Seducer - Seduced

Seducer - Seduced
Hard Rock
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 62:57 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Freedom
2. Against The Hate
3. Nosferatu's Child
4. Bastard
5. Is It Love ?
6. September
7. Gimme All Your Money
8. With A Little Help
9. Not
10. This Room
11. Baracuda
12. Oh Lord

Die Bloodchamber meint:

Schon mal was von Schweimke gehört? Nein? Macht nichts, auch mir war das kleine Dörfchen in der großen Einöde rund um Hannover bis vor kurzem völlig unbekannt. Allerdings bietet besagtes Kaff mehr als nur ne Straße mit ein paar Häusern drumherum, nein, aus Schweimke kommt auch SEDUCER, eine vielversprechende Newcomerband. Und alleine deshalb sollte jeder mal das verschlafene Örtchen im Hinterkopf behalten, die Brutbedingungen für begabte Musiker scheinen dort jedenfalls ganz gut zu sein, denn die Debüt CD des Fünfers kann sich wahrlich sehen lassen.
SEDUCER sind keine Innovatoren (was sie auch selbst zugeben), aber sie sind technisch erstklassige Musiker, die mit "Seduced“ ein großflächiges Musikspektrum abgrasen. Der rote Faden der Band ist sicherlich im (Hard)Rock zu finden, aber auch Melodic-Metal, poppige Arrangements und funkige Crossover Einschübe, die man durchaus mit Überbands wie Rage Against The Machine oder Faith No More vergleichen kann, sind für die Truppe keine Fremdworte. Bei einer solch großen Vielfalt ist auf diesem Album eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei, auf der anderen Seite wird es aber auch nicht viele Leute geben, die wirklich alle zwölf Tracks gut finden werden. Gut gemacht sind sie – und das ist ja wohl die Hauptsache – aber allesamt.
Mir persönlich gefallen vor allem die relativ straighter Rocker "Freedom“, "Gimme All Your Money“ und "Baracuda“, die feine Ballade "Is It Love?“, das fast schon als episch zu bezeichnende "September“ und das irgendwie kultige "Nosferatu’s Child“, welches stilsicher mit einem Zitat aus "Interview mit einem Vampir“ eingeleitet wird. Der Rest der Songs traf zwar nicht unbedingt immer so hundertprozentig meinen Geschmack, das mag anderen Hörern aber – wie bereits erwähnt – durchaus anders ergehen.
Neben dem hohen Songwriting-Niveau überzeugt die Scheibe auch durch das sehr gute handwerkliche Können der Truppe, wobei sich besonders die Gitarrenfraktion mit schönen Riffs und Soli und auch Fronter Thorsten Dierks mit seiner klaren, variablen Stimme ins rechte Licht zu rücken weiß. Die Produktion kommt furztrocken und sehr differenziert; lediglich bei den zu leise und mit zu wenig Rumms abgemischten Drumspuren muß man leichte Abstriche hinnehmen.
Was soll ich also noch sagen? Support Schweimke and SEDUCER! Für 10 Euro gibt’s das mit einer mehr als üppigen Spielzeit ausgestattete Teil auf der Bandhomepage zu erwerben. Na dann mal ran!
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