Blaze Bayley - The Man Who Would Not Die

Blaze Bayley - The Man Who Would Not Die
Heavy Metal
erschienen am 18.07.2008 bei Blaze Bailey Recordings
dauert 62:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Man Who Would Not Die
2. Blackmailer
3. Smile Back At Death
4. While You Were Gone
5. Samurai
6. A Crack In The System
7. Robot
8. At The End Of The Day
9. Waiting For My Life To Begin
10. Voices From The Past
11. The Truth Is One
12. Serpent Hearted Man

Die Bloodchamber meint:

Er kann einem schon leid tut, der gute Blaze Bayley. Nach steiler Karriere und dem Einstieg bei IRON MAIDEN musste er schnell feststellen, dass die Fußstapfen seines Vorgängers Bruce Dickinson mindestens zwei Nummern zu groß für ihn waren. Zumindest bei den Fans wurde er – trotz engagierter Leistungen – nie so richtig erst genommen, und auch an den beiden Alben „The X Factor“ und „Virtual XI“, auf denen er zu hören ist, wurde meist kein gutes Haar gelassen. Der Rausschmiss bei den Jungfrauen war demnach nur konsequent, und während seine alten Weggefährten mit dem zurückgekehrten Dickinson wieder weltweit Erfolge feierten, krebste er mit seiner neuen Band BLAZE mehr schlecht als recht durch kleine Clubs. Nach drei Studioalben und einer Liveplatte kam es in der Truppe immer mehr zu Spannungen, so dass Bayley schließlich alleine dastand und folgerichtig erst mal eine Pause einlegte. Nun ist er – mit komplett neuer Hintermannschaft – zurück und veröffentlicht mit „The Man Who Would Not Die“ die erste Platte unter seinem vollen Namen.

Dass dieser Wechsel sich nicht groß auf die Musik auswirken würde, war abzusehen. Nach wie vor präsentiert uns der sichtlich gealterte Mann mit der großen, dunklen Stimme seine eigene Interpretation von einerseits MAIDENeskem Material und andererseits typisch amerikanischem Power Metal der gehobenen Güteklasse. Gesanglich hat Blaze es jedenfalls immer noch drauf und verleiht den zwölf hier dargebotenen Songs ordentlich Power, aber eben auch Emotion. So sind die ab und an auftauchenden Halbballaden (z.B. „While You Were Gone“) durchweg gelungen und präsentieren nachdenkliche, teils melancholische Züge in bester „Sign Of The Cross“ Tradition. Aber Mr. Bayley kann natürlich auch anders und lässt gerne mal den Hammer kreisen, so dass unterm Strich ne ganze Menge Headbanger auf der Scheibe gelandet sind, von denen „Robot“ am kompromisslosesten aufs Maul haut. Dennoch sind etwas weniger krachende Tracks wie „Blackmailer“, „A Crack In The System“ oder das mit einer tollen Melodie versehene „Voices From The Past“ keinesfalls zu verachten, auch wenn es nicht zu übersehen ist, dass sich Blaze zunehmend – gerade im Vergleich zu den Vorgängeralben – wiederholt. So ein wenig scheint das kreative Potential erschöpft, nach Neuerungen wird man auf „The Man Who Would Not Die“ vergeblich suchen.

Bis auf den Ausfall „Smile Back At Death“ ist die Platte durchweg solide bis gut, aber den absoluten Hit vermisst man genauso wie eine gewisse Weiterentwicklung. Kein Fan von BLAZE wird von dem Album enttäuscht sein, aber den großen Durchbruch hat der sympathische Engländer eindeutig verpasst. So wird er wohl auch weiterhin dazu verdammt sein, in der zweiten bzw. dritten Reihe zu stehen und immer auf das „Ach der! Der war doch mal bei MAIDEN, oder?“ Stereotyp reduziert zu werden.
-