Abinchova - Hörensagen

Abinchova - Hörensagen
Pagan Metal / Folk
erschienen am 28.08.2009 als Eigenproduktion
dauert 18:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Präludium
2. Doppelmond
3. Die Züsler
4. Heimatlos

Die Bloodchamber meint:

„Abinchova wurde ca. 58 v. Chr. gegründet. Etwa 2062 Jahre später wurde in einem Keller unter eben diesem Dorf beschlossen, eine Band mit gleichem Namen entstehen zu lassen.“ Jene zwei Sätze finden sich auf der Homepage der Band und sagen eigentlich schon das wichtigste zur Geschichte aus. Nach circa vierjährigem Bestehen bringt die Band nun ihre erste Veröffentlichung heraus. Alleine die sehr schöne Aufmachung des Demos rechtfertigt schon einen Kauf. Die CD ist umhüllt von festem Papier, welches leicht verziert und ein wenig vergilbt ist. Ähnlich einem wichtigen Dokument im Mittelalter und selbstredend mit Wachs und Siegel verschlossen. Sowas ist mir noch nicht unter die Augen gekommen. In dieser Aufmachung ist das Demo auf 200 Stück limitiert, ansonsten ist es auch zum Download auf der Homepage erhältlich.

Auf die Ohren gibt es auch, und zwar heidnischen Folk Metal. Schon beim Intro glaubt man möglicherweise, dass es sich bei den bedeutungsschwangeren gesprochenen Worten (ähnlich wie bei IN EXTREMO) um eine mittelalterliche Sprache handeln könnte. Bis man bemerkt, dass ABINCHOVA in der Schweiz beheimatet sind und einfach in ihrer Muttersprache reden. Schonmal sehr cool, wobei der Rest der Lyrics offenbar in „richtigem“ Deutsch vorgetragen wird. Alleine schon bei „Doppelmond“ erkennt man, dass die Eidgenossen unbedingt am Ball bleiben sollten, denn richtig schmissige Songs schreiben können sie. Manchmal gewinnt man speziell bei diesem Lied den Eindruck, dass der Demo-Sound nicht allen ihren Ideen Platz bietet und hier und da Abstriche gemacht werden mussten. Das Arrangement ist toll und erinnert vom Stil her an BLACK MESSIAH. Nicht ganz unschuldig daran sind die Verwendung von Violine und Keyboard, zusätzlich zu den zwei Gitarren. „Die Züsler“ scheint dagegen schon älteren Datums sein, zumindest hoffe ich das, denn jener Track wirkt stellenweise sehr zerfahren und holprig und hat nicht diese klare Linie (für Demo-Verhältnisse). Insgesamt ist er auch schneller. Dazu kommt, dass der Frauengesang, hmm, naja, verzichtbar ist. Wenn die Band wieder auf dieses Element setzen möchte, dann sollte man daran noch stark arbeiten. „Heimatlos“ ist wieder etwas gediegener, sehr viel nachvollziehbarer und rettet den positiven Gesamteindruck über das Ende der Veröffentlichung hinaus.

Wer auf folkig-heidnische Klänge mit schwarz- und todesmetallischer Note steht, sollte ABINCHOVA unbedingt antesten. Wenn die sieben Musiker(innen) am Ball bleiben, können sie in absehbarer Zeit sicher einen Plattendeal bekommen und damit ein größeres Publikum erreichen. Durch die Schweiz touren sie wohl schon recht erfolgreich. Wenn sie nach Deutschland kommen, lohnt sich ein Besuch in jedem Fall.
-