Kennt ihr das Gefühl, man legt eine CD ein und spürt sofort, dass die Band Spaß hat und genau weiß, was sie dort spielt? Dieses Gefühl überträgt sich auf dem Zweitwerk „Straight Out The Alley“ von den Londonern THE GRIT auch sofort auf den Hörer und Stillsitzen wird unmöglich.

Im Vergleich zum 2007er Vorgänger „Shall we dine?“ schaffen es die mittlerweile durch Charlie Boy an der akustischen Gitarre zum Quintett angewachsenen Londoner ihre Livequalitäten auch auf CD zu bannen. Dabei geht man durch den Einsatz von Bläsern und einer Mundharmonika auf „12th Floor“, einer Mandoline und einer Ukulele bewusst Risiken ein, die eigentlich keine sind, denn live funktionieren die Songs auch ohne. Für das Album haben THE GRIT damit ein paar nette Spielereien eingebaut, um die Halbwertszeit von „Straight Out The Alley“ deutlich hochzusetzen. Auch rückt die akustische Gitarre mehr in den Vordergrund, während der Kontrabass nicht mehr ganz so omnipräsent ist.

„Straight Out The Alley“ ist die reifere Version von „Shall we dine?“. Die Songs sind in einem Prozess entstanden und ergeben dadurch eine Einheit, die trotzdem abwechslungsreich geworden ist. THE GRIT spielen immer noch den Punk-A-Billy der ersten Tage, erlauben sich jetzt aber regelmäßig kleinere Ausflüge in Ska-Gefilde („Tell me lies“), verwursten Folk-Parts und driften kurzfristig sogar runter bis zum Country.

Das alles macht aus „Straight Out The Alley“ ein verdammt spannendes Album, das sofort in die Beine geht, aber auch nach dem zwanzigsten Durchlauf noch spannend bleibt. Wenn unkonventionelle Bands wie VOLBEAT plötzlich ganz groß werden können, dann könnte „Straight Out The Alley“ ein großer Sprung in der Karriere von THE GRIT sein.