Raintime - Psychromatic
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Fire Ants
2. Turned Up And Down
3. Never Ending Stairway
4. Nothing But A Mistake
5. I Want To Remember
6. Shift
7. Fake Idols
8. Beaten Roads
9. One Day
10. Buried In You + Walk On Actor
Die Bloodchamber meint:
RAINTIME sind in gewisser Weise ein Phänomen. Für den Vorgänger gab es - mit Recht - einige Anerkennung & gute Kritiken, obwohl man gleich mehrere Merkmale vereint, die besonders in unseren Breiten eher misstrauisch beäugt werden, als da wären:
- Die Herkunft aus Italien, die quasi per Dekret einen hohen Theatralikfaktor & einen zumindest gewöhnungsbedürftigen (oder schlimmeres) Sänger unterstellt.
- Das Einbinden fast schon tanzbarer Elemente, häufig mit massivem Keyboardeinsatz.
- Eine hohe Affinität zum modernisierten Schwedentod a la heutiger IN FLAMES.
All das hat sich auf „Psychromatic“ nicht geändert, ist zum Teil gar noch ausgebaut worden. Besonders ohrenscheinlich sind dabei im ersten Moment die Tanzelemente, die speziell „Fire Ants“ & dem mit stampfendem Beat unterlegten „Turned Up And Down“ einige Zeit auf den Floors der Metaldiscos bescheren sollten, wenn mal eine andere Art der Bewegung als Bangen und Moshen angesagt ist. Das kann man als gestählter Kuttenträger natürlich ätzend finden, und Sänger Claudio nimmt auch noch die Italienkarte mit seinem näselnden, effektverstärkten Gesang auf. Doch wenig später schmettert er sie bereits mit feistem Grinsen als Trumpf zurück auf den Tisch und fährt den Stich ein, denn „Psychromatic“ hat alles davon, was man sich als Band vornehmen kann und selbst in der Hand hat. Das Album ist in sich geschlossen & schlüssig und mit ihrer eigenwilligen & in Abschnitten das der Band angeheftete „Progressive“ Label erfüllenden Art haben RAINTIME eine eigene Identität und einen hohen Wiedererkennungswert. Außerdem hat man mit „Fire Ants“ & „Nothing But A Mistake“ mindestens zwei Hits im Gepäck, die hinter kaum einem Titel (wenn überhaupt) von den letzten IN FLAMES Alben zurückstehen müssen.
Die großen Gesten im ruhige(re)n Bereich, wie bei „I Want To Remember“ oder „Shift“, zielen noch etwas neben das Herz, weil neben dem Technik- und Effektfeuerwerk intendierte Besinnlichkeit und ruhige Gefühle verblassen. Selbst wenn man bei „Shift“ oder dem mit ähnlich flinken Zwischenparts ausgestatteten „Fake Idols“ die Kurve bekommt, sollten RAINTIME sich für die Zukunft Gedanken machen, wie man eine bessere Balance aus Schein & Sein hinbekommen könnte. Im Großen und Ganzen ist „Psychromatic“ dennoch eine wirklich runde Sache, die nicht unbedingt auf Anhieb zünden muss, nach wenigen Durchgängen jedoch gewaltig aufkommt.
Dem Satz aus dem Promoinfo „So muss moderner Melo-Death klingen!“ würde ich zwar nicht vorbehaltlos zustimmen, weil das indirekt zu viele andere mögliche Wege ausschließt, aber auf jeden Fall kann & darf moderner Melo-Death so klingen: Frisch, versiert und mit der richtigen Portion Feuer in Herz und Hintern.
Vor dem Blindkauf sollte sich trotzdem jeder einen eigenen ersten Eindruck vom Klang des Gesangs machen, weil dieser doch etwas speziell ist. Zum Glück ist das im Jahr 2010 dank MySpace kein Problem mehr.
- Die Herkunft aus Italien, die quasi per Dekret einen hohen Theatralikfaktor & einen zumindest gewöhnungsbedürftigen (oder schlimmeres) Sänger unterstellt.
- Das Einbinden fast schon tanzbarer Elemente, häufig mit massivem Keyboardeinsatz.
- Eine hohe Affinität zum modernisierten Schwedentod a la heutiger IN FLAMES.
All das hat sich auf „Psychromatic“ nicht geändert, ist zum Teil gar noch ausgebaut worden. Besonders ohrenscheinlich sind dabei im ersten Moment die Tanzelemente, die speziell „Fire Ants“ & dem mit stampfendem Beat unterlegten „Turned Up And Down“ einige Zeit auf den Floors der Metaldiscos bescheren sollten, wenn mal eine andere Art der Bewegung als Bangen und Moshen angesagt ist. Das kann man als gestählter Kuttenträger natürlich ätzend finden, und Sänger Claudio nimmt auch noch die Italienkarte mit seinem näselnden, effektverstärkten Gesang auf. Doch wenig später schmettert er sie bereits mit feistem Grinsen als Trumpf zurück auf den Tisch und fährt den Stich ein, denn „Psychromatic“ hat alles davon, was man sich als Band vornehmen kann und selbst in der Hand hat. Das Album ist in sich geschlossen & schlüssig und mit ihrer eigenwilligen & in Abschnitten das der Band angeheftete „Progressive“ Label erfüllenden Art haben RAINTIME eine eigene Identität und einen hohen Wiedererkennungswert. Außerdem hat man mit „Fire Ants“ & „Nothing But A Mistake“ mindestens zwei Hits im Gepäck, die hinter kaum einem Titel (wenn überhaupt) von den letzten IN FLAMES Alben zurückstehen müssen.
Die großen Gesten im ruhige(re)n Bereich, wie bei „I Want To Remember“ oder „Shift“, zielen noch etwas neben das Herz, weil neben dem Technik- und Effektfeuerwerk intendierte Besinnlichkeit und ruhige Gefühle verblassen. Selbst wenn man bei „Shift“ oder dem mit ähnlich flinken Zwischenparts ausgestatteten „Fake Idols“ die Kurve bekommt, sollten RAINTIME sich für die Zukunft Gedanken machen, wie man eine bessere Balance aus Schein & Sein hinbekommen könnte. Im Großen und Ganzen ist „Psychromatic“ dennoch eine wirklich runde Sache, die nicht unbedingt auf Anhieb zünden muss, nach wenigen Durchgängen jedoch gewaltig aufkommt.
Dem Satz aus dem Promoinfo „So muss moderner Melo-Death klingen!“ würde ich zwar nicht vorbehaltlos zustimmen, weil das indirekt zu viele andere mögliche Wege ausschließt, aber auf jeden Fall kann & darf moderner Melo-Death so klingen: Frisch, versiert und mit der richtigen Portion Feuer in Herz und Hintern.
Vor dem Blindkauf sollte sich trotzdem jeder einen eigenen ersten Eindruck vom Klang des Gesangs machen, weil dieser doch etwas speziell ist. Zum Glück ist das im Jahr 2010 dank MySpace kein Problem mehr.