Carnifex - Hell Chose Me

Carnifex - Hell Chose Me
Death Metal / Hardcore
erschienen am 19.02.2010 bei Victory Records
dauert 34:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hell chose me
2. Dead archetype
3. Entombed monarch
4. Names mean nothing
5. Heartless
6. Sorrowspell
7. The scope of obsession
8. By darkness enslaved
9. The liars funeral
10. Genocide initiative

Die Bloodchamber meint:

Wenn man nicht genau wüsste, dass CARNIFEX-Mikrohalter Scott an seinem „Instrument“ eine ganz fiese Sau ist, man würde es ihm anhand des Promofotos niemals abnehmen. Dort wirkt der bis zum Kinn tätowierte Kollege mit seinen leicht überproportionierten Ohren nämlich eher wie einer der Jungs, die in der Schule gerne gemobbt werden. Wer den Typen allerdings mal auf einer Bühne erlebt hat, weiß, dass er nicht nur sein Handwerk versteht, sondern auch genauso gemein sein kann, wie er hier zu wirken versucht. Nicht hübsch, aber wirkungsvoll...

Die heiße Sonne Kalifoniens hat ihn und seine Band indes zu einem weiteren Extrem-Metal-Fiesling inspiriert, der eben genau das bietet, was sich der geneigte Fan wünscht: Grind, Blasts, Riffs, Breaks, Growls, Screams, keine Melodien, keine Pause, auf laufenden Band auf die Schnauze! Das klingt jetzt nicht gerade nach progressivem Intelligenzbestien-Metal und ist genau das, was Good Ol' Death Metal-Fans auf die Palme bringt, macht aber verdammt Spaß – eine punkige Deathmetal-Variante, technisch tadellos und mit scheinbar sorgloser Leichtigkeit vorgetragen.

„Hell Chose Me“ ist das perfekte Futter für alle, die sich mal kurz gepflegt die Rübe weg ballern lassen möchten, ohne großartig dabei nachdenken zu müssen, ob die Mucke nun Metal genannt werden darf oder nicht. Nach knapp 35 Minuten ist hier schon Ruhe im Karton, was aber angesichts des vorher ohne Unterbrechung tobenden Sturms auch ganz gut tut. Dieses Album ist eine kurze, heftige Eruption, sozusagen wie ein Quickie: für den Moment befriedigend, aber auch nicht das, was man immer haben möchte. Ziemlich überflüssig und nicht ganz so förderlich für das Gesamtkunstwerk erscheint da die uninspirierte Akustikgitarren-Einlage, die das Gemetzel wohl kreislaufschonend ausklingen lassen soll. Also, Freunde, wenn schon, dann richtig und bis zum letzten Ton!
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