Breed - Another War

Breed - Another War
Modern Thrash Metal
erschienen am 19.11.2010 bei Facefront
dauert 44:37 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Bloodstone
2. Hellride
3. Fire
4. I Am Not Lost
5. The Tide
6. Prisoner Of The Carnage
7. Equilibrium
8. Inhale Your Life
9. Another War
10. End In Slaughter

Die Bloodchamber meint:

Sehr amerikanisch und sehr schick präsentieren sich BREED auf ihrem zweiten Album „Breed“. Der moderne Thrash der Norweger groovt dermaßen ausufernd, dass es selbst James Brown in Bestform die Hüften aus dem Skelett geschlagen hätte. Das nordet auch kleinere Anfälle von flinker Knüppelei flink wieder ein („Hellride“) und weckt, besonders wenn es etwas mehr zur Sache geht, durch die kernige und warme Stimme von Fronter Maurice Adams leichte KAYSER bzw. Spice Reminiszenzen. Etwas unverständlich ist dagegen das Brutalisieren des Gesangs, das die Wärme unzureichend durch Härte zu ersetzen versucht („I Am Not Lost“) und nur bei weniger Schaum vor dem Mund eine meist gute Balance findet (besser: „Prisoner Of The Carnage“, „Equilibrium“, schlechter: „End In Slaughter“). Die sanfte, klare Version geht zwar in Ordnung, ist jedoch wesentlich uncharismatischer (z.B. „The Tide“).

Abgesehen vom mörderischen Groove, der praktisch immer präsent ist, wollten BREED sich beim Songwriting offenbar so wenig wie möglich limitieren. Das führt zu bedeutenden Geschwindigkeits- und Härteunterschieden und greift in diesem Fall leicht die Geschlossenheit des Albums an, die man erst durch Gewöhnung an die Stimmabenteuer und das sich oft an sich selbst berauschende Gitarrenspiel wiederfindet. Bei allem ausufernden Solieren auf der einen und Wucht auf der anderen Saite bleiben nur – unnötigerweise - die ganz markanten Riffs etwas auf der Strecke. Etwas feiner herausgearbeitete und weniger krachende Knackigkeit, vergleichbar zum Klang in den Solopassagen, hätte ziemlich sicher geholfen und „Another War“ womöglich beim Thema Hitfaktor zu einer besseren Note geholfen. Freunde des schmutzigen Groove Thrash, die aktuell nicht gerade mit reihenweise guten neuen Veröffentlichungen verwöhnt werden, dürfen sich aber auf jeden Fall über BREED freuen.
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