Haken - Aquarius

Haken - Aquarius
Progressive Metal / Progressive Rock
erschienen am 16.04.2010 bei Sensory Records
dauert 72:47 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Point Of No Return 11:27
2. Streams 10:14
3. Aquarium 10:40
4. Eternal Rain 6:43
5. Drowning In The Flood 9:28
6. Sun 7:19
7. Celestial Elixir 16:56

Die Bloodchamber meint:

Was macht eigentlich gute Musik aus? Hierfür eine Antwort zu finden ist recht schwierig, fest steht aber, dass die Schwingungen eine bestimmte Frequenz haben müssen, damit Sie den Menschen ansprechen. Vor allem aber sollte die Tonabfolge leicht zugänglich sein, die Melodien müssen in gewisser Weise fröhlich machen, man muss dabei abschalten können. Ich denke mal, dass wir in diesen paar Punkten Übereinstimmung erzielen. Gut, denn dann vergessen wir das mal wieder ganz schnell, denn HAKEN sind das alles schon mal nicht.

''Aquarius'' ist verdammt schweres Material, das nicht wirklich fröhlich macht, sondern die Synapsen ganz wo anders herausfordert und stellenweise richtig nachdenklich macht. Selbst in Phasen, die man schon fast als unbeschwert bezeichnen könnte, ist immer eine leicht melancholische Nuance zu spüren. So ist es dann auch nicht sonderlich verwunderlich, dass diese CD nicht beim ersten Durchlauf zünden kann, aber immerhin auf sich aufmerksam macht. Erschwert wird der Zugang grundsätzlich durch die enorme stilistische Vielfalt. Die Briten präsentieren auf ihrem ersten Longplayer sieben lange Songs, die nur vordergründig als Progressive Metal bzw. Retro Prog bezeichnet werden können, da sich immer wieder Elemente aus den Polka, Jazz oder gar der Doom/Death Ecken mit einschleichen. So etwas muss erst einmal vermischt werden, aber es klappt. Gibt man ''Aquarius'' die nötige Zeit entsteht eine fast schon magische Stimmung, die einen gefangen nimmt und immer weiter in den Abgrund zu ziehen versucht. HAKEN habe hier eine Art musikalisches Irrlicht geschaffen, das den Hörer immer weiter in das Moor zieht, bis die Rettung nur noch eine bloße Hoffnung bleibt.

Hat mich die selbstbetitelte Demo noch mäßig gelangweilt, so bin ich jetzt verfallen. Hier stimmt einfach alles, außer vielleicht der etwas zu undifferenzierte Sound. Dieses kleine Meisterwerk ist definitiv ein Nischenprodukt, da sich der durchschnittliche Metaler hier nur angewidert abwenden wird. Auch die klassische Prog-Klientel dürfte es schwer haben mit den schwermetalischen Varianten. Also bleiben nur noch wenige übrig, aber die werden nicht wieder vom HAKEN gelassen.
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