Need - Siamese God
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Rainy Pieces Of Hell
2. Soon
3. Lie Before You Sleep
4. Flesh Machines
5. Siamese God
6. Inbetween
7. War/Ning
8. C.M.R.
9. The Lesson
Die Bloodchamber meint:
Zu den übersehenen Veröffentlichungen des Jahres gehört „Siamese God“ aus genau einem Grund nicht: Es ist bereits Ende Dezember 2009 veröffentlicht worden. Denn der progressive moderne und etwas epische Thrash der Griechen NEED ist so ungewöhnlich wie der Schriftzug und das Cover und dabei so liebevoll gestaltet wie das überaus schmucke Digipak.
Besonders fasziniert, dass das in fast allen Lieder omnipräsente Geräuschbett, auf dem die Musik aufgebaut und zelebriert wird, eher bezaubert und besänftigt als (wie so oft) zu irritieren oder gar zu nerven. Dafür verantwortlich sind die schier endlos in Breite und Länge gezogenen, röhrenden und sägenden Gitarre und Bass. Man lässt sich beim Hören in die Groovehängematte fallen, entdeckt im Sonnenuntergang einen zarten Melodiekolibri, der seine noch zerbrechlicheren Jungen füttert („Lie Before You Sleep“), doch bevor das Idyll überhandnimmt, platzt lauthals ein Rabauke in die Szenerie und wirft einen aus der Hängematte, um einen Stampfpit anzuzetteln, was der zartfühlende Naturfreund beklagt („Flesh Machines“, oder mit kurzen Anklängen an ältere MACHINE HEAD in „The Lesson“).
Für den Ausbau von solch dramatischen Geschichten und Kontrasten, vor denen „Siamese God“ nur so wimmelt, ist der Gesang verantwortlich, der wesentlich tiefer im Rock als im Metal verwurzelt ist. Besonders seine Fähigkeit, Melancholie wunderbar jammerfrei ausdrücken zu können (leichte Ausnahme: „C.M.R.“), ist alles andere als alltäglich, aber auch in den aufrüttelnden Passagen kann er überzeugen und verleiht jedem Lied eine eigene Note, die allerdings mit großer Sicherheit nicht jedem gefallen wird und auf die man auch nicht jeden Tag Lust hat.
Ein ungewöhnliches Album mit Herz und Seele, dem man sich in seiner Gesamtheit widmen sollte, auch weil es nur dann etwas abfällt, wenn vor lauter Gefühl und Drama die sonst vorhandene Wucht komplett abhanden kommt („Inbetween“).
Besonders fasziniert, dass das in fast allen Lieder omnipräsente Geräuschbett, auf dem die Musik aufgebaut und zelebriert wird, eher bezaubert und besänftigt als (wie so oft) zu irritieren oder gar zu nerven. Dafür verantwortlich sind die schier endlos in Breite und Länge gezogenen, röhrenden und sägenden Gitarre und Bass. Man lässt sich beim Hören in die Groovehängematte fallen, entdeckt im Sonnenuntergang einen zarten Melodiekolibri, der seine noch zerbrechlicheren Jungen füttert („Lie Before You Sleep“), doch bevor das Idyll überhandnimmt, platzt lauthals ein Rabauke in die Szenerie und wirft einen aus der Hängematte, um einen Stampfpit anzuzetteln, was der zartfühlende Naturfreund beklagt („Flesh Machines“, oder mit kurzen Anklängen an ältere MACHINE HEAD in „The Lesson“).
Für den Ausbau von solch dramatischen Geschichten und Kontrasten, vor denen „Siamese God“ nur so wimmelt, ist der Gesang verantwortlich, der wesentlich tiefer im Rock als im Metal verwurzelt ist. Besonders seine Fähigkeit, Melancholie wunderbar jammerfrei ausdrücken zu können (leichte Ausnahme: „C.M.R.“), ist alles andere als alltäglich, aber auch in den aufrüttelnden Passagen kann er überzeugen und verleiht jedem Lied eine eigene Note, die allerdings mit großer Sicherheit nicht jedem gefallen wird und auf die man auch nicht jeden Tag Lust hat.
Ein ungewöhnliches Album mit Herz und Seele, dem man sich in seiner Gesamtheit widmen sollte, auch weil es nur dann etwas abfällt, wenn vor lauter Gefühl und Drama die sonst vorhandene Wucht komplett abhanden kommt („Inbetween“).