Krypteria CD Release Show

Krypteria CD Release Show

Krypteria
Underground, Köln
02.09.2009
Bei bestem Wetter geht es auf nach Köln – KRYPTERIA rufen, die Kölner Gothic Metal Formation, welche jetzt mit der Unterstützung von Roadrunner den Durchbruch plant. Nachdem die Platte zumindest in den nicht szenerelevanten Magazinen (z.B. Plus/Minus Kritik in der Rock-Hard) durchaus auch deutliche Kritik ernten musste (und auch hier vom Kollegen Hauptmann nicht direkt zerfetzt, aber doch deutlich angemahnt wurde) bin ich ehrlich sehr gespannt, wie sich die Band um die bildschöne koreanische Sängerin Ji-In Cho schlagen würde. Immerhin ist es die CD Release Show, da darf man etwas erwarten.

Zuerst muss man anmerken, dass Ji-In Cho mit jeder Faser des Körpers (gut, sind nicht viele Fasern, zugegeben) Vollblutmusikerin ist. Das liegt nicht nur an ihrer Biographie (sie hat Gesang und Klavier an der Musikhochschule Köln studiert), auch ihre Bühnenpräsenz und extrem starker Livegesang sprechen für sich. Gut, dass Gothic Metal Frauen auf der Bühne mehr tanzen als unterhalten gehört wohl zu einer Sparte, die noch nie mein Steckenpferd war und wohl auch nie sein wird. Dennoch muss ich neidlos anerkennen, dass die Frau am Gesang weiß, was sie da tut. Das gilt eigentlich auch für die ganze Band, wobei dem sehr guten Tontechniker auch extra Lob gebührt. Einzig von den Saitenzauberern habe ich mir etwas mehr „Spaß am Spiel“ gewünscht.

Das Underground ist jedoch proppevoll und die teils von Aschaffenburg angereisten Fans feiern die Band nach jedem einzelnen Song frenetisch, werden allerdings nur selten dazu gebracht, mehr als die Knie dem Takt zu widmen. Hier sollte die Band noch ein wenig nachbessern – die Musik gibt genug Momente, zu denen man headbangen könnte, allerdings muss dies auch von der Band forciert werden. Sobald die allgemein gefürchteten Mitklatschspiele ausgepackt werden, gehen fast alle Hände frenetisch fuchtelnd nach oben – die Band muss einfach noch ein wenig lernen, solche Momente für sich auszunutzen.

Nach etwas mehr als einer Stunde ist auch Schluss, und aufgrund der nicht günstigen Verkehrsanbindung muss ich mit meiner Begleitperson das Underground verlassen. Schön war es, aufgrund meines miesen Equipments rate ich dazu, Live Bilder auf der Homepage der Band nachzuschlagen – es lohnt sich. KRYPTERIA sind live eine gute Band und gefallen mir sogar einen Ticken besser als auf der Platte, da es nicht ganz so zugekleistert rüber kommt.
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