Sunn O))) Eagle Twin

Sunn O))), Eagle Twin

Sunn O)))
Leipzig, UT Connewitz
24.10.2009
Wenn man sich an diesem Abend in der UT Connewitz ein Bier bestellen möchte, dann stößt man zwangsläufig auf das Angebot des Tages, nämlich Ohropax für nur 50 Cent. Na, wenn das mal nichts ist! Wer schon mal das Vergnügen hatte SUNN O))) live bewundern zu dürfen, der weiß, dass es sich dabei um keinen Scherz oder übervorsichtige Veranstalter handelt, denn die Band aus Oregon weiß wie man Trommelfelle zum zerbersten bringt. Na dann mal auf in das dröhnende Vergnügen.

Bevor es allerdings so weit ist, betreten erst einmal die Labelkollegen von EAGLE TWIN die Bühne. Die Band besteht nur aus 2 Mitgliedern, nämlich Gentry Densley an Gitarre und Gesang und Drummer Tyler Smith. Hier gibt es keine Überraschungen, die Band spielt schleichenden Doom mit leichten Eruptionen, die sich aber in Grenzen halten. Euphorisch wird die Band bejubelt, allerdings bleibt ein zwiespältiger Eindruck, denn die Musik wabert und brummt ganz fein vor sich hin, aber die EAGLE TWINs schaffen es nicht eine besondere Stimmung aufzubauen. Man lässt sich durch das Dargebotene nicht zum Augenschließen überzeugen. Vielleicht sehe ich das auch zu überkritisch, aber als Vorband der Dronegötter hätte man sicher eine Band aufstellen können, die mehr mighty ist. Sei's drum, schlecht sind sie auf keinen Fall und so steigt halt die Vorfreude auf die langsamste Band der Welt.

Und dann ist es endlich so weit, naja nicht ganz, denn zuerst wird die Bühne in dichten Nebel gehüllt, bis man so gut wie nichts mehr erkennt. Das Intro ertönt aus den in unglaublicher Vielzahl aufgestellten Boxen. Nach zehn Minuten kommen dann endlich SUNN O))) auf die Bühne. In grünes Licht getüncht ertönen die ersten Anschläge, die einen frontal in der Magengegend erwischen. Langsam bewegen sich die in Mönchskutten gekleideten Musiker über die Bühne. Jeder Anschlag auf den Gitarren wird in Slowmotion zelebriert. Interessant ist das Ganze auf alle Fälle, und im Gegensatz zum Konsum von Konserve klingt es sogar richtig gut. Die Musik ist sehr intensiv, denn man spürt jeden Ton und das macht das gewisse Etwas an diesem Abend aus. Manche Zuschauer halten sich die Ohren zu, andere hingegen scheinen wie in Trance. Ich bin mir nicht sicher, ob der Mann am Mikro Attila von MAYHEM ist, aber er macht seine Sache sehr gut und mit Inbrunst: Er verdreht die Arme, krächzt dogmatisch Psalme ins Mikro und wirkt beschwörend. Nach knapp 80 Minuten Dauerbeschallung ist dann aber Feierabend und die Kuttenträger verabschieden sich beim Publikum, das die Band abfeiert.

Am Ende können eigentlich alle zufrieden sein, naja nicht ganz, denn zugegebenermaßen war das Konzert zwar interessant, aber auch noch ein ganzes Stück entfernt von genial oder überwältigend, außerdem ist ein Preis von 19 Euro etwas hoch angesetzt, was dann auch manche Leute davon abhielt, das UT zu betreten. Wer dabei war, hat auf jeden Fall ein Fiepen im Ohr und so muss das ja auch sein!

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