Deep Purple - History, Hits & Highlights '68 - '76 (DVD)
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. DVD 1
2. History Of Deep Purple
3. Hits: MK I (March 1968 to July 1969)
4. Help
5. Hush
6. Wring That Neck
7. MK II (July 1969 to June 1973)
8. Hallelujah
9. Mandrake Root
10. Speed King
11. Black Night
12. Child In Time
13. Lazy
14. Strange Kind Of Woman
15. Fireball Writing Session
16. Fireball
17. Demon's Eye
18. No No No
19. Into The Fire
20. Never Before
21. Highway Star
22. Smoke On The Water
23. MK III (June 1973 to May 1975)
24. Burn
25. Mistreated
26. MK IV (June 1975 - March 1976)
27. Love Child
28. You Keep On Moving
29. DVD 2 - Highlights
30. MK I
31. And The Address (Playboy TV)
32. MK II
33. Wring That Neck (Bilzen Jazz Festival 1969)
34. Wring That Neck ("Pop Deux" Paris Concert 1970)
35. Mandrake Root ("Pop Deux" Paris Concert 1970)
36. Black Night (Promo Clip)
37. No No No (Take 1 Rockpalast Rehearsal Session)
38. No No No (Take 2 Rockpalast Rehearsal Session)
39. MK III
40. "Jt Nuit" (French TV 1974)
41. Leeds Polytechnic Student Project 1974 feat. Burn / Space Truckin'
42. MK IV
43. New Zealand TV Documentary (Nov 1975)
44. Deep Purple's Founder Manager Tony Edwards (French TV Interview 1976)
Die Bloodchamber meint:
Gerade rechtzeitig zum Fest gibt’s nun auch die Meinung der Bloodchamber zu diesem im Sommer erschienenen 2-DVD Paket über die ersten und aus musikhistorischer Sicht auch wichtigsten acht Jahre einer der unverrückbaren Institutionen im Hard Rock Himmel, die gleichzeitig Sprungbrett für eine ganze Bande berühmter Musiker & Ursuppe ihrer Folgebands war. Dem Titel folgend findet man auf der ersten DVD die „History & Hits“, während die zweite Scheibe die „Highlights“ Sektion beinhaltet, alles aus der Zeit, die in DEEP PURPLE Diktion als Mark I – IV bekannt ist, benannt nach Besetzungswechseln.
Passenderweise strahlt das gesamte Paket den Geist der End-60er & 70er beim Thema Bild- und Tonqualität aus, auch weil ausnahmslos alle Aufnahmen aus der damaligen Zeit stammen, selbst die „History“ ist nicht frisch zusammengestellt. Die Bildqualität ist zwar, außer bei einigen Liveaufnahmen, in Ordnung, dürfte auf kleinwagengroßen, hochauflösenden neuen Fernsehern allerdings noch um einiges älter wirken als auf einem normalen Röhrenfernseher. Der Sound ist recht klar und voll, drückt aber nicht sonderlich und sämtliche Spielfehler sind – manchmal überdeutlich – zu hören. Das ist authentisch und damit dieser Veröffentlichung völlig angemessen.
Der „History“ Teil, eine recht kurze Doku von nur etwas über 20 Minuten, deutet zwar viel an – u.a. genügen wenige Sätze von Meister Blackmore um nicht nur retrospektiv das ihm innewohnende und scheinbar auf Knopfdruck abrufbare Konfliktpotential anzudeuten – und zeigt einige unterhaltsame Ausschnitte aus TV Sendungen & Zeitungen. Erschöpfend kann er aber aus heutiger Sicht nicht sein, sondern dient eher als längere Einführung, und die Entstehungsgeschichte von „Smoke on the Water“ ist zwar mittlerweile ein alter Hut, in der Originalerzählung aber durchaus charmant.
Mit den „Hits“ folgt der unterhaltsamste Teil, der sich aus Videos & Liveauftritten, meist eher in Fernsehsendungen wie „Top of the Pops“, zusammensetzt. Wenn man sich die ganzen 22 Lieder am Stück ansehen will, sollte im Vorfeld auf jeden Fall auf das Bewusstsein beeinflussende Substanzen verzichtet werden, denn bei all den Farben, Verzerreffekten und teilweise bizarren Szenarios kann man sonst nicht für anhaltende geistige Gesundheit der Zuseher garantieren. Die Reise durch Frisuren-, Kleidungs- und Farbenwunderland führt von hautengen (!) goldorangen Frotteehosen + Pluderhemd irgendwo im Playboy Mansion („Hush“) über in völlig anderen Sphären träumende Tänzerinnen inmitten eines eher ruhigen Publikums („Mandrake Root“, mit extensivem Hendrix Riffing) bis zur derangiert zwischen demolierten Instrumenten liegenden Band, zum Teil erschreckend wenig bekleidet, vor einer großen, stillstehenden & in schwarz-weiß gezeigten Menge. Besonders interessant aus deutscher Sicht sind nicht nur Kommentare von Zuschauern nach einem großen Konzert die von himmelhoch lobend bis „für Dreizehnjährige“ reichen, sondern auch „Musikfernsehikone“ Ilja Richter mit der Ansage: „DEEP PURPLE unter dem Motto: auch für unsere progressiven Musikfans hat 'Disco' immer etwas parat.“ („Never Before“). Bei den vier nicht mehr von Ian Gillan sondern David Coverdale (später WHITESNAKE) gesungenen Lieder am Ende der DVD schlägt dann die Authentizitätshammer besonders bei „Burn“ zu, das in einer herrlich schrägen und offensichtlich wenig bis unbearbeiteten Liveversion zu sehen & hören ist.
Der die komplette zweite DVD ausfüllende „Highlights“ Part ist nach dem für alle hohen Unterhaltungsfaktor der „Hits“ dann zumindest zum Teil eher etwas für DEEP PURPLE (Hardcore-)Fans, wenn z.B. bei den vor allem in punkto Bildqualität wahrlich berauschenden Liveaufnahmen aus den Jahren 69 & 70 die minutenlangen, aufeinander folgenden Orgel-, Schlagzeug- und Orgel + Schlagzeugsoli gezeigt werden, speziell weil die derart geprägten Lieder alle direkt aneinander anschließen. Während der kurze Auftritt vom König der Frauenversteher, Hugh Hefner, zu Beginn ein spaßiger Anheizer ist, machen aber vor allem die Dokumentationsteile gen Ende dieser DVD den „Highlights“ Teil wieder für jeden sehenswert, weil sie deutlich mehr über das Bandgefüge und das Selbstverständnis der Musiker verraten, auch im Hinblick auf die von den Herren sehr deutlich empfundene Diskrepanz zwischen ihrem vermeintlich nicht sonderlich tollen Songwriting und der dafür umso besseren Instrumentbeherrschung, die das wieder wett macht. Das einzig wirklich Störende an der zweiten DVD sind die zwei, nach Photographen geteilten Bildergalerien, weil es keine Übersicht und keine Steuerung innerhalb der Galerien gibt. Die Klarheit der Menüs, die sich auf das Allernötigste beschränken, ist ansonsten bei beiden DVDs völlig ausreichend, aber an dieser Stelle wäre eine zusätzliche Option sehr willkommen gewesen.
„History, Hits & Highlights '68-'76“ bietet für relativ Unbedarfte wie für Experten auf dem Gebiet DEEP PURPLE eine Menge erstklassige Unterhaltung, und zu dem angebotenen Preis ist es auch für Schüler erschwinglich, die unterm Tannenbaum nochmal für ihre Eltern die gute alte Zeit wiederaufleben lassen wollen. Sehenswert!
Passenderweise strahlt das gesamte Paket den Geist der End-60er & 70er beim Thema Bild- und Tonqualität aus, auch weil ausnahmslos alle Aufnahmen aus der damaligen Zeit stammen, selbst die „History“ ist nicht frisch zusammengestellt. Die Bildqualität ist zwar, außer bei einigen Liveaufnahmen, in Ordnung, dürfte auf kleinwagengroßen, hochauflösenden neuen Fernsehern allerdings noch um einiges älter wirken als auf einem normalen Röhrenfernseher. Der Sound ist recht klar und voll, drückt aber nicht sonderlich und sämtliche Spielfehler sind – manchmal überdeutlich – zu hören. Das ist authentisch und damit dieser Veröffentlichung völlig angemessen.
Der „History“ Teil, eine recht kurze Doku von nur etwas über 20 Minuten, deutet zwar viel an – u.a. genügen wenige Sätze von Meister Blackmore um nicht nur retrospektiv das ihm innewohnende und scheinbar auf Knopfdruck abrufbare Konfliktpotential anzudeuten – und zeigt einige unterhaltsame Ausschnitte aus TV Sendungen & Zeitungen. Erschöpfend kann er aber aus heutiger Sicht nicht sein, sondern dient eher als längere Einführung, und die Entstehungsgeschichte von „Smoke on the Water“ ist zwar mittlerweile ein alter Hut, in der Originalerzählung aber durchaus charmant.
Mit den „Hits“ folgt der unterhaltsamste Teil, der sich aus Videos & Liveauftritten, meist eher in Fernsehsendungen wie „Top of the Pops“, zusammensetzt. Wenn man sich die ganzen 22 Lieder am Stück ansehen will, sollte im Vorfeld auf jeden Fall auf das Bewusstsein beeinflussende Substanzen verzichtet werden, denn bei all den Farben, Verzerreffekten und teilweise bizarren Szenarios kann man sonst nicht für anhaltende geistige Gesundheit der Zuseher garantieren. Die Reise durch Frisuren-, Kleidungs- und Farbenwunderland führt von hautengen (!) goldorangen Frotteehosen + Pluderhemd irgendwo im Playboy Mansion („Hush“) über in völlig anderen Sphären träumende Tänzerinnen inmitten eines eher ruhigen Publikums („Mandrake Root“, mit extensivem Hendrix Riffing) bis zur derangiert zwischen demolierten Instrumenten liegenden Band, zum Teil erschreckend wenig bekleidet, vor einer großen, stillstehenden & in schwarz-weiß gezeigten Menge. Besonders interessant aus deutscher Sicht sind nicht nur Kommentare von Zuschauern nach einem großen Konzert die von himmelhoch lobend bis „für Dreizehnjährige“ reichen, sondern auch „Musikfernsehikone“ Ilja Richter mit der Ansage: „DEEP PURPLE unter dem Motto: auch für unsere progressiven Musikfans hat 'Disco' immer etwas parat.“ („Never Before“). Bei den vier nicht mehr von Ian Gillan sondern David Coverdale (später WHITESNAKE) gesungenen Lieder am Ende der DVD schlägt dann die Authentizitätshammer besonders bei „Burn“ zu, das in einer herrlich schrägen und offensichtlich wenig bis unbearbeiteten Liveversion zu sehen & hören ist.
Der die komplette zweite DVD ausfüllende „Highlights“ Part ist nach dem für alle hohen Unterhaltungsfaktor der „Hits“ dann zumindest zum Teil eher etwas für DEEP PURPLE (Hardcore-)Fans, wenn z.B. bei den vor allem in punkto Bildqualität wahrlich berauschenden Liveaufnahmen aus den Jahren 69 & 70 die minutenlangen, aufeinander folgenden Orgel-, Schlagzeug- und Orgel + Schlagzeugsoli gezeigt werden, speziell weil die derart geprägten Lieder alle direkt aneinander anschließen. Während der kurze Auftritt vom König der Frauenversteher, Hugh Hefner, zu Beginn ein spaßiger Anheizer ist, machen aber vor allem die Dokumentationsteile gen Ende dieser DVD den „Highlights“ Teil wieder für jeden sehenswert, weil sie deutlich mehr über das Bandgefüge und das Selbstverständnis der Musiker verraten, auch im Hinblick auf die von den Herren sehr deutlich empfundene Diskrepanz zwischen ihrem vermeintlich nicht sonderlich tollen Songwriting und der dafür umso besseren Instrumentbeherrschung, die das wieder wett macht. Das einzig wirklich Störende an der zweiten DVD sind die zwei, nach Photographen geteilten Bildergalerien, weil es keine Übersicht und keine Steuerung innerhalb der Galerien gibt. Die Klarheit der Menüs, die sich auf das Allernötigste beschränken, ist ansonsten bei beiden DVDs völlig ausreichend, aber an dieser Stelle wäre eine zusätzliche Option sehr willkommen gewesen.
„History, Hits & Highlights '68-'76“ bietet für relativ Unbedarfte wie für Experten auf dem Gebiet DEEP PURPLE eine Menge erstklassige Unterhaltung, und zu dem angebotenen Preis ist es auch für Schüler erschwinglich, die unterm Tannenbaum nochmal für ihre Eltern die gute alte Zeit wiederaufleben lassen wollen. Sehenswert!