Genieße das Leben in vollen Zügen!


Interview mit If Hope Dies
Metalcore aus USA - Auburn, New York
Die hart tourenden, arbeitwütigen Amis IF HOPE DIES haben mit „Life in Ruin“ eine amtliche Schlachteplatte im Dunstkreis des modernen amerikanischen Metal abgeliefert. Was musikalisch, textlich, im Studio, live und in Sachen Körperkunst abgeht, erläutert ein Bandmitglied, das nicht näher genannt werden will, in locker-sympathischer Art und Weise.

Wann, wie und warum sind IF HOPE DIES entstanden? Was war der beste und was der mieseste Moment eurer bisherigen Laufbahn?

Yo bro! Wir haben im Sommer 1998 zusammengefunden. Fast acht Jahre später haben wir endlich gelernt, wie man richtig gut rockt, und da sind wir jetzt. Der beste Moment war als unser Video bei MTV Headbanger’s Ball lief, und der schlechteste ist jedes Mal dann, wenn unser Bus auf Tour abkackt.

Erzähl doch mal, wie die Arbeit und die Aufnahmen zu eurem neuen Album “Life in Ruin” waren. Habt ihr im Vergleich zum Vorgänger irgendwas anders gemacht?

Unsere neue Platte rockt gewaltig. Wir haben uns den Arsch aufgerissen, das Album innerhalb eines Jahres zu schreiben und haben es dann auch noch dreimal umgeschrieben, bis es uns gefallen hat. Die Aufnahmen dauerten 25 Tage. Mir hat es überhaupt keinen Spaß gemacht, weil ich es hasse, unter so großem Stress aufzunehmen. Aber letzten Endes ist es fantastisch geworden. Jason (Suecof), unser Produzent, war total wahnsinnig drauf und hat viele Sachen zur Platte beigetragen. Das neue Album legt mehr Wert auf Struktur. Wir wollten eine eingängige, brutale Thrash-Scheibe, und ich hoffe, wir haben gute Arbeit geleistet. Denkst du nicht?

Was habt ihr für Erwartungen in „Life in Ruin“ gelegt? Gibt es schon Reaktionen darauf? Wie sind die ausgefallen?

Live waren die Reaktionen richtig geil, und dementsprechend sind die Erwartungen natürlich hoch, zumindest innerhalb der Band. Wir haben hart an der Platte gearbeitet und sind verdammt stolz darauf, also werden wir weiter daran arbeiten und es soweit wie möglich voran bringen. Also, find das Zeug gefälligst gut. Wenn nicht, dann behalte es für dich. Hehe!

Was muss eine Band machen, um in den Vereinigten Staaten erfolgreich zu sein?

Sich den Arsch abtouren. Die richtige Vermarktung, Videos und Interviews – das ist alles wichtig, aber wenn du nicht non-stop tourst, interessiert das keine Sau. Es muss auch die richtige Tour sein. Als Metalband kann es riskant sein, mit Hardcorebands unterwegs zu sein. Das geht hier nicht so gut zusammen.

Der Name eurer Band und der Albumtitel hören sich ja sehr pessimistisch an. Seid ihr wirklich so verzweifelte, depressive Menschen? Gibt es irgendeine spezielle Botschaft, die ihr euren Fans und Hörern näher bringen wollt?

Hahaha! Wie jetzt? Wir sind sogar sehr positiv. Unsere Texte drehen sich eher darum, den Leuten zu erzählen, dass sie aufhören sollen, die Erde zu zerstören und ihr Leben zu verschwenden. Keineswegs das Gegenteil. Wir sind alle Straight Edge und wir haben Vegetarier und Veganer in der Band, also passen diese Statements zu unserer politischen Überzeugung.

Was sind eure Einflüsse? Gibt es irgendeine Band oder einen Musiker, der euch und eure Musik besonders inspiriert hat?

Unsere Einflüsse sind Death Cab for Cutie, NOFX, Blink 182, High on Fire und…ja, genau, In Flames. Das meiste Zeug, das wir uns anhören, hat nichts mit dem zu tun, was wir schreiben. Wir lieben Metal. Das sind die Bands, die live am besten abgehen. Es macht Spaß, „pussy bands“ zu hören, aber mit der Energie, die Heavy Metal live rüberbringt, kann das einfach nicht mithalten. Eine Show ist eben keine Show, wenn kein Blut vergossen wird, verstehst du.

Ihr habt ein Video zu „Anthem for the Unemployable“ gemacht. Worum geht es in Song und Video?

In dem Song geht es mehr oder weniger darum, etwas nicht zu tun, was einen unglücklich macht. Wenn du deinen Job hasst, dann kündige ihn. Wenn du die Schule hasst, mache etwas anderes. Du hast nur ein Leben, also genieße es in vollen Zügen.

Seid ihr lieber im Studio oder auf der Bühne?

Am liebsten würde ich nie wieder ins Studio gehen müssen. Diese Scheiße stresst mich ganz schön. Live spielen ist viel besser. In einem blöden stickigen Raum rum zu sitzen und denselben Song 3000mal zu spielen – das finde ich nicht cool. Einen Song so schnell und heftig, wie man nur kann, zu zocken und damit 3000 Köpfe zum Nicken zu bringen. Yeah, da geht’s mir gut.

Seid ihr gerne auf Tour? Fällt dir spontan eine total verrückte Story ein, die euch mal on the road passiert ist?

Touren ist verdammt hart. Ich vermisse dabei immer meine Freundin und meinen Hund, aber ich liebe es. Es gibt eine Million Geschichten, das ist es ja, was das Touren ausmacht. Wenn wir jemals in euer Land kommen, werden wir alle Stories auspacken, die du willst, für den Preis eines Burrito.

Was können wir uns von IF HOPE DIES für die Zukunft erhoffen?

Riffs, Haare, lustige Moshpits, vegane Fürze, ununterbrochenes Touren und erhobene Fäuste.

Ihr tragt alle Tattoos. Haben die auch eine spezielle Bedeutung für euch?

Kann man so sagen. Unser Gitarrist hat eins quer über den Hals, zur Erinnerung an seine verstorbene Mutter. Aber die wichtigsten, die wir haben, sind übereinstimmende Manowar Tattoos. Hinreißend oder?

Danke für das Interview! Die letzten Worte darfst du an die Leser richten.

Rockt richtig ab, wenn wir zu euch rüber kommen. Es ist ein langer Weg bis zu eurer Seite der Welt, also könnt ihr wenigstens mitsingen und mit uns richtig auszurasten. Rock out!
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