Angantyr - Svig

Angantyr - Svig
Black Metal
erschienen am 03.09.2010 bei Northern Silence Productions
dauert 48:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. En Fjendes Død
2. Raukes Ran
3. Skyggespil
4. Svig
5. Ni Lange Nætter
6. Arngrims Armod

Die Bloodchamber meint:

Man kann von Ynleborgaz halten, was man will, aber ein Händchen für guten Black Metal hat der Mann. Der Däne, der hier sämtliche Instrumente bedient und zudem die Vocals übernimmt, ist nämlich der alleinige Herrscher bei ANGANTYR. Und nun, drei Jahre nach “Haevn” hat er das neue Album “Svig” herausgebracht, und was soll ich sagen … es ist geil.

Sechs Songs; knapp 50 Minuten einwandfreier, hasserfüllter, manchmal epischer Black Metal, der zudem noch sehr abwechslungsreich ist. Beginnt der erste Track “En Fjendes Død” ruhig mit einer Kirchenorgel, so täuscht diese Ruhe nur, denn nach ca. anderthalb Minuten beginnt die Zerstörung. Rasender Black Metal, hasserfüllter keifender Gesang, melodische Gitarrenlinien und dazu ein Sound, der passend nicht zu sauber ist. Erstaunlich ist es, wie Ynleborgaz es schafft, die tragenden Passagen kraftvoll und majestätisch rüberzubringen. Immer wieder eine Melodie, die sich in den Kopf sägt, immer wieder ansteckender Hass.
Als Highlight möchte ich hier mal “Skyggespil” anführen. Der Track kommt gänzlich ohne Gerase aus und dennoch ist es purer Black Metal, der auch aus dem Norwegen der frühen 90er stammen könnte. Von Beginn an Epik pur, mit Gitarren, die sich im Gehörgang festsetzen. Genauso festsetzen, wie übrigens beim Titeltrack. Dieser beginnt nämlich ebenso tragend, aber wird in einen wütenden Raser verwandelt.
Diese Sprünge von Raserei zum Midtempo sind die Stärke von ANGANTYR. Ynleborgaz schafft diese Gegensätze, ohne künstlich zu wirken. Es ist einfach alles stimmig und passt zur mittelalterlichen Rache der Skandinavier an die Christen, von der die Texte auf dem Album handeln.
Niederlage und dich eine Art Siegeszug am Ende? Des Arngrims Armut wird hier mit akustischer Gitarre angestimmt. Schon bald von Wut besessen, kommt Ynleborgaz zum Schluss dieser Scheibe. Sägende Gitarren, hasserfülltes Gekeife, Highspeed bis hin zu fast schon schleppenden Parts gibt der Däne hier noch mal allen Hörern eins mit der schwarzen Keule. Ein geiler Abschluss.

Das Album ist ein Muss für jeden Black Metal Fan, solange er nicht auf Kitsch a la DIMMU BORGIR steht.
Übrigens schafft es Ynleborgaz immer wieder, Leute um sich zu scharen, um live aufzutreten. Ich habe sie bisher zwei Mal erleben können und es hat sich gelohnt. Ob man nun die Privatperson Ynleborgaz mag oder nicht; aber er hat ein Händchen für guten Black Metal.
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