Svartsot - Mulmets Viser

Svartsot - Mulmets Viser
Pagan Folk Metal
erschienen am 26.03.2010 bei Napalm Records
dauert 50:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Aethelred
2. Lokkevisen
3. Havfruens Kvad
4. Hojen Pa Gloedende Paele
5. Paa Odeen Af Hans Hedenske Svaerd
6. Laster og Tarv
7. Den Svarte Sot
8. Kromandes Natter
9. Grendel
10. Jagten
11. Lindisfarne
12. I Salens Varme Gloed

Die Bloodchamber meint:

Obgleich die erste Scheibe der Dänen um SVARTSOT hier mit 3 vergebenen Punkten eher schlecht wegkam, war ich auf den Nachfolger zu „Ravnenes Saga“ gespannt. Sicher, das ständige Geflöte und die eher ideenlosen Strukturen haben genervt, aber Potential hatten die Trolle in meinen Ohren dennoch. So gab ich der jungen Truppe eine Chance und machte mich ans Bewerten der neuen Scheibe, nachdem ich das ein oder andere Lied selbiger auf einer großen Videoplattform zu hören bekam.

Eingangs muss man sagen, dass SVARTSOT nicht gerade das Pagan/Folk-Rad neu erfinden, das haben sie aber auch gar nicht vor. Geht man ohne jene Erwartung an diese Scheibe, macht sie sicher umso mehr Spaß. Und Spaß macht sie zeitweise sogar ziemlich.
Auf der sehr gut produzierten „Mulmets Viser“ finden sich nämlich tatsächlich der ein oder andere Reißer. „Lindisfarne“ oder „Havfruens Kvad“ zum Beispiel machen richtig Laune mit ihren, sich an FINNTROLL und ENSIFERUM orientierenden Melodien in Verbindung mit antreibenden Schlagzeugrhythmen, auch wenn sie kompositorisch dennoch in eher seichteren Gefilden anzusiedeln sind. Als die zwei besten Songs auf dem zweiten Album der Dänen überschatten sie den Rest der Scheibe jedoch ein wenig. SVARTSOT gehen zwar beinahe über die gesamte Spielzeit ambitioniert zur Sache und kriegen es in ihren Liedern des Häufigeren fast hin, das Versuchte adäquat umzusetzen - aber eben nur fast.
Viele Lieder haben ihre Momente, so auch zum Beispiel der schnelle, an FINNTROLL angelehnte Mitwipp-Groover „Grendel“, der Opener „Aethelred“ oder das düstere „Hojen Pa Gloedende Paele“. Doch machen die Dänen alle guten Ansätze immer durch die selben Fehler kaputt: eine nervige und leicht schief klingende Flöte und des Häufigeren die Abrutscher in austauschbare Rhythmus-Parts.
Ließe man die Flöte komplett weg und würde die Rhythmus-Abschnitte überarbeiten, hätte man mit SVARTSOT mehr Spaß, als man es sich momentan erhoffen dürfte.

Da bleibt nur ein Fazit, das für jede Band bitter ist – die besten Momente auf „Mulmets Viser“ sind jene, in denen man sich Elementen von ENSIFERUM und FINNTROLL angenommen hat. Und bitte, bitte die Flöte weg lassen und lieber häufiger mal den Lead-Gitarristen ranlassen! Lieder wie „Grendel“ „Hojen Pa Gloedende Paele“, die ohne dieses unselige Stück Holz aus der Hölle wohl zu Hochformen auflaufen würden, werden so komplett verhunzt. Der momentan eingeschlagene Musikpfad wird wohl nur live komplett überzeugen können. Dabei, dass bei den Dänen Potential vorhanden ist, bleibe ich jedoch.
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