Mevadio - Fresh Kill Daily

Mevadio - Fresh Kill Daily
Modern Metal
erschienen am 23.05.2008 bei Drug(s)
dauert 43:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Abusers Manual
2. Ultimate Human Virtues
3. Norma Jean
4. The Propaganda
5. 5 Necessary Kills
6. Directors Cut
7. Seven Deadly Songs
8. Operation Sabatical
9. My Sweet Cage
10. Project New Start

Die Bloodchamber meint:

Dänemark Wunderland. Dort gab es einmal Fußballer, die sich fastfood-powered aus dem Urlaub direkt zum Europameistertitel gespielt haben, und heute gibt es an jeder zweiten Ecke eine gute Metal Band. Das Motto, das MEVÃDIO für ihr zweites Album ausgeben, heißt dabei „Fresh Kill Daily“.

Eine genauere Einordnung für MEVÃDIO würde immer etwas unterschlagen, weil es groovige Passagen zwischen HATESPHERE und diversen amerikanischen Bands, aggressive Momente wie bei den Landsmännern von AS WE FIGHT gibt, einen Powerstart, der sich nach modernen PRO-PAIN anhört („Norma Jean“), und bei alledem wird die geographische Nähe zu Schweden nicht vergessen. Modern Melodic Death Thrash Groove Metal sozusagen, also alles auf einmal aber nichts Genaues.
Dennoch ist „Fresh Kill Daily“ nicht ideenüberladen und die Wechsel im Gesang von Kruger, der brüllt, schreit und singt, als ginge es um sein Leben, geben den Liedern zusätzlichen Drive. Besonders auffällig sind die fast in jedem Lied vorkommenden langen melodisch klar gesungen Passagen, vor allem bei den Refrains, die dem Zorn der Strophen mit ihrem Hauch von Verzweiflung etwas Tiefe verleihen. Und wenn Kruger einmal von den Gitarren die Melodieführung übernimmt in „5 Necessary Kills“ oder die Stimme wie bei einem alten Funkgerät verzerrt wird in „Seven Deadly Songs“ ist das nur die Bonusfrucht im Cocktail.

Im Ganzen gesehen vermisst man bei MEVÃDIO aber noch den letzten Kick. So gibt es nicht wirklich Lieder, die sich sofort ins Hirn fräsen und die man da auch nicht mehr raus bekommt, weil großartige Melodieideen den Jungs noch ein wenig abgehen. Daneben versinkt die Abwechslung etwas in der massiven Soundwand, die nahezu durchgehend aufgefahren wird. Dabei sind eigentlich genug Ideen vorhanden, aber es wird ihnen zu wenig Raum zur Entfaltung gelassen, und so geht die im Albumtitel angekündigte Frische nach einigen Durchläufen leider etwas verloren.

Man kann sich zu „Fresh Kill Daily“ in ungefähr jeder Weise betätigen, die einem einfällt. Moshen, bangen, hüpfen, singen oder was auch immer, für alles werden großzügig Möglichkeiten geboten. Aber im Endeffekt fehlt dem Album der letzte Schliff, um sich mit den Konkurrenten aus dem eigenen Land auf Augenhöhe messen zu können.
Wer auf modernen Metal abfährt, sollte sich MEVÃDIO aber auf jeden Fall mal zu Gemüte führen.
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