Funeral For A Friend - Welcome Home Armageddon
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. This Side Of Brightness
2. Old Hymns
3. Front Row Seats To The End Of The World
4. Sixteen
5. Aftertaste
6. Spinning Over The Island
7. Man Alive
8. Owls (Are Watching)
9. Damned If You Do, Dead If You Don't
10. Medicated
11. Broken Foundation
12. Welcome Home Armageddon
Die Bloodchamber meint:
„Kleine Veränderungen und ihre großen Auswirkungen“, so könnte die Kurzinterpretation des neuen FUNERAL FOR A FRIEND Albums lauten. Mit dem ambitionierten letzten Studioalbum „Memory And Humanity“ machte die Band die für sie neue Erfahrung, dass sich das Abo auf goldene Platten in Großbritannien nicht automatisch verlängert. Ob der Rückgang der Verkäufe mehr mit der Entwicklung der Band oder doch der ihrer (früheren) Anhänger zusammen hing, darf jeder für sich selbst beantworten. Die Zeichen der Zeit, die nach Veränderung verlangten, wurden jedoch erkannt. Im letzten Jahr verabschiedete sich dann mit Darran Smith einer der beiden Urgitarristen, der Bassist Gavin Burrough übernahm seinen Part und Richard Boucher (u.a. Ex-HONDO MACLEAN) den Bass.
Im Prinzip alles gar nicht so spektakulär, besonders wenn man in Betracht zieht, wie viele Bands regelmäßig Personal wechseln oder nie eine goldene Platte erhalten haben, aber was die Vorab-EP “The Young And Defenceless“ bereits andeutete, bewahrheitet sich auf „Welcome Home Armageddon“ auf ganzer Linie. FUNERAL FOR A FRIEND besinnen sich auf ihre „Casually Dressed & Deep In Conversation“ Anfänge, integrieren aber ihre Erfahrungen und können so mit Abwechslung innerhalb der Grenzen von Post-Hardcore, Emocore und Screamo – die drei Genres, zu denen die Band mal mehr, mal weniger willkürlich bzw. nach persönlichem Gusto gezählt wird. Emotionaler Bombast steht gleichberechtigt neben kratzbürstigem Geschrei („Front Row Seats To The End Of The World“), ruhige Momente werden auch in flotteren Liedern ausgebaut, indem und so dass die Gitarren auch mal einen Akkord halten, statt ständige Action zu forcieren („Spinning Over The Island“). Dem leichtfüßigen „Man Alive“ folgt das dramatischere „Owls (Are Watching)“, dem der (im wahrsten Sinne) Smasher mit dem großen Knall „Damned If You Do, Dead If You Don’t“ folgt, der vom etwas verträumten (oder, im Bild des Liedtitels, sedierten) „Medicated“ abgelöst wird. Genau solche, im FUNERAL FOR A FRIEND-Universum absolut schlüssige Wechsel halten die Platte nicht nur am Leben, sondern machen sie interessant.
Allein schon wegen dem großen Augenmerk auf extrem eingängige Singalong-Refrains (von ruhiger in z.B. „Sixteen“ bis zu treibend und aufputschend in „Damned If You Do, Dead If You Don’t“) braucht „Welcome Home Armageddon“ dabei praktisch überhaupt keine Eingewöhnungszeit. Bei wem es beim ersten Hören nicht funktioniert, der kann sich weitere Versuche eigentlich direkt sparen. Das mag kalkuliert klingen und ist es bis zu einem gewissen Punkt sicher auch, gehört aber ebenso zu den Markenzeichen der Band wie die Tatsache, dass Leute, die sehnsüchtig auf die neue SUFFOCATION oder die neue HATE ETERNAL warten, „Welcome Home Armageddon“ für überemotionalen, fast schon weinerlichen Kitsch halten werden, obwohl der Weltuntergang garantiert noch selten so fröhlich empfangen wurde wie in der ersten Hälfte des Titeltracks.
Während Villadeatho so gar nicht mit der Hand wackeln mag und stattdessen den Kopf schüttelt, darf der Rest sich darüber freuen, dass FUNERAL FOR A FRIEND den Beweis dafür liefern, dass Rückbesinnung nicht gleich Rückentwicklung ist und emotionale Musik mit ordentlichem Schmackes kein Relikt der Vergangenheit sein muss. Und das gelingt ihnen ausgesprochen gut.
Im Prinzip alles gar nicht so spektakulär, besonders wenn man in Betracht zieht, wie viele Bands regelmäßig Personal wechseln oder nie eine goldene Platte erhalten haben, aber was die Vorab-EP “The Young And Defenceless“ bereits andeutete, bewahrheitet sich auf „Welcome Home Armageddon“ auf ganzer Linie. FUNERAL FOR A FRIEND besinnen sich auf ihre „Casually Dressed & Deep In Conversation“ Anfänge, integrieren aber ihre Erfahrungen und können so mit Abwechslung innerhalb der Grenzen von Post-Hardcore, Emocore und Screamo – die drei Genres, zu denen die Band mal mehr, mal weniger willkürlich bzw. nach persönlichem Gusto gezählt wird. Emotionaler Bombast steht gleichberechtigt neben kratzbürstigem Geschrei („Front Row Seats To The End Of The World“), ruhige Momente werden auch in flotteren Liedern ausgebaut, indem und so dass die Gitarren auch mal einen Akkord halten, statt ständige Action zu forcieren („Spinning Over The Island“). Dem leichtfüßigen „Man Alive“ folgt das dramatischere „Owls (Are Watching)“, dem der (im wahrsten Sinne) Smasher mit dem großen Knall „Damned If You Do, Dead If You Don’t“ folgt, der vom etwas verträumten (oder, im Bild des Liedtitels, sedierten) „Medicated“ abgelöst wird. Genau solche, im FUNERAL FOR A FRIEND-Universum absolut schlüssige Wechsel halten die Platte nicht nur am Leben, sondern machen sie interessant.
Allein schon wegen dem großen Augenmerk auf extrem eingängige Singalong-Refrains (von ruhiger in z.B. „Sixteen“ bis zu treibend und aufputschend in „Damned If You Do, Dead If You Don’t“) braucht „Welcome Home Armageddon“ dabei praktisch überhaupt keine Eingewöhnungszeit. Bei wem es beim ersten Hören nicht funktioniert, der kann sich weitere Versuche eigentlich direkt sparen. Das mag kalkuliert klingen und ist es bis zu einem gewissen Punkt sicher auch, gehört aber ebenso zu den Markenzeichen der Band wie die Tatsache, dass Leute, die sehnsüchtig auf die neue SUFFOCATION oder die neue HATE ETERNAL warten, „Welcome Home Armageddon“ für überemotionalen, fast schon weinerlichen Kitsch halten werden, obwohl der Weltuntergang garantiert noch selten so fröhlich empfangen wurde wie in der ersten Hälfte des Titeltracks.
Während Villadeatho so gar nicht mit der Hand wackeln mag und stattdessen den Kopf schüttelt, darf der Rest sich darüber freuen, dass FUNERAL FOR A FRIEND den Beweis dafür liefern, dass Rückbesinnung nicht gleich Rückentwicklung ist und emotionale Musik mit ordentlichem Schmackes kein Relikt der Vergangenheit sein muss. Und das gelingt ihnen ausgesprochen gut.