Majestic Downfall - Temple Of Guilt

Majestic Downfall - Temple Of Guilt
Doom Metal
erschienen am 03.04.2009 bei My Kingdom Music
dauert 56:04 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Temple Of Guilt
2. Unexpected
3. Swallow: Pride
4. Failure
5. Bleeding Sun

Die Bloodchamber meint:

Der Mexikaner Jacobo Córdova scheint das einsame Arbeiten zu lieben. Nach dem er sich bereits alleine für das Thrash-Projekt TICKET TO HELL verantwortlich zeichnete, schiebt er nun mit MAJESTIC DOWNFALL sein Solo-Doom-Projekt hinterher. Mit „Temple Of Guilt“ erscheint nun das Full-Length-Debüt, nach dem es vorher zu der Veröffentlichung eines Demos und einer Split-CD kam. Ob der Mittelamerikaner keine adäquaten Mitstreiter für seine Projekte findet oder ob er einfach nur das einsame Basteln an Sound-Landschaften als die für ihn geeignetste Arbeitsmethode gefunden hat, kann nicht abschließend geklärt werden.

Das Äußere der aktuellen Veröffentlichung von Jacobo stimmt auf jeden Fall schon mal. Bis auf wenige Ausnahmen - Schlagzeugspuren, Keyboards und einige Gitarren-Soli - wurden alle Instrumentalpassagen und der Gesang selbst eingespielt bzw. eingesungen. Dabei geht man sehr versiert zu Sache und auch die soundtechnische Endveredlung geht vollends in Ordnung und passt sehr gut zu der melancholischen Grundatmosphäre. Auch das Cover und die Gestaltung des Booklet kann man als gelungen bezeichnen. Textlich begibt man sich, wen wundert es, in niedere, von Negativität und Tristesse bestimmte Ebenen des menschlichen Seins.

Musikalisch kredenzt uns MAJESTIC DOWNFALL eine sehr düstere und erhabene Variante des Dooms, wie es ja auch schon durch den gewählten Bandname suggeriert wird. Die Spieldauer der einzelnen Songs, zwischen 9 und knapp 16 Minuten, lassen erahnen, das langen Instrumentalpassagen viel Raum zu Verfügung gestellt wird. Das Tempo ist schleppend, nur vereinzelt schlagen die Geschwindigkeitsamplituden stärker aus. Dass das Material dabei nur selten langweilt, liegt vor allen an den abwechslungsreichen Gitarren und den eingestreuten Keyboards. Die Vocals dröhnen sehr kraftvoll aus den Boxen und sind stark an den Death Metal angelehnt. Wobei es hier eher weniger aggressiv zu Werke geht, der Gesang unterstreicht mit seiner anklagenden Schwere die vorherrschende, bedrückende Atmosphäre. Die 5 überlangen Stücke pendeln im Verlauf zwischen Melancholie, Trübsinn, Verzweiflung und Seelenpein. Nur selten schimmern kleine Lichtblicke durch, die jedoch sofort vom alles umgebenden dunklen Nebel aufgesaugt werden. MAJESTIC DOWNFALL sind stilistisch somit in eine Ecke zwischen SWALLOW THE SUN und eher älteren MY DYING BRIDE-Werken zu stellen. Wobei noch erwähnt werden muss, dass „Temple Of Guilt“ dabei alles andere als eine Best-Of-Zusammenstellung der erwähnten Bands ist, man hat sich selbst schon ein deutlich erkennbares Profil erarbeitet.

Mit „Temple Of Guilt“ legen MAJESTIC DOWNFALL ein sehr starkes Debüt vor, das nur unwesentlich von einigen Längen getrübt wird und ansonsten eine Menge intensives Material bereithält. Anhänger von dunklem, zähem Doom greifen bitte direkt zu!
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