Finsterforst - ...Zum Tode Hin
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Urquell
2. Das große Erwachen
3. Seines Glückes Schmied
4. Sturmes Ernte
5. Untergang
Die Bloodchamber meint:
Woran macht man den Wert einer musikalischen Veröffentlichung fest? Sind es eher objektive oder subjektive Gesichtspunkte? Misst man die CD nun am Vorgänger, an vergleichbaren Werken oder einfach nur an sich selbst? Orakelt man, welche Bedeutung die jeweilige Veröffentlichung für die jeweils dazugehörige Musiklandschaft haben wird? Das erscheint mangels Kristallkugeln in ausreichender Anzahl recht schwierig, obwohl man sich immer wieder mal daran versucht. Wie geht man in einem Fall, wie bei FINSTERFORST (leider hat Kollege Scheidler den Gag mit der Herkunft schon verbraten) vor?
Nun, zunächst die Fakten: Die Deutschen spielen auf ihrem zweiten Album nach wie vor Viking Metal der hymnischen Sorte und greifen dabei (wie in dem Genre üblich) auf Instrumente abseits derer, die man den Statuten nach zwingend für Metal braucht (Gitarre, Bass und Schlagzeug) braucht, zurück. Hier: Keyboard und Akkordeon. Alle fünf Lieder reißen die Marke von 10 Minuten, wobei man fairerweise sagen muss, dass dem Hörer die Überlange ohne die Kenntnis dessen sicher nicht bewusst würde. Das wiederum spricht für die Band und ihre songschreiberischen Fähigkeiten, denn sehr schnell kann sich bei dieser Arbeitsweise die ein oder andere Länge einschleichen.
Geht man etwas emotionaler an die Sache heran drängen sich sofort die Vergleiche mit ENSIFERUM und EQUILIBRIUM auf. Der Mensch braucht Vergleiche, genau wie der die viel zitierten Schubladen braucht, in die man jede Band irgendwie stecken können muss. Anders ist es nämlich nicht möglich, Erfahrungen zu verarbeiten und Einschätzungen zu treffen. Aber das nur mal am Rande. Glücklicherweise versuchen FINSTERFORST nicht dadurch zwanghaft episch zu klingen, in dem sie mit Heldenchören und ähnlichem aufwarten, sondern beschränken sich stimmlich überwiegend auf den heiseren, eher im Black Metal zu findenden Gesang. Somit wird nicht permanent das Bild vom quietschfidelen Wikinger gezeichnet, sondern zwischendurch auch gerne mal auf’s Gaspedal getreten. Natürlich (!!!) findet sich in den einzelnen Stücken auch ausreichend Platz für akustische Spielereien und volkstümliche Melodien, aber das muss wohl so sein.
Diese Rezension unterscheidet sich zugegebenermaßen nur unwesentlich zu der meines Mitstreiters zum Vorgänger, woraus man schließen kann, dass die musikalischen Unterschiede zwischen den beiden besprochenen Alben ebenfalls marginal sein dürften. Allerdings finde ich, dass die Wertung mit der 6 vorne etwas fies ist und dem Gesamteindruck nicht gerecht wird. Solche Songs muss man erst mal schreiben können, auch wenn dies einige andere Bands offenbar vorher schon konnten. Dennoch bleibt der Makel des fehlenden Wiedererkennungspotenzials auch an „…zum Tode hin“ haften, was stringente Befürworter dieser Musikrichtung nicht vom Kauf abhalten sollte und wohl auch nicht wird. Wären wir in der Schule, gäbe es von mir gerade noch die Note zwei (auch wenn sich die Mitarbeiter anderer durchaus renommierter Magazine in Lobeshymnen überschlagen), was sich leider nicht 1:1 auf unser Bewertungssystem ummünzen lässt.
Nun, zunächst die Fakten: Die Deutschen spielen auf ihrem zweiten Album nach wie vor Viking Metal der hymnischen Sorte und greifen dabei (wie in dem Genre üblich) auf Instrumente abseits derer, die man den Statuten nach zwingend für Metal braucht (Gitarre, Bass und Schlagzeug) braucht, zurück. Hier: Keyboard und Akkordeon. Alle fünf Lieder reißen die Marke von 10 Minuten, wobei man fairerweise sagen muss, dass dem Hörer die Überlange ohne die Kenntnis dessen sicher nicht bewusst würde. Das wiederum spricht für die Band und ihre songschreiberischen Fähigkeiten, denn sehr schnell kann sich bei dieser Arbeitsweise die ein oder andere Länge einschleichen.
Geht man etwas emotionaler an die Sache heran drängen sich sofort die Vergleiche mit ENSIFERUM und EQUILIBRIUM auf. Der Mensch braucht Vergleiche, genau wie der die viel zitierten Schubladen braucht, in die man jede Band irgendwie stecken können muss. Anders ist es nämlich nicht möglich, Erfahrungen zu verarbeiten und Einschätzungen zu treffen. Aber das nur mal am Rande. Glücklicherweise versuchen FINSTERFORST nicht dadurch zwanghaft episch zu klingen, in dem sie mit Heldenchören und ähnlichem aufwarten, sondern beschränken sich stimmlich überwiegend auf den heiseren, eher im Black Metal zu findenden Gesang. Somit wird nicht permanent das Bild vom quietschfidelen Wikinger gezeichnet, sondern zwischendurch auch gerne mal auf’s Gaspedal getreten. Natürlich (!!!) findet sich in den einzelnen Stücken auch ausreichend Platz für akustische Spielereien und volkstümliche Melodien, aber das muss wohl so sein.
Diese Rezension unterscheidet sich zugegebenermaßen nur unwesentlich zu der meines Mitstreiters zum Vorgänger, woraus man schließen kann, dass die musikalischen Unterschiede zwischen den beiden besprochenen Alben ebenfalls marginal sein dürften. Allerdings finde ich, dass die Wertung mit der 6 vorne etwas fies ist und dem Gesamteindruck nicht gerecht wird. Solche Songs muss man erst mal schreiben können, auch wenn dies einige andere Bands offenbar vorher schon konnten. Dennoch bleibt der Makel des fehlenden Wiedererkennungspotenzials auch an „…zum Tode hin“ haften, was stringente Befürworter dieser Musikrichtung nicht vom Kauf abhalten sollte und wohl auch nicht wird. Wären wir in der Schule, gäbe es von mir gerade noch die Note zwei (auch wenn sich die Mitarbeiter anderer durchaus renommierter Magazine in Lobeshymnen überschlagen), was sich leider nicht 1:1 auf unser Bewertungssystem ummünzen lässt.