Barn Burner - Bangers

Barn Burner - Bangers
Metal / Stoner Rock
erschienen am 12.02.2010 bei Metal Blade Records
dauert 40:40 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Holy Smokes
2. Fast Women
3. The Long Arm Of The Law
4. Beer Today, Bong Tomorrow
5. Runnin' Reds
6. Medium Rare
7. Brohemoth
8. Half Past Haggard
9. Wizard Island
10. Tremors
11. Old Habits

Die Bloodchamber meint:

Rechtzeitig zum Beginn der Olympischen Winterspiele im fernsten Westen Kanadas in Vancouver veröffentlichen die Alliterarionsfreunde BARN BURNER aus dem gegenüberliegend im Osten befindlichen Montreal ihr Debüt „Bangers“ via Metal Blade. Label und Albumtitel sind im Bezug auf die Metallastigkeit der Band allerdings etwas irreführend, denn es dröhnt und knarzt an allen Ecken. Deshalb folgt man besser der Spur, die von den Liedtiteln gelegt wird, führt sie doch sicher in den angemesseneren Stoner Hafen.

Damit es im Stoner Hafen nicht so eindimensional bleibt, hat man noch ein großes Rock Pier und ein kleineres Heavy Metal Dock angelegt, so dass BARN BURNER weniger zum Entspannen im Rausch einladen, sondern diesen durch energiegeladene Riffs und viel Dröhnsound selbst herbeizuführen suchen. Deshalb ist auch ein vergleichsweise entspannterer Track wie „Beer Today, Bong Tomorrow“ absolut nicht zur Behandlung von Kopfschmerz geeignet, wenn nicht die Absicht besteht, diesen zu einer schwindelerregenden Achterbahnfahrt auszubauen. Repräsentativ für die hohe Grundenergie und wohl auch die Intention von „Bangers“ ist das allerdings nicht, denn die Kanadier wollen ihren Hörern vor allem den Schweiß aus allen Poren strömen lassen.

Das quasi obligatorische Namedropping, um den Klang von BARN BURNER etwas greifbarer zu machen, verlangt hier nach drei Namen, die alle auf ihre Art mehr oder weniger große Fußstapfen hinterlassen haben oder noch dabei sind, diese in die Musikwelt zu prägen. Auf einem Grundgerüst aus den nicht ganz so verschleppten BLACK SABBATH Liedern werden eine Menge WOLFMOTHER & MASTODON Gitarren aufgebaut und die Lieder tendieren je nach Gewichtung in die treibendere WOLFMOTHER Richtung oder in die dröhnenderen, leicht psychedelischen Welten von MASTODON. Besonders in der zweiten Hälfte des Albums funktioniert diese Verbindung einige Male hervorragend, wie bei dem fantastischen „Brohemoth“. Kurz vor Schluss schießt man bei „Tremors“ endgültig den Vogel ab, wenn die vorher einige Male kurz angedeutete Kauz Metal Note nach Art von SLOUGH FEG das Ruder übernimmt und die anderen Klänge etwas zurücktreten.

Die Masse an Einflüssen sorgt in der BARN BURNER Verarbeitung für einen überaus charmanten und lässigen Charakter bei „Bangers“. Das große Manko dieses sonst sehr überzeugenden, unterhaltsamen und Geschmacksgrenzen überwindenden Albums ist aber die leider ziemlich uncharismatische Stimme von Frontmann Kevin. Ausbrüche wie in dem auch aus diesem Grunde überragenden „Brohemoth“ bleiben die absolute Ausnahme, und sein Gesang vermag es sonst einfach zu selten, die besondere Note der Musik mitzutragen geschweige denn auszubauen.

Das ändert jedoch wenig daran, dass „Bangers“ mehr als nur ein viel versprechendes Debüt ist. Denn für alle Freunde von lässiger und dabei oft treibender Musik an der Grenze zwischen Rock und Metal sind BARN BURNER auf jeden Fall empfehlenswert.
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