Devian - God To The Illfated

Devian - God To The Illfated
Death Thrash Metal
erschienen am 12.12.2008 bei Century Media
dauert 44:32 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Mask Of Virtue
2. Assailant
3. The Unspoken
4. Saintbleeder
5. I'm The Pariah
6. God To The Illfated
7. Summerdeath
8. South Of Halo
9. Awaiting Doom
10. When The Vultures Have Left

Die Bloodchamber meint:

Ich gebe zu, dass mir DEVIAN kein Begriff waren. Als ich dann sah, dass die Promo bei uns schimmelte, habe ich mich in meiner viel zu freundlichen Art darauf eingelassen, die CD zu rezensieren. Nun gut, entsprechend unbedarft gehe ich an die Band der ex-MARDUK Mitglieder Legion (Vocals) und Emil Dragutinovic (Drums) heran

Eins vorweg: die Vocals, die als Intro des ersten Liedes dienen, kommen wirklich stumpf daher. Dafür ballert die Platte dann auch genretypisch (entgegen der bekannten Vorgängerband der beiden genannten Protagonisten wird hier Thrash/Death Metal gespielt) direkt los und sucht keine Gefangenen. Das ist zwar nett, wirkt aber beim ersten Song „Mask of Virtue“ etwas ermüdend. Auch „Assailant“ kommt genauso unmotiviert daher, bis dann etwas eintritt, das ich vielleicht nicht erwartet hätte – wieder erkennbare harmonische Melodien. Erst war meine Vermutung dass hier ohne Rücksicht auf den Weltfrieden gebolzt würde, aber – Überraschung – die Band hat auch melodiöse Seiten. Diese sind zwar immer etwas kurz gehalten und erinnern, bei den ausklingenden Akkorden an HAIL OF BULLETS / BOLT THROWER Melodien, nur um dann aber meistens in sehr melodische Solis / Refrains (ohne cleanen Gesang) zu münden. Das Grundtempo ist entsprechend höher als bei den genannten Bands, aber diese wenigen Ausbrüche aus dem Schädelklopfergebolze geben der Band einen gewissen Charme und Wiedererkennungscharakter. Leider fließt, auch mit diesen kleinen Elementen, ein Großteil der Platte doch recht homogen durch den Gehörgang. Bis jedoch die beiden Endsongs, „Awaiting Doom“ und „When the Vultures have left“ einschlagen. Ersterer hat ein brachiales Riffing, schöne Mitwipp-Rhythmik und hier passen die genannten Melodien auch wie Arsch auf Eimer, dank des Songwritings (vorher kann man sagen, dass die Melodien doch recht überraschend kommen). Das bluesig / verträumte Solo gibt noch einmal etwas Tiefe - hier ist wohl die Schwäche der (über die gesamte Platte) recht homogene Gesang Legions, der zwar ein richtig rohes, böses Organ besitzt, aber nicht mit Abwechslung auftrumpfen kann. „When the Vultures have left“ ist so etwas wie der epische Song der Platte und wartet mit einem HAIL OF BULLTES / „Berlin“ Outro auf, das die Platte gut abrundet.

Anscheinend gibt es noch eine Special Edition für den Christbaum, welche die zwei Tracks „Reap the Storm“ und „Raison d’être“ beinhaltet. Diese kann ich leider nicht beurteilen, da sie mir nicht vorliegen. Wem aber das auf Myspace zu hörende gefällt, kann sicherlich getrost zugreifen, außer die Band versucht sich hier in sphärischen Ethnoklängen…

Fazit: Produktionstechnisch vollkommen in Ordnung würde ich mir wünschen, dass die Band mehr Elemente wie bei „When the Vultures have left“ und „Awaiting Doom“, also eingängige Rhythmiken, passende Melodien und epische Momente suchen würden, um die Stimme des Sängers besser in Szene zu setzen. Gerade Legion muss sich über die gesamte Länge der Platte steigern – er ist sicher kein Schlechter, aber aktuell noch zu sehr ein „Mag mich oder hass mich“ Sänger. Mehr Abwechslung in den Tonhöhen (wie bei "Assailant") – fertig wäre eine Monsterplatte. So reicht es für starke 7,5 Punkte.
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