Heathen Foray - Armored Bards

Heathen Foray - Armored Bards
Melodic Pagan Metal
erschienen am 24.09.2010 bei Black Bards Entertainment
dauert 48:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Armored Bards
2. The Blight
3. Bifrost
4. Ascension
5. Messenger Of God
6. Endless Sorrow
7. A Brother s Tale
8. Walls Of Vienna
9. Hopfen & Malz
10. Carthage s End

Die Bloodchamber meint:

In dem mir vorliegenden Label-Schreiben wird von „nicht selten an DRAGONFORCE erinnernden Doppel-Leads“ gesprochen, von einer deutigen Distanzierung „weg vom typischen Pagan und Viking Metal“. Die Musik auf dem neuen Album, der dann doch „derzeit wohl bekanntesten österreichischen Pagan Metal-Band“ HEATHEN FORAY, spricht dann aber doch eine andere Sprache.

Hoch melodisch geht es auf dem nunmehr zweiten Album der Österreicher zu jeder Zeit zu, das kann man ihnen bescheinigen. Auch eine beschriebene und manchmal auftretende Ähnlichkeit zu DRAGONFORCE, man höre sich nur einmal die erste Minute vom schnellen „Messenger of God“ oder des mitreißenden „A Brother’s Tale“ an, die beide beinahe durchgängig mit einer klassisch anmutenden Melodieführung aufwarten können, liegt nahe. Doch von einer Distanzierung vom heimischen Pagan und Viking Metal kann man auf keinen Fall sprechen. Zu oft fühlt man sich an späte MITHOTYN oder gar an XIV DARK CENTURIES erinnert, wobei hierbei zu erwähnen ist, dass es HEATHEN FORAY keinesfalls an Eigenständigkeit fehlt. Im Gegenteil – sie verstehen es, genannte Einflüsse (darunter offensichtlich auch klassische) auf sehr schnell ins Ohr gehende Art und Weise mit ihren eigenen Ideen zu verbinden und so ein Album zu kreieren, dass sich stark vom Vorgängeralbum abhebt, welches meiner Meinung nach zwar viel Potential hatte, dieses aber nicht fachgerecht umsetzen konnte. Was man von der Scheibe ebenfalls zweifelsfrei sagen kann ist, dass sie sehr, sehr abwechslungsreich ist. Werden in einem Moment noch heroische Hymnen gespielt, werden gleich darauf klassisch klingende Gitarrenmelodien gesweept, nur um ein Lied weiter sogar von einer schleppenden, todesbleiernen Walze wie „Walls of Vienna“, das sogar neuere UNLEASHED durchscheinen lässt, abgelöst zu werden.

Und so kommt es, dass auf „Armored Bards“ einige sehr gute Lieder mit Hit- und Ohrwurm-Faktor vorhanden sind, um sich seinen Weg in die Gehörgänge des Konsumenten zu bahnen. Durchschnitt oder Belanglosigkeiten sucht man hier vergeblich.
Was man von den Texten heraushören kann, ist allerdings recht stumpf, was den Gesamteindruck ein wenig herunterzieht. So wirkt beispielsweise die ohnehin schon unnötig einfach gehaltene Ballade „Endless Sorrow“ klischeehaft, wobei ich von dem Text von „Hopfen & Malz“, dem obligatorischen Trinklied gar nicht erst reden muss.
Glücklicherweise kann der als „WOLFCHANT in besser und verdammt noch mal episch“ am Besten zu beschreibende Song, die vorhergehende Trinklied-Sünde wettmachen und einem einen vernünftigen Ausstieg aus diesem hübschen Silberling verschaffen.
Am Sound gibt es ebenfalls nichts zu mäkeln, er erinnert mich persönlich sehr stark an die „Gathered around the Oaken Table“ von MITHOTYN.

Von mir gibt es hiermit jedenfalls eine glasklare Kaufempfehlung an alle Fans der angesprochenen Bands und der Richtungen Folk, Pagan und Viking Metal, aber auch an Fans von melodischem Power Metal!
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