Driver - Sons Of Thunder

Driver - Sons Of Thunder
Hard Rock
erschienen am 26.09.2008 bei Metal Heaven
dauert 43:41 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Titans of Speed (Intro)
2. I'm a Warrior
3. Fly Away
4. Heart's on Fire
5. Sons of Thunder
6. Never Give Up
7. Change Of Heart
8. Dark World
9. Winds of March
10. Only Love Can Save Me Now
11. Tears That I Cry
12. I Believed in Love

Die Bloodchamber meint:

Achtung aufgepasst!
Bei DRIVER handelt es sich um eine Band, die ihre Wurzeln in den späten 80ern hat und damals als Nachfolger für M.A.R.S. gegründet wurde, die das legendäre Debütalbum „Project: Driver“ veröffentlichten und vorher schon mal DRIVER hießen, aber nicht identisch mit den Nachfolge-DRIVERn waren.

Wem das noch nicht genug Verwirrung war, der sei darauf hingewiesen, dass in vorderster Sangesfront Rob Rock zu finden ist, der zur Zeit gefühlt auf jedem zweiten klassischen Heavy Metal / Hard Rock Release aus den USA zu finden ist. Nicht nur veröffentlicht er mit der nach ihm benannten Band die Alben fast im Jahresrhythmus, sondern hat in dem vermeintlichen Kreative-Pause-Jahr 2008 mit „Sons of Thunder“ auch schon das zweite Album nach dem Debüt von FIRES OF BABYLON eingesungen. Neben Rob Rock hat DRIVER an der Gitarre Roy Z als zweite Vorzeigefigur, der neben seiner Produzententätigkeit auch in den Solobands der IRON MAIDEN & JUDAS PRIEST Sänger aktiv ist.

Diese Vorgeschichte deutet schon die traditionelle musikalische Ausrichtung der Band an, zumal alle fünf Tracks der „Driver“ EP von 1990 auch auf das 18 Jahre später erschienene Album übernommen wurden. Dabei fällt zuerst „I’m a Warrior“ ins Auge, dass bereits auf der vorletzten ROB ROCK Platte „Holy Hell“ einen Auftritt hatte und als pathetisch-heroische Mitsinghymne punkten konnte. In der DRIVER-Version hingegen hat es etwas an Biss eingebüßt, was im Grunde genommen als Einschätzung für fast alle Lieder auf „Sons of Thunder“ herhalten kann.
Rob Rock, Roy Z und auch die anderen Mitglieder sind Könner in ihren Positionen, aber so richtig in Schwung kommen will das Album nicht. Abgesehen von einigen schönen Gitarrenalleingängen und dem einzigen „neuen“ Hit „Sons of Thunder“ schleppen sich DRIVER doch recht zahnlos und altersmilde durch die 12 Songs. Man kann auf einem Hard Rock Album problemlos solche Schmeichler an der Schmerzgrenze wie „Never Give Up“ unterbringen, aber wenn die seichten Balladen sich immer mehr in den Vordergrund drängen ,wie das unsägliche „Change of Heart“, ist jede BON JOVI Kitschgrenze unterschritten. Von den letzten drei Liedern will ich gar nicht erst anfangen…

Ich verneige mich vor den Lebenswerken von Rob Rock und Roy Z, aber auf so eine Kuschelrock Scheibe wie „Sons of Thunder“ kann man getrost verzichten. Die Reanimierung des guten Namens DRIVER wirkt da mehr wie eine Marketingmaßnahme, um vorhandene Alt-Fans zum Kauf des Albums zu bewegen, als eine Wiederbelebung aus Leidenschaft.

Wer auf Weichspülung mit einigen Gitarrensoli und ein paar Midtempo-Rockern abfährt, darf problemlos ein Ohr riskieren. Für mich reichen zwei gute und ein paar ordentliche Lieder in der Endabrechnung gerade so für eine Wertung oberhalb der Mitte. Enttäuschend!
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