Kiuas - The New Dark Age

Kiuas - The New Dark Age
Melodic Metal
erschienen am 02.05.2008 bei Spinefarm Records
dauert 51:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Decaying Doctrine
2. Conqueror
3. War Anthem
4. The New Dark Age
5. To Excel and Ascend
6. Black Rose Withered
7. After the Storm
8. Of Sacrifice, Loss and Reward
9. The Summoning
10. The Wanderer's Lamentation

Die Bloodchamber meint:

Auf zu neuen alten Ufern – was für den Rezensenten gilt, kann man auch für KIUAS gelten lassen. Die sympathischen Finnen machen sich mit ihrem neuesten Output „The New Dark Age“ auf, die bekanntlich gefürchtete dritte CD zu veröffentlichen. Ob hier nach dem schwachen Output „Reformation“, welches an das grandiose Debüt nicht heranzukommen vermochte, ein Ausrufezeichen gesetzt wird? Hat die Band sich vielleicht neu erfunden?

Nun ja, alles in Allem ist KIUAS nach wie vor eine sehr starke, technisch versierte Melodic Metal Band mit einem guten Händchen für kitschig-wirksame Melodien, die direkt im Ohr bleiben. Der Opener „The Decaying Doctrine“ braucht nur einmal den Refrain, um direkt zu landen. Gut gemacht! Leider schwächelt das gesamte Album dann aber doch etwas, zumal, ausgehend vom Debüt, man nun wirklich eine gänzliche Melodic Metal Band ist. Einmal wird noch gegrunzt, aber das hätte man sich verkneifen können (müssen), denn es klingt echt lahm. Dafür wurden die Trademarks der Band ausgearbeitet und verfeinert. So sind knallige Doublebass Attacken genauso präsent wie die sehr kräftig abgemischten Gitarren. Auf allem thront dann der Gesang von Ilja Jalkanen, der sich gerade bei den fixeren Passagen sehr wohl zu fühlen scheint. Hingegen klingt er bei der Romanzenballade „After the Storm“ ein wenig, als würde er auf einer Wollsocke lutschen, dafür punktet hier der Gitarrist für sein virtuoses Akkustikgitarrenspiel. Sei es drum, der gesamte Rest ist auf jeden Fall auf hohem Niveau, sowohl gesanglich, als auch kompositorisch wie auch musikalisch. Gerade die kompositorischen Stärken spielt die Band bei Songs wie „The New Dark Age“ oder „Of Sacrifice, Loss And Reward“ (Letzterer ist wirklich super komponiert, aber aufgrund der Variabilität kein wirklicher Ohrwurm) aus. Reicht denn so was für den großen Wurf?

Fazit: Ich würde KIUAS den großen Durchbruch attestieren, wäre da nicht der Makel, dass die Band scheinbar aus der skandinavischen Ecke nicht rauszukommen vermag. Die vergangenen Tourdaten bieten auf jeden Fall keinen Termin auf dem europäischen Festland, aber traditionell würden gerade Deutschland, Spanien und Italien einen guten Markt für die Band bieten. Das hat natürlich aber nix mit der CD zu tun – hier spreche ich mal direkt eine Kaufempfehlung für alle, die auf technisch hochwertigem, eingängigen Melodic Metal stehen. Falsch machen könnt ihr mit dem Kauf nix, und vielleicht zwingen hohe Verkaufszahlen das Label ja dazu, die Band mal im Süden auftreten zu lassen. Starke 8 Punkte, nach der verkorksten "Reformation" ist die Band wieder im Fahrtwasser, wenn auch der Kurs von Melodic mit Death Ausbrüchen zu reinem Melodic Metal geändert wurde – Anspieltipps: "The Decaying Doctrine", "Black Rose Withered".
-