I-DEF-I - Bloodlust Casualty (EP)

I-DEF-I - Bloodlust Casualty (EP)
Modern Metal
erschienen am 24.02.2006 bei Casket Music
dauert 27:54 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Devil in the Vein
2. The Hourglass Turns
3. Bloodlust Casualty
4. Sorrow Reigns The Day
5. The Last Element of Doubt
6. Red Light on the Murder

Die Bloodchamber meint:

Großbritannien ist nicht nur für sein leckeres Rindfleisch, behaarte Frauenbeine oder ins Delirium gesoffene Minderjährige bekannt, sondern befindet sich inzwischen auch auf der Überholspur einer ganz bestimmten Musikrichtung: EMO! Spätestens seit dem Erfolg von LOSTPROPHETS, FUNERAL FOR A FRIEND und natürlich BULLET FOR MY VALENTINE ist allen klar, dass junge Bands hier scheinbar ein gutes Gespür für Screamo, Emo, Metalcore oder wie auch immer ihr es nennen wollt, haben. Nun schickt sich eine junge Truppe aus Manchester mit Namen I-DEF-I an, der Welt ihren neuen Sound zu offenbaren.

Die Wurzeln sind dennoch schnell gefunden. Auf der Mini-Cd „Bloodlust Casualty“ wechseln sich wilde Screamvocals mit gefühlvollen cleanen Parts ab. Die harten Gitarrenriffs sind hier allerdings vielmehr dem Modern Metal zuzuordnen und die ruhigen Passagen erinnern schon teilweise an radiotaugliche Rockmusik. Auch wenn vielen dieser Spagat nun zu breitgetreten erscheint, so haben I-DEF-I es dennoch ganz gut hinbekommen und stellen ihre EP in einem sehr abwechslungsreichen Profil dar. Es wird nicht immer die eintönige Schreien - Singen - Schreien - Gitarrensolo - Singen - Schreien Reihenfolge angewendet, sondern auch häufig mit anderen Elementen gespielt. Das sorgt allerdings auch dafür, dass die sechs Tracks nicht gleich beim ersten Hördurchlauf hängen bleiben.
Der Opener „Devil in the Vein“ folgt noch am ehesten den Standard-Roots, weiß aber auch mit einem an die Musik aus Seinfeld erinnernden Basssolo zu überraschen. Sonderlich spektakulär ist das Ganze nicht, im Refrain zeigen die Jungs allerdings ihr Talent für angenehme Melodien. Dieses setzen sie auch bei „The Hourglass Turns“ und „The Last Element of Doubt“ in die Tat um. Der angesprochene Spagat könnte I-DEF-I allerdings bei Songs wie „Bloodlust Casualty“ oder „Sorrow Reigns The Day“ zum Verhängnis werden, denn die Screamvocals wirken hier teilweise zu aufgesetzt, wirr und planlos.

Wenn die Band an diesen Stellen weniger nach dem Prinzip „wir müssen jetzt Schreien, weil es grad angesagt ist“ vorgehen würde, könnte aus I-DEF-I vielleicht eine weitere positive Überraschung werden. Derzeit ist es zwar eine der besseren Veröffentlichungen der Szene, eine zwingende Kaufempfehlung möchte ich aber noch nicht äußern. Dafür müssen die Jungs sich erst mal mit einem kompletten Longplayer beweisen. Für Freunde moderner Musik ein Öhrchen wert, alle anderen sollten I-DEF-I noch etwas Zeit geben. 6 Punkte.
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