Fyrnask - Fjorvar Ok Benjar

Fyrnask - Fjorvar Ok Benjar
Black Metal / Ambient
erschienen am 05.11.2010 bei Düsterwald Produktion
dauert 57:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Vos qui transitis...
2. Diese Asche
3. Inn I de dypene
4. Forderver den første Vanndråpen
5. Interludium
6. Licht
7. Tre og Tegn
8. A thousand Winters to come
9. Fjorvar ok Benjar
10. Exitus

Die Bloodchamber meint:

Kaum haben Düsterwald Produktionen mit ihren Black’n’Roll-Matadoren BLACK SHORE beinahe die gesamte Fachpresse durcheinandergewirbelt, setzen sie erneut auf den Vertrieb angehender Black Metal-Bands. Eine dieser Bands, mit denen Düsterwald uns in jüngerer Zeit mit weiterer harter Musik versorgen möchte, nennt sich FYRNASK, deren einziges Mitglied Fyrnd sich typischem Black Metal mit Ambient-Anleihen verschrieben hat. Mir bis dato unbekannt, spitze ich also neugierig die Ohren bei dieser über Düsterwald an den Mann gebrachten Demo.

Und in der Tat, der Opener weckt sofort Interesse. Ein nicht enden wollendes Ausklingen elektrischer Gitarren; atmosphärische, stark angehallte Melodien erfüllen die dichte Luft; eine männliche Stimme flüstert in unheilschwangerem Tone vor sich hin. Die Spannung steigt, und... Typisch durchschnittliche Black Metal-Akkorde ertönen, die die übliche chaotisch-morbide Stimmung aufbauen wollen. Nun wird auch noch stumpf vor sich hingeknüppelt, die Stimmung ist weg. Siebeneinhalb Minuten langweiliges Geknüppel, bis auf einmal harmonisierte Melodien ertönen, bei denen das Schlagzeug komplett herunterfährt.
`Hey, hört man dort etwa einen guten Ansatz hera-, argh... Das Geknüppel geht weiter. Nein, das war nichts.´
So oder so ähnlich könnte der Gedankengang eines Hörers von „Fjorvar Ok Benjar“ aussehen. Mit einer ansprechenden Black Metal-Produktion knüppelt man sich von B bis Y durch und lässt leider nur bei A, Z und O Platz für wirklich ansprechende, atmosphärische Ambient-Momente. Der mal chaotische, mal recht melodisch gehaltene Black Metal FYRNASKS ist sicher nicht unterdurchschnittlich schlecht, überdurchschnittlich ist er trotz des einen oder anderen Momentes (wie beim anfangs erwähnten „Diese Asche“ oder „Tre og Tegn“) jedoch auch keineswegs. Umso negativer fallen die Dresch- und Doublebass-Passagen jedoch auf, wenn man einen guten Ambient-Part einschiebt. Durch das Zerstören der sorgsam aufgebauten Atmosphäre mit eher stark durchschnittlichem Schwarzmetall kann sich beim Hören des Tonträgers schnell Frust, auch der Wunsch, der Stromgitarren-Fraktion einfach mal den Saft abzudrehen breit machen.

Da kommt einem glatt der Gedanke in den Sinn ob es boshaft klingen mag, wenn einem auf „Fjorvar Ok Benjar“ der Anfang und das Ende am besten gefallen. Ein guter, atmosphärischer Anfang und ein wunderbar friedlicher, geradezu traurig fröhlicher Rausschmeißer. Wechselt Mastermind Fyrnd irgendwann einmal komplett auf diese Schiene, kann ich mir jedenfalls bestens vorstellen, FYRNASK noch einmal eine Chance zu geben.
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