oder nicht?? Australische Autoversicherung für Frauen!! Dieser furchtbare Song geht dir stundenlang nicht mehr aus dem Kopf!

3. Was würdest du gern mit auf eine einsame Insel nehmen? (Drei Dinge)

Eine Box Taschentücher, eine Tube Gleitgel und Schmuddelmagazine! Das wird helfen die Zeit zu vertreiben!!

Okay, damit sind wir am Ende unseres Interviews! Hast du noch ein paar letzte Worte für die Fans?

Ja, das Wort des Tages ist METAL! Und es wird zu euch gebracht von I-DEF-I. Checkt mal unser Album!!!
Außerdem danke an alle, die uns unterstützt haben und denen unsere Musik gefällt. Ihr Jungs rockt!!! Und dank DIR für das Interview!

Keep rockin!! Chris
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