Cripper - Devil Reveals

Cripper - Devil Reveals
Thrash Metal
erschienen am 19.06.2009 bei SAOL
dauert 46:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Helix
2. I [...]
3. Life Is Deadly
4. Kids Killing Kids
5. Caged With A Gun
6. Junkie Shuffle
7. More Than 4
8. I Am The Pit
9. Devil Reveals
10. FAQU
11. Methods In Madness
12. Hysteria

Die Bloodchamber meint:

Die Hannoveraner Hopefuls CRIPPER sind wieder da und haben ihr zweites Album „Devil Reveals“ am Start, auf dem sich die Band hörbar weiterentwickelt hat. Hatte man auf der „Killer Escort Service“ EP den eigenen Stil noch nicht richtig gefunden, war das Debüt „Freak Inside“ ein ziemlich gradliniges Thrash Metal Geschoss. „Devil Reveals“ klingt nun wieder etwas anders, aber keine Angst, auch auf der neuen Platte lassen CRIPPER wieder den Hammer kreisen. Allerdings geben sich die Damen und Herren abwechslungsreicher als zuvor. Anstatt alles „nur“ in Grund und Boden zu prügeln, versucht man sich nun auch an deutlich anspruchsvolleren Riffs, komplexeren Songs und schielt mehr denn je in Richtung Bay Area respektive TESTAMENT, die man hier an allen Ecken und Enden heraushört. Dies hat zur Folge, dass längst nicht alle Tracks direkt auf den Punkt kommen, sondern erst eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen, um richtig zu wachsen. Mit Gröl-tauglichen Abrissbirnen a la „Life Is Deady“, „I Am The Pit“ oder „FAQU“ (super Idee!) hat man zwar immer noch Futter für alle Stumpf-Banger am Start, aber insgesamt fordert „Devil Reveals“ dem Hörer deutlich mehr ab und klingt anfangs geradezu sperrig. Wenn man allerdings mit dem Material warm geworden ist, offenbaren sich noch einige Perlen und versteckte Hooks, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat.

Technisch/spielerisch ist das Album absolut auf der Höhe der Zeit und auch die Produktion drückt ordentlich auf die Hupe. Sympathisch finde ich zudem, dass CRIPPER die Trumpfkarte „Frontfrau“ nach wie vor nicht überreizen, denn „Elchkuh“ Britta verzichtet weiterhin auf klaren Gesang und röhrt in einer ähnlichen Stimmlage wie viele männliche Vertreter durch die Botanik, weshalb unbedarften Hörern wahrscheinlich gar nicht auffallen wird, wer hier tatsächlich das Mikro malträtiert.

In der Endabrechnung ist Album Nummer zwo aus dem Hause CRIPPER also durchweg gut geworden, für die Thrash Oberliga fehlt es aber doch noch an etwas treffsichereren und eingängigeren Songs. Bis dahin reicht es aber allemal für eine mehr als ordentliche Abfahrt zwischen Old School und modernem Thrash. Die Nackenwirbel dürften live jedenfalls akut gefährdet sein.
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