Pestilence - Resurrection Macabre

Pestilence - Resurrection Macabre
Death Metal
erschienen am 20.03.2009 bei Mascot Records
dauert 54:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Devouring Frenzy
2. Horror Detox
3. Fiend
4. Hate Suicide
5. Synthetic Grotesque
6. Neuro Dissonance
7. Dehydrated II
8. Resurrection Macabre
9. Hangman
10. Y2H
11. In Sickness & Death
12. Chemo Therapy
13. Out of the body
14. Lost Souls

Die Bloodchamber meint:

Als die Neuigkeit die Runde machte, dass PESTILENCE sich reformiert hätten und auch ein neues Studioalbum herausbringen wollen, war ich doch ehrlich gesagt nicht so ganz überzeugt davon, ob dies denn so eine gute Idee sei. Ich erinnere mich noch gute an die ratlosen und fragenden Gesichter, als 1993 „Spheres“ herauskam. Die Holländer hatten sich in den Augen von vielen Leuten einfach zu weit von ihren Metalwurzeln entfernt und ergingen sich viel zu sehr in technischen Jazzspielereien und verloren dabei den Song an sich aus den Augen.

Und dann ist es so weit: „Resurrection Macabre“ heißt also das neue Machwerk von PESTILENCE und schon nach dem ersten Hördurchgang macht sich nicht nur ein Gefühl der Erleichterung sondern auch der Euphorie breit. Die Sorge, PESTILENCE könnten nun noch abgedrifteter klingen und sich vollends in ihrem Jazz Universum verlieren, war unberechtigt. Ganz im Gegenteil, die Holländer konzentrieren sich ganz klar auf ihre Stärken und integrieren Elemente aus all ihren Schaffensphasen in ihren heutigen Sound. So finden man die – auf dem aktuellen Output sehr dominante! - Brutalität und Rasanz ihrer Frühwerke („Maleus Maleficarum“ und „Consuming Impulse“) genauso wieder, wie das ausgeklügelte und variable Songwriting einer Platte wie „Testimony Of The Ancients“, gepaart mit einigen wirklich abgedrehten Riffideen und Soli der „Spheres“ Ära.

Bemerkenswert ist, dass PESTILENCE sich nicht damit zufrieden gegeben haben, einen Aufguss ihrer eigenen Diskographie abzuliefern. Man hört zu jeder Sekunde des Albums, welche Band da gerade am musizieren ist, weil die Trademarks einfach unverkennbar sind. Zum anderen klingt „Resurrection Macabre“ aber auch sehr zeitgemäß und frisch. Und es überraschte mich beim ersten Hören doch schon ein wenig, mit welcher Brutalität und Härte die Jungs hier zu Werke gehen. Einfach fantastisch! Endlich hat die Gruppe auch die richtige Balance zwischen Härte und Frickelfaktor gefunden. Die Stücke auf „Resurrection Macabre“ sind zu keiner Sekunde langweilig und glänzen durch ihren Ideenreichtum.

Über die technischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker muss ich wohl nicht viele Worte verlieren. Patrick Mameli (Gitarre und Gesang) wird von Tony Choy (den einige noch von CYNIC und ATHEIST her kennen sollten) und Peter Wildoer (DARKANE). Nach der Aufnahme des Albums ist auch Patrick Uterwijk wieder zur Band gestoßen und wird bei den anstehenden Livegigs mit von der Partie sein.

So kann man abschließend sagen, dass PESTILENCE mit „Resurrection Macabre“ auf ganzer Linie überzeugen können. Das neue Material ist unglaublich brutal ausgefallen und klingt frisch und unverbraucht. Glücklicherweise hat sich die Band dazu entschlossen, wieder harten Death Metal zu zocken und diesen mit abgefahrenen Soli aufzuwerten, statt sich in allzu technischen Songs zu verlieren. Absolute Kaufempfehlung an alle Death Metal Anhänger! Die Limited Edition von „Resurrection Macabre“ wird zudem Neueinspielungen der drei Klassiker „Chemo Therapy“ (von „Malleus Maleficarum“), „Out Of The Body“ (von „Consuming Impulse“) und „Lost Souls“ (von „Testimony Of The Ancients“) beinhalten.
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