Silent Leges Inter Arma - Synästhesie (EP)

Silent Leges Inter Arma - Synästhesie (EP)
Black Metal
erschienen am 23.10.2009 bei Deviant Records
dauert 20:42 min
auf 500 Stück limitiert
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Ruthless Aggression
2. In Shadows
3. Silence Again
4. Journey

Die Bloodchamber meint:

Seit 2007 existieren SILENT LEGES INTER ARMA und haben sich nach diversen Basserwechseln nun entschlossen, als Duo weiterzumachen. Warum auch nicht? Ein Nachteil ist es nicht, wie diese EP beweist.
Einen Namen machten sie sich u.a. bei diversen Festivalauftritten, aber auch schon durch Auftritte mit WOLVES IN THE THRONEROOM, LIAM, ENDSTILLE, MATHYR und erst vor kurzem mit TODTGELICHTER, GEIST, KRATEIN und HAVOK in der Hamburger Markthalle. Und gemausert haben sich die Jungs. Was früher noch dumpfer Black Metal war, der dreckig und oldschool war, ist heute technisch anspruchsvoller, teils groovender und rockender Black Metal geworden.

Schon der erste Track “Ruthless Aggression” zeigt, dass SILENT LEGES INTER ARMA reifer geworden sind. Highspeed und trotzdem rockend, wie man es sonst von SATYRICON kennt. Auch das Drumming ist das von einem gewissen Frost ähnlich, das Gitarrenspiel erinnert anfangs an Satyr, aber der Gesang ist deutlich abwechslungsreicher, als grad genannte Band. M:F singt mit kehliger Stimme seine gut verständlichen Lyrics und vergisst auch nicht, dass im Black Metal auch mal gekeift werden darf. Wie gesagt, der erste Song ist sehr an SATYRICON angelehnt, wirkt aber durch geile Gitarrenexperimente wie in der dritten Minute des Tracks und durch die Stimme absolut eigenständig.
Dass SILENT LEGES INTER ARMA aber keine Klone bestimmter Bands sind, beweisen sie durch intelligente Arrangements und das auch schon wieder im nächsten Track. Teilweise treibend, teilweise ruppig kommt einem “In Shadows” entgegen. Hier versucht sich M:F auch mal an halbwegs klarem Gesang, der dann eher rüberkommt, wie ein hungriger, wütender Wolf. Was sich strange anhört, aber durchaus zur Musik passt.
“Silence Again” ist gut gewählt, wenn man die Musik hört. Verhaltene Gitarre die dann kurzzeitig verstummt, um dann Gesang, Bass und Schlagzeug alleine wirken zu lassen. Dann beginnt aber auch schon das Rostocker Inferno. Eine geile Melodie im Uptempo, die ab und an von Highspeedattacken unterbrochen wird. Dass die Jungs handwerklich begabt sind, merkt man nicht nur an diesem Track.
Eine Reise unternimmt nun das Duo in fast avantgardistische Sphären. M:Fs kehliger Gesang kommt beim letzten Track so richtig gut zur Geltung und eine Gitarrenwand mit geiler Melodie ertönt, bevor es wieder ruhiger wird. Dann plötzlich wieder eine Art Klagegesang von M:F und SILENT LEGES INTER ARMA ziehen das Tempo an. Während sich alle Songs sehr wütend anhören, kommt zum Ende von “Journey” ein Gitarrensolo, dass äußerst hoffnungsvoll klingt, bevor ein Gewitter den Ausklang von “Synästhesie” herbeiruft.

Nach 20 Minuten ist dann Schluss und ich muss sagen, dass ich froh bin. Nicht, dass die CD schon zu Ende ist. Nein im Gegenteil, ich bin gespannt, wie die neue Scheibe von SILENT LEGES INTER ARMA klingt, denn M:F, als auch M:G haben mir versichert, dass es noch anspruchsvoller und ausgefeilter wird. Und ich glaube ihnen das. “Synästhesie” ist also der Vorgeschmack auf das erste Full-Length-Album des Duos. Nein, ich bin froh, dass in Rostock eine solch geniale Black Metal Band existiert. Dadurch, dass PERSOPHONE sich nun aufgelöst haben, sind SILENT LEGES INTER ARMA die Speerspitze der Rostocker Black Metal-Szene. Ach was sag ich Rostocker … es ist DIE Black Metal-Band aus Meck-Pomm. Daumen hoch!
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