The Absence - Enemy Unbound

The Absence - Enemy Unbound
Melodic Death Metal
erschienen am 10.09.2010 bei Metal Blade Records
dauert 56:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vertigo
2. Erased
3. Deepest Wound
4. Maelstrom
5. Enemy Unbound
6. Solace
7. The Bridge
8. Wartorn
9. Hidden in White
10. Vengeance and Victory
11. Triumph
12. Merciless 2 (European bonus track!)

Die Bloodchamber meint:

Drei Jahre nach dem zurecht von Kollege Schönbeck hochgelobten „Riders Of The Plague“ meldet sich Floridas feinste Göteborg Band THE ABSENCE mit „Enemy Unbound“ zurück. Pünktlich zum neuen Werk ist Originaldrummer Jeramie Kling zurückgekehrt und wird dieses Mal auch bei der dem Release anschließenden Tour aktiv sein, weil sein ehemaliger Nachfolger Justin Reynolds aufgrund der bei einem Autounfall erlittenen Verletzungen nicht zur Verfügung steht.

Wie gehabt ist der Sound von THE ABSENCE geprägt von melodischen Gitarren(-leads), die, im Melodic Death verwurzelt, den ein oder anderen Ausflug in Thrashgefilde unternehmen. Im Vergleich zu den Gitarren stehen Schlagzeug und Bass zurück, wobei ersteres zumindest ein paar Akzente setzen kann, sich ansonsten aber mit seiner Rolle als fruchtbare, dunkle Erde für die hell glänzenden Melodieblumen zufrieden geben muss. An Ausführung und Komposition gibt es wie am gewohnt gelungenen Gesang von Fronter Jamie Stewart prinzipiell wenig auszusetzen, und dass ein paar Momente, wie der Anfang und der Refrain des Titeltracks und besonders der Refrain von „Vengeance And Victory“, an AMON AMARTH erinnern, kann man THE ABSENCE auch nicht vorwerfen. Dennoch zündet „Enemy Unbound“ langsamer und dann nicht so durchschlagend wie der Vorgänger „Riders Of The Plague“. In der Melange aus viel (gesanglichem) Midtempo, dem wenig sagenden und wenig benötigten Instrumental „Solace“ und rhythmisch nicht immer durchweg fesselnden Liedern geht der Band etwas der Punch verloren. Selbst wenn in mehr als der Hälfte der Songs kurz der Dreschflegel ausgepackt wird, werden nur die allerwenigsten auch nur einen als gnadenlos mitreißende Abrissbirne einordnen. Gnadenlos durchgezogen wird dagegen das bewährte Rezept der Tempo- und Stimmungswechsel. Das ist zwar legitim, sonderlich spannend aber eher nicht.

Allerdings ist das Problem mit der nachlassenden Spannung für THE ABSENCE schon ein Luxus- und ein Wiederholungsproblem. Denn was die Amerikaner fabrizieren, bewegt sich auch auf diesem Album auf hohem Niveau, leicht nervig ist nur die mittellange Hidden Track Spielerei bei „The Triumph“, und während andere Alben Zeit zum Wachsen und viele Wiederholungen brauchen, funktioniert „Enemy Unbound“ sofort, was hier im Umkehrschluss bedeutet, dass ständiges Wiederhören eher nicht der Weisheit letzter Schluss ist und es etwas abnutzen lässt. Das drückt die Note am Ende endgültig unter 8 Punkte.
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