To Cast A Shadow - In Memory Of
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Tormented
2. Morose
3. Nightfall
4. Oceans Apart
5. Betula
6. My Misery
7. When You Leave The Room
8. Set Afire
9. The Answer
10. In Memory Of
Die Bloodchamber meint:
So manches Mal staune ich ernsthaft darüber, welch schier unfassbaren Output an Metal-Bands unterschiedlichster Couleur das verhältnismäßig kleine Norwegen hervorbringt. Meinem persönlichen Empfinden nach müssten etwa 50 Prozent der Norweger Mitglieder einer Metalband mit Plattenvertrag sein. Dass die stockfischbegeisterten Fjordanrainer schon nahezu ein Trademark auf Black Metal gebucht haben, ist ja gemeinhin bekannt, aber das Ende der Fahnenstange ist hier noch lange nicht erreicht. TO CAST A SHADOW sind ein weiterer Beweis dafür, dass auch ganz andere metallische Töne gepflegt werden und das mit einigem Erfolg.
Die Truppe um Frontfrau Gunnhild Huser gibt sich ganz den langsamen und melancholischen Tönen hin, wobei sie kräftig in Melodien schwelgen. Im Klartext heißt das, wir befinden uns hier genau an der Schnittstelle zwischen Doom der Marke MY DYING BRIDE und Gothic Metal á la NIGHTWISH und Konsorten. Dass diese Gratwanderung durchaus begeistern kann, haben die von mir heiß und innig geliebten Italiener von THE FORESHADOWING zuletzt wieder einmal bewiesen, allerdings mit Frontmann. TO CAST A SHADOW bieten uns einen dicken und schweren Sound, der sich den größten Teil des Albums im obligatorischen Downtempo bewegt. Die technisch unheimlich guten Vocals beherrschen die Szenerie aber ganz eindeutig, nur sehr selten werden sie von Growls unterstützt, die für mein Empfinden etwas schwach auf der Brust daherkommen. Gunnhild Huser verfügt über eine sehr gut ausgebildete Stimme, mit der sie unterschiedliche Stimmungen anschlagen kann. Doch wenn wir hier über Frontfrauen aus Norwegen sprechen, kann ich mir den Vergleich mit der altehrwürdigen Kari Rueslåtten nicht verkneifen, deren elfenhafte Eleganz einfach unerreicht ist, auch Frau Huser wirkt hier manches Mal zu burschikos und zu wenig fragil.
Die Songs sind allesamt unheimlich solide, haben zumeist einen starken Wiedererkennungswert und es wird dem Hörer leicht gemacht, sich in dieses Album hineinzufinden. Und genau hier liegt auch der Schwachpunkt, der mich bei aller technischen Versiertheit der Band nie in Ruhe gelassen hat. "In Memory Of" fehlen einfach die Abgründe, es fließt letztlich zu glatt dahin. Die bestimmenden Gefühle, die ich in diesen Genres erwarte, werden nur angekratzt und die erhabene Traurigkeit der oben genannten Bands findet sich hier an keiner Stelle. Auch wenn ich die fragile feinstoffliche Atmosphäre des Debuts von THE 3RD AND THE MORTAL mit TO CAST A SHADOW vergleiche, stehen die letzteren einfach ein wenig zu blass da. Wobei sie letztlich nichts Handwerkliches wirklich falsch machen. Das Album wird seine Hörerschaft finden und die hat es auch verdient. Dem direkten Vergleich mit den Großen des Genres halten sie aber einfach nicht stand. Aber was nicht ist, kann immer noch werden. Die Bandgeschichte ist nicht abgeschlossen und ein drittes Album kommt bestimmt.
Die Truppe um Frontfrau Gunnhild Huser gibt sich ganz den langsamen und melancholischen Tönen hin, wobei sie kräftig in Melodien schwelgen. Im Klartext heißt das, wir befinden uns hier genau an der Schnittstelle zwischen Doom der Marke MY DYING BRIDE und Gothic Metal á la NIGHTWISH und Konsorten. Dass diese Gratwanderung durchaus begeistern kann, haben die von mir heiß und innig geliebten Italiener von THE FORESHADOWING zuletzt wieder einmal bewiesen, allerdings mit Frontmann. TO CAST A SHADOW bieten uns einen dicken und schweren Sound, der sich den größten Teil des Albums im obligatorischen Downtempo bewegt. Die technisch unheimlich guten Vocals beherrschen die Szenerie aber ganz eindeutig, nur sehr selten werden sie von Growls unterstützt, die für mein Empfinden etwas schwach auf der Brust daherkommen. Gunnhild Huser verfügt über eine sehr gut ausgebildete Stimme, mit der sie unterschiedliche Stimmungen anschlagen kann. Doch wenn wir hier über Frontfrauen aus Norwegen sprechen, kann ich mir den Vergleich mit der altehrwürdigen Kari Rueslåtten nicht verkneifen, deren elfenhafte Eleganz einfach unerreicht ist, auch Frau Huser wirkt hier manches Mal zu burschikos und zu wenig fragil.
Die Songs sind allesamt unheimlich solide, haben zumeist einen starken Wiedererkennungswert und es wird dem Hörer leicht gemacht, sich in dieses Album hineinzufinden. Und genau hier liegt auch der Schwachpunkt, der mich bei aller technischen Versiertheit der Band nie in Ruhe gelassen hat. "In Memory Of" fehlen einfach die Abgründe, es fließt letztlich zu glatt dahin. Die bestimmenden Gefühle, die ich in diesen Genres erwarte, werden nur angekratzt und die erhabene Traurigkeit der oben genannten Bands findet sich hier an keiner Stelle. Auch wenn ich die fragile feinstoffliche Atmosphäre des Debuts von THE 3RD AND THE MORTAL mit TO CAST A SHADOW vergleiche, stehen die letzteren einfach ein wenig zu blass da. Wobei sie letztlich nichts Handwerkliches wirklich falsch machen. Das Album wird seine Hörerschaft finden und die hat es auch verdient. Dem direkten Vergleich mit den Großen des Genres halten sie aber einfach nicht stand. Aber was nicht ist, kann immer noch werden. Die Bandgeschichte ist nicht abgeschlossen und ein drittes Album kommt bestimmt.