The Lamp Of Thoth - Cauldron Of Witchery (EP)

The Lamp Of Thoth - Cauldron Of Witchery (EP)
Doom Metal
erschienen am 04.04.2008 bei Eyes Like Snow
dauert 24:36 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Lamp Of Thoth
2. Sunshine
3. Frost & Fire
4. Blood On Satan's Claw
5. Into The Lair Of The Gorgon

Die Bloodchamber meint:

Dass man traditionellen Doom durchaus mit guter Laune verbinden kann, beweisen derzeit die Briten THE LAMP OF THOTH: Deren EP „Cauldron Of Witchery“ ist einerseits eine gelungene Hommage an die Wurzeln des Genres, geizt jedoch in puncto Bandauftritt und lyrischem Übermut nicht mit ironischen Kommentaren, die der Persiflage zumindest nahe stehen.
Damit diese gewagte Chose nicht nach hinten losgeht, spendiert man dem Scheibchen zunächst drei Studiotracks, unter denen die rockige Bandhymne wohl am meisten heraussticht. Die dort verbratene Leadmelodie findet genau den schmalen Grad zwischen eingängig und nervig, der Drive erschnüffelt sich seinen Weg zum schwarzen Sabbath geradezu blind, und das leicht näselnde Organ des Fronters sorgt im Zusammenspiel mit dem genialen Choruspart für einen modernen Gassenhauer par excellence – ganz großes Herrentennis von der Insel.
Etwas verhaltener gibt sich das doomtypisch betitelte „Sunshine“, dessen schwere Auftaktriffs für meine Ohren unverkennbar den Geist CANDLEMASS' atmen und förmlich nach Messiah „Who's pathetic, now?“ Marcolin schreien. Auch wenn dieser perfekte Gastauftritt leider im historischen Konjunktiv verharrt: Die Gesangslinien sind gelungen, der Spannungsaufbau ein Fall für's Lehrbuch, der flotte Schlusspart schlicht grandios.
An dritter Stelle wartet das CIRITH UNGOL-Cover „Frost & Fire“, welches erstaunlich mühelos in den Bandsound überführt wurde - eine sichere Bank, auch wenn eine weitere Lampe natürlich die wünschenswertere Alternative gewesen wäre.
Interessanter sind folglich die in Liveversionen vorliegenden Eigenkompositionen „Blood On Satan's Claw“ und „Into The Lair Of The Gorgon“: Während erstere sich als klassischer Fuck-Off-Doomrocker gibt, verbreitet der Rausschmeißer aufgrund seines Textes und der Darbietung desselben fast schon klassisches Monty Python-Flair. Hier wird die eingangs erwähnte Tendenz zur Überzeichnung vielleicht am deutlichsten, was Musik und Band aber umso sympathischer macht und vielleicht einfach nur als Zeichen wahrer Hingabe zu verstehen ist.

Insgesamt stellt der vorliegende Hexenkessel ein rundum gelungenes Kleinod dar, für dessen Veröffentlichung man dem kleinen erzgebirgischen Label Eyes Like Snow wirklich dankbar sein kann. Da neben der Musik auch Aufmachung und Produktion der EP stimmen, steht einer klaren Empfehlung nichts entgegen – hypothetische 8 bis 9 Punkte von meiner Seite.
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