Darkest Era - The Last Caress Of Light
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. The Morrigan
2. An Ancient Fire Burns
3. Beneath The Frozen Sky
4. Heathen Burial
5. Visions of the Dawn
6. To Face The Black Tide
7. Poem To The Gael
8. The Last Caress Of Light Before The Dark
Die Bloodchamber meint:
DARKEST ERA konnten bereits 2008 mit ihrer ersten EP "The Journey Through Damnation" mächtig Staub im wahrhaftigen Lager aufwirbeln und wollen den so geweckten Erwartungen nun mit einer vollwertigen Veröffentlichung gerecht werden. Waffe der Wahl ist auch weiterhin die als Celtic Metal bezeichnete Fusion aus traditioneller Epik und dem melodischen Empfinden PRIMORDIALs, was angesichts der nordirischen Herkunft der Band nicht einer feinen Ironie entbehrt.
Damit aber vom Umfeld direkt hinein ins Getümmel, wo uns "The Morrigan" mit allen Trademarks der Scheibe empfängt: Folkloristisch angehauchte Akustikgitarren, ein leicht tribalesker Anklang im Schlagwerk, der allerdings (auch in der Folge) selten bis zum PRIMORDIAL-Limit ausgereizt wird und stattdessen schon bald Platz für klassisch-melodischen Traditionsstahl mit unverkennbar irischem Finish macht.
DARKEST ERA gelingt im Verlauf der gut 60 Minuten der Spagat zwischen nostalgischem Schlachtruf und waidwunder Melancholie, der Wechsel von treibenden Riffs zu brütenden Zwischenspielen, der durch die stets präsenten (oftmals gedoppelten) Leads und vergleichsweise melodisches Bassspiel zu einem atmosphärischen Ganzen abgerundet wird. Mögliche Vergleichspunkte für die so heraufbeschworene Stimmung wären neben PRIMORDIAL auch ATLANTEAN KODEX zu ihrer treibenden Phase (also vor der aktuellen Scheibe), sowie eine keltische Ausgabe von DOOMSWORD - wirklich gerecht wird dieser Griff nach Bezugspunkten dem durchweg eigenständigen und hoch emotionalen Schaffen der Nordiren allerdings nur bedingt.
Jenseits der instrumentalen Ebene lebt "The Last Caress Of Light" vor allem vom charismatischen Gesang Dwayne "Krum" Maguires: Dessen klare, aber nicht zu klinisch wirkende Darbietung pendelt sich zwischen klassischer Höhenhatz und - einmal mehr - Nemtheanga ein, was den Stücken ein enormes Maß an Authentizität beschert. Ob heroisch dahin fließende Zuversicht wie in "Visions Of The Dawn", getragenes Pathos wie im Opener und "Beneath The Frozen Sky", oder eben auch poetischer Folk des Kalibers "Poem To The Gael" (der "Dark Song" der Band) - der Mann findet innerhalb des ihm zur Verfügung stehenden Spektrums für vergleichsweise vielschichtige Stimmungen den perfekten Ausdruck, ohne sich in Extremen zu verlieren. Dass es vereinzelt Chöre und Mehrstimmiges zu hören gibt, versteht sich angesichts dieser Bandbreite hoffentlich von selbst.
Nicht zuletzt spielt "Last Caress..." dank des Metal Blade-Budgets auch produktionstechnisch in der Oberliga: Der satte und dabei stets auf Fluss ausgelegte Klang passt perfekt zum Gebotenen, die Rhythmusfraktion kommt wuchtig, ohne dadurch den bisweilen fragilen Überbau zu erdrücken - ein nur als typisch irisch zu beschreibendes Klangbild.
"Last Caress Of Light" kann man aufgrund seiner Qualität in nahezu allen Belangen nur eine Empfehlung aussprechen, die Anhänger des insularen Metals ebenso einschließt wie Freunde epischer Klangkunst generell. Einziger Kratzer im Gesamtbild ist die anfangs geringe Unterscheidbarkeit der durchweg langen Stücke, da sich songinterne Variation und das Streben nach charakteristischen Momenten bisweilen im Wege stehen. Nach etwas Eingewöhnung jedoch (und ohne diese geht es gerade im Langstreckensektor bekanntlich kaum) gewinnen alle hier vertretenen Stücke enorm an Eigenständigkeit, weshalb der Makel im Grunde nur bedingt als solcher betrachtet werden sollte.
Der überwältigende, bleibende Eindruck der Scheibe hingegen ist der von Musik gewordener Hingabe, von mythenschwangerer Magie und ungetrübter Natürlichkeit - und mehr kann man als Hörer doch schwerlich verlangen.
www.myspace.com/darkestera
Damit aber vom Umfeld direkt hinein ins Getümmel, wo uns "The Morrigan" mit allen Trademarks der Scheibe empfängt: Folkloristisch angehauchte Akustikgitarren, ein leicht tribalesker Anklang im Schlagwerk, der allerdings (auch in der Folge) selten bis zum PRIMORDIAL-Limit ausgereizt wird und stattdessen schon bald Platz für klassisch-melodischen Traditionsstahl mit unverkennbar irischem Finish macht.
DARKEST ERA gelingt im Verlauf der gut 60 Minuten der Spagat zwischen nostalgischem Schlachtruf und waidwunder Melancholie, der Wechsel von treibenden Riffs zu brütenden Zwischenspielen, der durch die stets präsenten (oftmals gedoppelten) Leads und vergleichsweise melodisches Bassspiel zu einem atmosphärischen Ganzen abgerundet wird. Mögliche Vergleichspunkte für die so heraufbeschworene Stimmung wären neben PRIMORDIAL auch ATLANTEAN KODEX zu ihrer treibenden Phase (also vor der aktuellen Scheibe), sowie eine keltische Ausgabe von DOOMSWORD - wirklich gerecht wird dieser Griff nach Bezugspunkten dem durchweg eigenständigen und hoch emotionalen Schaffen der Nordiren allerdings nur bedingt.
Jenseits der instrumentalen Ebene lebt "The Last Caress Of Light" vor allem vom charismatischen Gesang Dwayne "Krum" Maguires: Dessen klare, aber nicht zu klinisch wirkende Darbietung pendelt sich zwischen klassischer Höhenhatz und - einmal mehr - Nemtheanga ein, was den Stücken ein enormes Maß an Authentizität beschert. Ob heroisch dahin fließende Zuversicht wie in "Visions Of The Dawn", getragenes Pathos wie im Opener und "Beneath The Frozen Sky", oder eben auch poetischer Folk des Kalibers "Poem To The Gael" (der "Dark Song" der Band) - der Mann findet innerhalb des ihm zur Verfügung stehenden Spektrums für vergleichsweise vielschichtige Stimmungen den perfekten Ausdruck, ohne sich in Extremen zu verlieren. Dass es vereinzelt Chöre und Mehrstimmiges zu hören gibt, versteht sich angesichts dieser Bandbreite hoffentlich von selbst.
Nicht zuletzt spielt "Last Caress..." dank des Metal Blade-Budgets auch produktionstechnisch in der Oberliga: Der satte und dabei stets auf Fluss ausgelegte Klang passt perfekt zum Gebotenen, die Rhythmusfraktion kommt wuchtig, ohne dadurch den bisweilen fragilen Überbau zu erdrücken - ein nur als typisch irisch zu beschreibendes Klangbild.
"Last Caress Of Light" kann man aufgrund seiner Qualität in nahezu allen Belangen nur eine Empfehlung aussprechen, die Anhänger des insularen Metals ebenso einschließt wie Freunde epischer Klangkunst generell. Einziger Kratzer im Gesamtbild ist die anfangs geringe Unterscheidbarkeit der durchweg langen Stücke, da sich songinterne Variation und das Streben nach charakteristischen Momenten bisweilen im Wege stehen. Nach etwas Eingewöhnung jedoch (und ohne diese geht es gerade im Langstreckensektor bekanntlich kaum) gewinnen alle hier vertretenen Stücke enorm an Eigenständigkeit, weshalb der Makel im Grunde nur bedingt als solcher betrachtet werden sollte.
Der überwältigende, bleibende Eindruck der Scheibe hingegen ist der von Musik gewordener Hingabe, von mythenschwangerer Magie und ungetrübter Natürlichkeit - und mehr kann man als Hörer doch schwerlich verlangen.
www.myspace.com/darkestera