Thormesis - Vergangene Asche

Thormesis - Vergangene Asche
Black Pagan Metal
erschienen in 2010 bei Düsterwald Produktion
dauert 40:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wellenbruch
2. Nordmond
3. Geschenk des Vaters
4. Mein toter Weg
5. Die Jagd
6. Geladen zum Fest
7. Rothenburg
8. Vergangene Asche
9. Das Horn wird erklingen
10. Fjordgang

Die Bloodchamber meint:

Es gibt dann wohl doch einen Gott. Der ist Metalfan, ist der deutschen Sprache mächtig (logisch, wenn der Papst deutsch kann, muss es der Boss ja auch) und liest meine Reviews. Nach meinem dauernden Gemotze über fiedelfröhlichen Elemente im Pagan Metal dachte er sich „Dem zeig ich`s jetzt“ und schuf THORMESIS. Klar, sie haben sich selbst gegründet und sind über die Einleitung vielleicht nicht sonderlich begeistert, aber sie haben die Gabe, eine Verschmelzung zu erschaffen, die in der Tat zu begeistern weiß.

Die Basis bildet Black Metal von bösartiger Natur, mit fiesem Gekrächze, vereinzelten Growls und oft hohem Spieltempo. Nur schnell kann auf Dauer auch schnell langweilig werden und so bremsen sie sich selbst immer wieder aus und sind in diesen Momenten einfach nur Metal. Dazu kommt ein pathetischer Klargesang, der zwar nicht über jeden Zweifel erhaben, aber dennoch authentisch ist und den rauhen Charme von „Vergangene Asche“ gut unterstützt. Pavarotti war ja schließlich auch kein Wikinger. Am deutlichsten wird dies bei „Geladen zum Fest“, der einfach hervorragend funktioniert, obwohl er alles andere als klischeearm ist. Doch auch in den anderen Songs stecken sehr viele hörenswerte Ideen und zahllose Wendungen, so dass es nie langweilig wird. Sie werden mit Hingabe und Leidenschaft vorgetragen und besitzen Energie und Kraft, die möglicherweise gerade von der rauheren Produktion sehr gut transportiert wird. Mit einem klaren, glattgedrückten und seelenlosen Sound, den andere Bands bevorzugen, wäre dies unter Umständen nicht möglich.

Es jetzt nur daran festzumachen, dass die Musik von THORMESIS einen eigenen Charakter hat, würde den richtig gut komponierten Liedern nicht gerecht werden. Gerade dieses für mich unerwartete Zusammenspiel der einzelnen Komponenten ist des, was den Reiz ausmacht und mich von Beginn an positiv überrascht hat. Ich bin gespannt, wohin der Weg sie führen wird.
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