Ich danke jedesmal dem Schicksal, wenn ich eine Death Metal Scheibe in den Händen halten darf, die einfach soviel anders und mehr ist, als der total überbewertete Mainstream-Bullshit gewisser bekannter Death Metal Bands, die alle ein Paradebeispiel zelebrieren, wie viele Leute es doch gerne simpel mögen und sich mit den lyrischen Ergüssen Vierjähriger zufrieden geben, die gerade die Wortfelder Fäkalien,Tod und Pornographie in ihrem ABC-Buch zu erkunden beginnen, und was am schlimmsten ist - konsequent langweiligen, monotonen Musikeinheitsbrei erbrechen.

Die Nürnberger Formation DEATHRONATION ist eine Band, die genau in diese Bresche der Andersartigkeit und Authentizität schlägt, und dabei mit einem beinahe obszönen Charme, einen morbiden Grabhauch 'Oldschool' in den eigenen Stil aus Death, Thrash Elementen einfliessen lässt.

Eine rauhe Mischung aus rotzigen und kreischenden E-Gitarren, sehr markantem und abwechslungsreichen Drumming der Blastbeat-schiene und passenden Vocals -die gut mit denen auf vielen DESTRÖYER666 Alben zu vergleichen wären- entwickeln eine ungemeine Eigendynamik, die den letzten sinnigen Baustein für die Synthese zu einer kultigen und mitreissenden Mucke liefert. Besonders das Songwriting erscheint mir als sehr erwähnenswert, denn hier ist Abwechslung, welche in vielen Todeblei-Orchestern schon lang an ihrer eigenen Absenz erstickt ist, lebendig ausgearbeitetes Stilmittel.
Variation im Tempo, technische Aspekte und schöne Soli, welche durch ihren dezenten Einsatz umso stimmiger und bereichernder wirken, klasse Übergänge zwischen unterschiedlich dynamischen parts - Das sind Merkmale, die auch in Zukunft für hochpotenten Stoff sorgen werden.

Assoziativ fallen mir prinzipiell recht divergierende Verweise im Geiste älterer DARKTHRONE, DISSECTION und sogar SLAYER ein, angerichtet mit einer Prise AURA NOIR und ANGELCORPSE. So kann man auch durchaus jedem Interessenten aus der Black/Thrash Ecke dieses raffinierte 'Kleinod mit dem frischen Wind aus dem Underground vergangener Tage' empfehlen.

Für Neugierige befinden sich sowohl Live-Videos, als auch eine Hörprobe dieses Demos auf der Homepage der Band.