Conan's First Date - Effigies (EP)

Conan's First Date - Effigies (EP)
Death Metal / Stoner Rock
erschienen im April 2009 als Eigenproduktion
dauert 29:12 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Effigy
2. Killing Machine
3. Million Miles From Home
4. Swallow the Sea
5. Punishment
6. Will Not Remain
7. Hypochrist
8. Beyond the Tomb
9. The Werewolf Rising

Die Bloodchamber meint:

CONAN'S FIRST DATE haben einen saudämlichen Namen und das muss einfach direkt zu Beginn schon mal festgestellt werden. Nun zum wirklich Interessanten, denn immerhin treten sie hiermit den Beweis an, dass Nomen nicht immer gleich Omen sein muss. Hinter diesem Namen verbirgt sich schließlich eine junge ungarische Band, die auf ihrem ersten umfassenden Release "Effigies", auf dem das Material zweier EPs gebündelt wurde, einen durchweg unterhaltsamen und ansprechenden Sound präsentiert. Ja, der Begriff "unterhaltsam" wurde mit Bedacht gewählt, denn hier wird der Groove groß geschrieben. CONAN'S FIRST DATE verbinden Death Metal mit Rock n' Roll, was an sich noch nichts Neues ist, packen dann aber noch eine kleine Prise Southern Rock dazu, der besonders in den eingängigen Refrains durchscheint und dem Ganzen zusätzliche Eingängigkeit verleiht. Neben beispielsweise ENTOMBED haben Bands wie ALICE IN CHAINS oder SOUNDGARDEN offensichtlich Pate gestanden.

In der insgesamt nicht sonderlich umfangreichen Spielzeit bekommen wir neun Songs geboten. Hierunter findet sich auch eine Coverversion, die etwas verstörend wirkt. Beim ersten Hören von "Million Miles From Home" hat es mich völlig verrückt gemacht, woher ich diese Nummer kannte und warum sie so unglaublich schlechte Assoziationen weckte. Eine kurze Recherche ergab, dass dies eine der unzähligen Rave-Nummern der 90er war (verbrochen von einem Act namens DUNE), bei denen infantil gepitchte Vocals mit einem absolut geschmacklosen Elektronik-Sound eine unheilige Allianz bildeten, die den nicht bis zur völligen Schmerzfreiheit gedopten Hörer dazu verleiten konnte, den Fernseher oder das Radio zu zertrümmern. Die Ungarn machen das besser, und allein die Songauswahl beweist, dass sie keine stilistischen Scheuklappen haben und eine recht eigene Vorstellung von Musik. So weit, so gut, das Highlight dieses Demos ist die Nummer trotzdem nicht.

Für ein Demo ist der Sound mehr als beachtlich. Alles kommt recht dick und ansprechend abgemischt daher, es gibt nur wenige Stellen, an denen das Ganze ein wenig zu breiig wird, da hier doch zu viele Spuren übereinander liegen. Besonders angenehm ist die Tatsache zu verbuchen, dass neben einer stimmigen instrumentalen Umsetzung ein Vokalist am Werk ist, der beide Bereiche, Growls wie Clean-Gesang, gleichermaßen gut umsetzt.

Klare Angelegenheit, liebe Labels: Wenn ihr euch von Namen allein abschrecken lasst, dann versäumt ihr vielleicht die Gelegenheit, eine Band zu signen, die es mehr als verdient hat. CONAN'S FIRST DATE sind eine solche und ich hoffe, dass dies nicht das Letzte ist, was man von ihnen zu hören bekam.
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