Cauldron - Chained To The Nite

Cauldron - Chained To The Nite
Heavy Metal
erschienen am 10.04.2009 bei Earache Records
dauert 43:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Young And Hungry
2. Conjure The Mass
3. Chained Up In Chains
4. The Leaven / Fermenting Enchantres
5. Dreams Die Young
6. Bound To The Stake
7. Witch Trail
8. Midnite Hour
9. Chains Around Heaven (Black N'Blue Cover)

Die Bloodchamber meint:

Die Kanadier CAULDRON sind – glaubt man einem bekannten deutschen Szene Printmedium – eine der besten und angesagtesten Bands der Stunde. Bereits die Vorgängertruppe GOAT HORN fuhr in einschlägigen Kreisen euphorische Rezensionen ein, weshalb man natürlich sehr gespannt auf das Longplay Debüt „Chained To The Nite“ sein durfte.

Der erste Eindruck indes ist mehr als nur ernüchternd. Bevor man auch nur den Opener „Young And Hungry“ zu Ende gehört hat, möchte man am liebsten schon wieder abschalten. Die Produktion ist dermaßen auf 80er getrimmt worden, dass einem statt einem fetzigen Heavy Metal Song ein lascher Soundbrei entgegen scheppert. Kraftloses Drumming, kastrierte Gitarren, dazu immer ein Eimer Matsch im Hintergrund – das geht gar nicht. Klar, das soll sich wohl so anhören und mag vor 25 Jahren auch authentisch gewesen sein, heute aber nervt dieser Retro Mist nur noch. Dabei sind CAULDRON eigentlich gar nicht mal so schlecht und versprühen schon einen kauzigen NWOBHM Charme, können damit aber nur bedingt punkten. Wenn man sich erst mal an den Soundunfall und die schräge Stimme des Sängers gewöhnt hat, gehen Tracks wie das grandiose „Chained Up In Chains“ oder das schön ausgewählte BLACK N’BLUE Cover „Chains Around Heaven“ richtig gut ab, denn hier beweisen CAULDRON, was in ihnen steckt. Im Bereich „altbackenes, eingängiges Songwriting“ macht man den Jungs nämlich so schnell nichts vor, weshalb nicht nur erwähnte Tracks, sondern noch mindestens zwei, drei weitere Stücke des Albums ziemlich gut ins Ohr gehen. Allerdings macht sich nach einiger Zeit auch ein gewisser Abnutzungseffekt bemerkbar, denn richtig raffiniert konstruiert sind die Lieder eben auch nicht. Dazu drückt, wie eingangs erwähnt, die indiskutable Produktion ganz schwer aufs Gemüt.

Old School Nerds wie DARKTHRONE Fenriz oder sein Lebengefährte Götz K. schubbern sich auf „Chained To The Nite“ wahrscheinlich täglich einen ab, den Otto-Normal-Metaller dürfte die Platte allerdings, trotz erwähnter Highlights, ziemlich kalt lassen. Bestenfalls was für NWOBHM Fetischisten.
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