STRAIGHT FORWARD melden sich mit der EP „The Unspoken Truth“ auf der Bildfläche zurück. Auch wenn etwas anderes in den Metal Archives nachzulesen ist: Noch immer hat die Musik der Band nichts mit Progressive Death Metal zu tun. Doch das musikalische Erscheinungsbild der Band erscheint mittlerweile gestrafft und zielgenauer ausgerichtet. So würde ich STRAIGHT FORWARD nun der modernen, melodischen Death Metal/Metalcore Schiene zuordnen. Der Stilwirrwarr der Vergangenheit scheint also vorerst zu den Akten gelegt zu sein.

Die Musik der aus Sachsen-Anhalt stammenden Band orientiert sich mittlerweile klar an solchen Bands wie SOILWORK oder KILLSWITCH ENGAGE. Dies macht sich in den modernen Grooves und den Klargesangspassagen ganz deutlich bemerkbar. Auch die Stimme von Sänger Johannes Ochs orientiert sich in der eher geschrienen Form mehr an dem melodischen Death Metal der Marke IN FLAMES, als das man hier tiefste Grunzorgien erwarten dürfte.

Leicht progressive Elemente sind durchaus vorhanden, wenn man so will. Doch nur, weil ein Stück wie „Devil´s Harpist“ sich dreist am Klanguniversum einer Band wie OPETH bedient, kann man die eigene Musik noch lange nicht als progressiv bezeichnen. Eher im Gegenteil.

Aber diese Kritik soll nicht zu hart erscheinen. STRAIGHT FORWARD sind sicherlich auf dem richtigen Weg. Natürlich werden sie Probleme haben, auf dem übersättigten Markt des melodischen Death Metals/Metalcores Fuß zu fassen, dennoch muss man ihnen attestieren, dass sie musikalisch zwar nun wirklich nichts Neues fabrizieren, dass aber das, was sie da machen, recht ordentlich ausgefallen ist. Was der Band nun nur noch fehlt, ist ein eigenes Gesicht. Daran müssen die Jungs definitiv noch arbeiten. Aber ansonsten könnte der nächste Output gewiss schon mehr Punkte einfahren.