Es gibt kaum eine CD, die ich in den letzten Monaten dermaßen rauf und runter gehört habe, wie das AUSTRIAN DEATH MACHINE Debüt „Total Brutal“. Tim Lambesis’ Nebenprojekt strotz nur so vor einfachen, aber unwiderstehlichen (Thrash) Metal Songs, die mir als Schwarzenegger Maniac aufgrund der grandiosen Lyrics und der gehörigen Portion Humor natürlich besonders gut reinlaufen. Die Nachricht, dass schon dieses Jahr ein Nachfolger erscheinen würde, versetzte mich daher schon weit vor dem Release in einen wahren Freudentaumel.

Nun rotiert auch „Double Brutal“ seit einigen Wochen in meinen Playern, und ich kann nur bestätigen, dass der AS I LAY DYING Frontmann nach wie vor auf dem richtigen Weg ist und keinen Freund des Debüts enttäuschen wird. Zwar hat die CD auch ein paar Schönheitsfehler (dazu später mehr), aber man fühlt sich von Anfang an zuhause und bekommt im Grunde das, was man erhofft hatte. Okay, der Ahhnold von „Total Brutal“ wurde als Betrüger entlarvt und nun durch den echten Ahhnold ersetzt (der ist nämlich „sixty-two years old and totally angry“), aber abgesehen davon gibt es im gewohnter Qualität ordentlich was auf die Nuss. Neun neue Songs gibt es zu hören, die schmackig auf den Punkt kommen und geradezu danach schreien, mitgegrölt und abgefeiert zu werden. Die prägnantesten Hits sind sicherlich die beiden „Total Recall“ Tracks „See You At The Party Richter“ und „Come On Cohaagen, Give Deez People Ehyar”, aber auch die anderen Stücke brauchen sich keinesfalls zu verstecken, denn Ausreißer nach unten oder gar Ausfälle gibt es keine. Wie auch, wenn jeder Song mit pfeilschnellen Soli, coolen Breakdowns und schön aggressiven Vocals vollgepackt ist? Gut, Ahhnold meint zwar, dass Tim wie das Krümelmonster klingt, aber was weiß der schon?

Was allerdings kritisch angemerkt werden sollte, ist die Tatsache, dass die reguläre CD gerade mal ne halbe Stunde lang ist, und da sind die (wieder sehr amüsanten) Ahhnold Zwischenspiele schon mit eingerechnet. Da merkt man schon, dass Lambesis so allmählich der Stoff ausgeht, denn unendlich viele markige Oneliner finden sich eben auch nicht in Arnis 80er Streifen. Aus diesem Grunde hat man noch flott acht Coversongs hintendran gehängt, die mit viel Liebe thematisch dem einen oder anderen Film zugeordnet werden können und auf jeden Fall exzellenten Musikgeschmack beweisen. Die Highlights hier sind das „Terminator 2“ Thema, METALLICAs „Trapped Under Ice“, „Killing Is My Business“ von MEGADETH sowie die AGNOSTIC FRONT Kamelle „Gotta Go“. Mit der MISFITS Hommage „I Turned Into A Martian“ ist aber dann doch ein echter Stinker mit dabei, denn die cleanen Vocals sind und bleiben eine mehr als zweifelhafte Angelegenheit.

Am Ende ist aber doch alles gut, weshalb nur eine Frage offen bleibt: wenn das gesamte Songmaterial nicht mal eine Stunde lang ist, wieso hat man es dann auf zwei CDs gepackt?
Egal, der AUSTRIAN DEATH MACHINE kann ich einfach nicht böse sein. NEAAHHH!!!