Over Your Threshold - Progress In Disbelief (EP)

Over Your Threshold - Progress In Disbelief (EP)
Death Thrash Metal
erschienen am 01.06.2008 als Eigenproduktion
dauert 23:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bootless Recreation
2. Schizophrenia
3. Lie Infected
4. Bury My Darkside
5. The Abyss Between

Die Bloodchamber meint:

Unleserliche Bandnamen haben sich ja mittlerweile in vielen Metalgenres verbreitet, aber dass der Name, wie bei OVER YOUR THRESHOLD, noch mal leserlich unten drunter auf dem Cover steht, ist wohl eher die Ausnahme, besonders wenn man mit Andonis Dragassias einen Coverkünstler engagiert hat, der u.a. schon für SEPULTURA und CEPHALIC CARNAGE gearbeitet hat.
Seit Ende letzten Jahres in der jetzigen Besetzung unterwegs, haben die Münchner gleich ein Studio geentert, um mit „Progress In Disbelief“ das erste Lebenszeichen in Silberlingform unter die Leute zu bringen.

Und das ist ein Lebenszeichen, das sich gewaschen hat, denn in den fünf wuchtigen Death – Thrash Krachern gibt es ordentlich auf die Ohren. Es wird gekonnt vorwärts gerumpelt, während die Leadgitarre freie Hand für ihre Melodien und Soli bekommt, die ausnahmslos sofort ins Ohr gehen. Die Kombination aus den rauen Klängen der restlichen Musiker und der hohen, manchmal fast schrillen Gitarre machen den besonderen Reiz von OVER YOUR THRESHOLD aus. Das macht beim Hören nicht nur Spaß, es erhöht auch den Wiedererkennungswert, der vielen Bands bei ihren Erstwerken noch abgeht, enorm. Wenn zusätzlich in „Schizophrenia“ oder dem Hit „Bury My Darkside“ ähnliches am Bass locker aus der Hüfte gezockt wird, geht die Party richtig los!

Aber es ist nicht ganz alles Gold, was da aus München glänzt. Denn zwei kleinere Schwachpunkte hat „Progress In Disbelief“ noch. Zum einen wirkt der kehlige, leicht krächzende Gesang auf die Dauer etwas eintönig und bemüht und fällt gerade im Vergleich zum Pep der Gitarre klar ab. Allerdings ist das bei vielen anderen Death – Thrash Bands nicht großartig anders, kann also fast als genretypisch durchgehen.
Zum anderen ist die Produktion ein wenig unglücklich, vor allem im Vergleich Band vs. Solo- bzw. Melodieinstrument. Denn diese sind immer deutlich hervorgehoben, während der Klang in den normalen Passagen doch recht dumpf geworden ist, was vor allem dem bereits angesprochenen Gesang nicht hilft.

Insgesamt ist OVER YOUR THRESHOLD mit „Progress in Disbelief aber ein rundes Erstlingswerk gelungen, das Lust auf mehr macht. Das gute Stück kann für lumpige 5 Euro auf der Homepage der Band geordert werden.
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