SHEEPHEAD ist nicht nur ein im südlichen Deutschland recht verbreitetes Kartenspiel, sondern auch der Name einer Melodic Death Metal Band aus Ingolstadt, die nach zwei EPs nun mit ihrem Debütalbum „The Plague“ durchstarten will. Ein Vorhaben, das durchaus gelingen könnte, denn die Musik auf dieser Platte ist definitiv auf Profi Niveau.

Erstaunlich, dass die junge Band schon so professionell zu Werke geht und vor allem im technischen Bereich die oftmals stümpernde Konkurrenz alt aussehen lässt. Gerade die Produktion ist richtig schön transparent ausgefallen und rückt somit das extrem präzise Doublebass Gewitter und die wunderbar melodischen Leadgitarren in das rechte Licht. Vom Songtitel „Stockholm“ sollte man sich übrigens nicht täuschen lassen, denn stilistisch betrachtet sind SHEEPHEAD eindeutig in Göteborg zuhause. Das ist zwar nicht gerade neu und aufregend, aber dafür fast makellos umgesetzt. Auch Sänger Benjamin Lipp macht da keine Ausnahme: mit viel Herzblut und spürbaren Emotionen kreischt und brüllt er sich durch die vierzig Minuten Abriss, ohne dabei in Langeweile und Monotonie zu verfallen. Auf klare Gesangslinien wird komplett verzichtet, und das ist angesichts der brutalen Mucke auch gut so.

Unterm Strich kann man der Band nur wenig vorwerfen; was mir noch abgeht, ist das eine oder andere eingängigere Stück, an das man sich auch noch Tage später erinnern wird. Mit „The Sleeping Beauty“ und der vorab ausgekoppelten Single „The Plague“ ist man aber auf dem richtigen Weg. Insgesamt auf jeden Fall ne starke Leistung!