Enthral - Spiteful Dirges

Enthral - Spiteful Dirges
Black Metal
erschienen am 23.01.2010 bei Duplicate Records
dauert 18:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Death To You All
2. Celebration Of Agony
3. A Spiteful Dirge

Die Bloodchamber meint:

Wie aus dem Nichts flatterte mir ein nicht ganz zwanzigminütiger Hassbatzen aus dem Hause ENTHRAL auf den Tisch, der mich ohne große Vorerwartungen erwischte und das dafür umso schöner. Die Band existiert seit 1995 und kann inzwischen auf eine solide Diskographie von drei Alben zurückblicken. Diese EP ist also nur ein Intermezzo im gesamten Schaffen, auch wenn dieser eine siebenjährige Pause vorangegegangen ist, fällt dabei aber dafür wirklich hörenswert aus. Denn die Jungs haben hier definitiv keine Ausschussware rausgehauen, sondern legen drei wirklich hochwertige Black Metal-Nummern vor, die dem Liebhaber der norwegischen Schule das Herzchen ein wenig höher schlagen lassen.

Zu verorten sind sie irgendwo zwischen MAYHEM zu Zeiten von "Chimera" und den neueren ENTHRONED, das heißt es gibt komplexe, teilweise ein wenig chaotische Riffs, die aber ganz besonders rhythmisch zum Teil recht vielschichtig geraten sind. Das in Kombination mit einem knackigen Drumming, bei dem die Doublebass aus allen Rohren feuert. Die Vocals von Kjetil Hektoen sind herrlich dreckig und krächzig, teilweise in einer recht tiefen Tonlage und die Produktion ist genau so, wie sich eine moderne Black Metal-Produktion anhören muss: transparent und klar, ohne dabei aber glattgebügelt und hochpoliert zu wirken, sondern mit einer angenehm rauen Kante.

Die drei Nummern sind durchweg gelungen und ENTHRAL schaffen es, einen ansprechenden Mittelweg zwischen Vertracktheit und Eingängigkeit zu vollziehen. Alle Stücke sind abwechslungsreich und bieten Stoff für reichlich Hördurchgänge, haben aber dabei immer wieder kleine Momente, die direkt ins Ohr gehen, wobei der programmatische Opener "Death to You All" ein wenig die Nase vorn hat. Ich weiß ganz sicher, dass ich von dieser Band mehr hören will und mehr hören werde. Aufgrund der leider viel zu kurzen Spielzeit wird allerdings keine Punktwertung vorgenommen. Lohnen tun sich die 18 Minuten aber allemal.
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