Aus Schweden stammen diese vier jungen Burschen und fühlen sich der Vergangenheit sehr verbunden, dient als Hauptinspiration doch der schwere Rock der 70er. Dank gemäßigter Geschwindigkeit und einem voll aufgerissenen Dröhnregler könnte man auch einfach BLACK SABBATH sagen.

Ihrem Namen gemäß gehen THE GRAVIATORS aber noch eine Ecke schwerkräftiger zur Sache und haben atmosphärisch auch anderen (mehr oder weniger Proto-)Doom im Kopf. Im Zeitlupengewitter des Dröhnens, Wuchtens und Stemmens muss aber irgendwer eine ordnende Hand haben, Ansagen machen und bestenfalls für Akzente sorgen, sonst kommt ohne klare Riffs nur rauschender Matsch raus. Diese Aufgabe erfüllt Sänger Niklas mit seiner volltönenden, klaren Stimme oft gut, mit weiteren Ausschweifungen in „She’s A Witch“ sogar hervorragend. Wirklich aufhorchen lässt aber vor allem Gitarrist Martin, der sich regelmäßig für wenige Sekunden gewitzt in Szene setzt, wie mit dem Wah-Wah im genau dadurch wesentlich unterhaltsameren „Storm Of Creation“ oder der Fokusverschiebung von Dröhnen auf Hypnotisieren im tollen „Shapes Of Babylon“, einfach durch leicht klareren Gitarrensound und kurze Quietsch- und Gniedelmomente.

Würde das immer so problemlos gelingen, könnte ich jedem „The Graviators“ bedenkenlos ans Herz legen. Aber bei Monolithen wie dem „Mountain Man“ versinkt der eben noch gesprungene Zündfunke im Schlamm und beim Warten aufs nächste Lied kann so manchem ein Bart wachsen, der den Nikolaus wie einen Mopedschnäuzerträger aussehen lässt. Sind eben doch Spezialisten, THE GRAVIATORS, aber gute, wärmende und die Musikwelt um eine kleine Note bereichernde.