Angantyr - Haevn

Angantyr - Haevn
Black Metal
erschienen am 27.04.2007 bei Det Germanske Folket
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Et varsel om ood
2. Thulens ord
3. Baghold
4. Tfolket
5. Oanermordet
6. Fodslen og byttet
7. Blod for blod liv for liv

Die Bloodchamber meint:

Da hat uns der dänische Multi-Instrumentasatanist Ynleborgaz aber einen heftigen Brocken Fleisch auf den Tisch geknallt. 7 Songs mit einer Gesamtspielzeit von über 70 Minuten ist im Black Metal-Bereich schon ein ziemlich schwer verdauliches Stück, vor allem, wenn das Material sich an den frühen Neunzigern orientiert und öfter mal typisch monoton die Ohren hypnotisiert. Man sollte für die ersten Durchläufe also schon mal ziemlich viel Zeit einplanen und auch das nötige Quentchen Geduld mitbringen. Ansonsten wird man als Otto-Normal-Schwarzkittel erstmal ziemlich überfordert sein.

Hat man dann aber endlich den Zugang zu „Haevn“ gefunden, wird man schnell feststellen, daß das Ein-Mann-Projekt ANGANTYR sehr genau weiß, auf was es im wahren alten Black Metal ankommt. Da wäre zum einen die Produktion, die zwar typisch verwaschen klingt, aber trotzdem alle Feinheiten offenbart, die klirrende Kälte in den hypnotisch-melodischen Gitarrenläufen und eine ordentliche Portion Pathos, der sich hin und wieder in BATHORYesken Chören offenbart. Man könnte die ganze Sache in etwa mit der ersten DIMMU BORGIR oder auch mit den Frühwerken eines Grafen Fickschnarch vergleichen. Auf der einen Seite diese erhabene Seite, auf der anderen die Monotonie und der Sinn nach ausufernden Tracks des oben genannten Knastnazis. Untermauert wird dieses schwarze Werk von einem Cello, das gerade beim Intro des Openers „Et Varsel Om Död“ die Vorherrschaft übernimmt und die Gitarrenmelodie vorgibt, während sie einem Song wie „Tagefolket“ gegen Ende einen noch tragischeren Touch verleiht. Im Rausschmeißer „Blod For Blod Liv For Liv“ enläßt das Instrument den Hörer dann wieder in komplette Stille und spinnt den Faden zum ersten Song. Aber bis zum Ende dauert es halt doch etwas zu lang. Wären die Songs etwas kürzer ausgefallen, hätte man fast schon von einem nordischen Meisterwerk in alter Tradition sprechen können. So reichts eben „nur“ zur Note „Ziemlich Gut“. Befürworter von Acts wie (uralten) DIMMU BORGIR, DARKWOOD MY BETROTHED und dem Ein-Mann-Projet mit dem Anfangsbuchstaben „B“ sollten aber definitiv auf ihre Kosten kommen!
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