Mely - Portrait Of A Porcelain Doll
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Of Doubts And Fear
2. Grown For Doom
3. Brick Against Porcelain Dolls
4. Don't Wake This Sleeping Dog
5. Hell Low
6. It Is Cold Without Shoes
7. Maybe Yesterday
8. Sweet Six Feet
9. My Addiction
Die Bloodchamber meint:
Ein Blick auf Artwork und Bandnamen verrät schnell, worum es bei den Kärntnern von MELY geht: Dunkelheit und Melancholie. Seit 10 Jahren interpretieren die Österreicher nun bereits den Dark Rock auf ihre Art und Weise und sind dabei bislang leider komplett an mir vorbeigegangen. Mit „Portrait of a Porcelain Doll“ liefert die Band ihr nun viertes Album ab und spricht damit vor allem Anhänger von Tristesse-Kapellen wie PARADISE LOST oder auch END OF GREEN an.
Von Anfang an fällt vor allem Sänger Andreas Mataln mit seiner klaren Stimme auf, die sich sicherlich auch in weniger düsteren Kapellen wacker schlagen würde aber dennoch zum MELY-Soundcocktail passt. Das Grundgerüst besteht aus mehr oder weniger groovender Rockmusik, die sich hier und da mit emotionalen Ausbrüchen im Metal bedient, was sich vor allem in ausladenden, drückenden Gitarrenriffs äußert. Überhaupt scheint sich die Band eine gehörige Portion Abwechslung vorgenommen zu haben. Bereits der Opener zeigt sich unheimlich verspielt, wandelt von nachdenklichen Momenten zu treibender Rhythmik und hüpft dabei konstant zwischen unterschiedlichen Gefühlswallungen hin und her. Etwas langsamer und finsterer wird es bei Stücken wie „Grown for Doom“, bei dem der Name Programm zu sein scheint. Daneben zeigt die Band eine recht hohe Leidenschaft für balladesk-ruhige Parts, die gleich in mehreren Songs vorkommen („Don’t wake the Sleeping Dog“, „Maybe Yesterday“, „My Addiction“). So gerät das vordergründig abwechslungsreiche Gesamtbild doch häufiger als zunächst angenommen ins Wanken, denn der Songaufbau ähnelt sich mit seinen ständigen Akustik-Intros und dem Wechsel von Melancholie und Härte doch sehr. Zwar hat wirklich jeder Song eigenständige Momente, jedoch kann kaum ein Refrain überzeugen. Hier tut sich die Band enorm schwer, etwas für den Hörer angenehm und schnell Greifbares zu erzeugen. Ausnahme ist „It’s Cold without Shoes“, das von Beginn an gefallen kann.
„Portrait of a Porcelain Doll“ bleibt insgesamt ein gutes Dark Rock Album, das vor allem durch eigenständiges Songwriting und einen sehr talentierten Sänger überzeugen kann, auf der anderen Seite aber Schwächen in der Stimmigkeit der Refrains aufweist und zu oft auf ähnliches Akustik-Geklimper setzt. Dennoch bleiben MELY eine Empfehlung für Fans der einleitend erwähnten Bands. Wer auf verspielten Düsterrock mit einer Prise Melancholie steht, die hier und da auch etwas eigenwilliger Vorgetragen wird, macht hier sicherlich nichts falsch.
Von Anfang an fällt vor allem Sänger Andreas Mataln mit seiner klaren Stimme auf, die sich sicherlich auch in weniger düsteren Kapellen wacker schlagen würde aber dennoch zum MELY-Soundcocktail passt. Das Grundgerüst besteht aus mehr oder weniger groovender Rockmusik, die sich hier und da mit emotionalen Ausbrüchen im Metal bedient, was sich vor allem in ausladenden, drückenden Gitarrenriffs äußert. Überhaupt scheint sich die Band eine gehörige Portion Abwechslung vorgenommen zu haben. Bereits der Opener zeigt sich unheimlich verspielt, wandelt von nachdenklichen Momenten zu treibender Rhythmik und hüpft dabei konstant zwischen unterschiedlichen Gefühlswallungen hin und her. Etwas langsamer und finsterer wird es bei Stücken wie „Grown for Doom“, bei dem der Name Programm zu sein scheint. Daneben zeigt die Band eine recht hohe Leidenschaft für balladesk-ruhige Parts, die gleich in mehreren Songs vorkommen („Don’t wake the Sleeping Dog“, „Maybe Yesterday“, „My Addiction“). So gerät das vordergründig abwechslungsreiche Gesamtbild doch häufiger als zunächst angenommen ins Wanken, denn der Songaufbau ähnelt sich mit seinen ständigen Akustik-Intros und dem Wechsel von Melancholie und Härte doch sehr. Zwar hat wirklich jeder Song eigenständige Momente, jedoch kann kaum ein Refrain überzeugen. Hier tut sich die Band enorm schwer, etwas für den Hörer angenehm und schnell Greifbares zu erzeugen. Ausnahme ist „It’s Cold without Shoes“, das von Beginn an gefallen kann.
„Portrait of a Porcelain Doll“ bleibt insgesamt ein gutes Dark Rock Album, das vor allem durch eigenständiges Songwriting und einen sehr talentierten Sänger überzeugen kann, auf der anderen Seite aber Schwächen in der Stimmigkeit der Refrains aufweist und zu oft auf ähnliches Akustik-Geklimper setzt. Dennoch bleiben MELY eine Empfehlung für Fans der einleitend erwähnten Bands. Wer auf verspielten Düsterrock mit einer Prise Melancholie steht, die hier und da auch etwas eigenwilliger Vorgetragen wird, macht hier sicherlich nichts falsch.