WISDOM IN CHAINS stehen für knackigen New York Hardcore mit Punk- und eine gehörige Portion Oi-Einflüssen. Bei den ersten Tönen fallen einem unweigerlich Bands wie SICK OF IT ALL (deren Sänger Lou Koller als Gastshouter dabei ist) oder BLOOD FOR BLOOD ein. Schon mal große Namen mit denen sich WISDOM IN CHAINS hier messen müssen, schauen wir mal wie sie sich schlagen.

Zuerst fällt einem auf, dass es beachtliche 20 Tracks auf die CD geschafft haben. Natürlich haben viele der Tracks hardcoreübliche Spielzeiten von unter 2 Minuten aber durch die Menge kommt man doch auf eine sehr ordentliche Gesamtspielzeit. Geboten wird auf "Everything You Know“ alles was die Amis seit Jahren ausmacht und vor allem in Amerika zu einer festen Szenegröße werden ließ. Knallharter NYHC gemischt mit Oi-Punk, dazu kräftige Crewshouts, raue und dreckige Vocals und eine hohen Dichte an Melodien. Wie auch bei ihren bisherigen Veröffentlichungen machen in erster Linie die Hymnen den Charme von WISDOM IN CHAINS aus. Die ewige Geschichte vom armen Mann, der von der Gesellschaft ausgestoßen wird und sich dennoch wieder aufrafft, um für sich und seine Familie ein besseres Leben zu erstreiten. Etwas abgedroschen, ja aber funktioniert mit den tollen Melodien und den grandiosen Crewshouts im Refrain einfach zu gut. Songs wie "Chasing The Dragon“ lassen einfach keinen stumm, spätestens beim zweiten Hören sitzt der Refrain und wird unweigerlich mitgesungen, absolute Hymnengarantie.

Zum Negativpunkt der Platte oder der Band. Wer die bisherigen Veröffentlichungen von WISDOM IN CHAINS kennt weiß, dass die Band sich beim Thema Lyrics noch nie wirklich mit Ruhm bekleckert hat. Aber was man sich bei Titeln wie "Girls Lie, Cops Lie, Dogs Love“ denkt geht mir wirklich nicht in den Kopf. Bei Liedzeilen wie: „Girls lie to me, cops lie to me … but you´re alright cause dogs just want to love“, setzt sogar Fremdscham bei mir ein.

Dennoch bleibt "Everything You Know” eine recht gute Hardcoreplatte, welche vor allem durch ihre melodischen Elemente überzeugt und seine stärksten Momente in den mitreißenden Singalongs hat. Jeder der auf NYHC mit Melodien steht und mit einer großen Portion Oi-Einschlag etwas anfangen kann soll ohne Bedenken zugreifen. Allen anderen sei geraten der Band zumindest mal seine Lauscher zu leihen und vielleicht nicht ganz so sehr auf die Texte zu achten.