Adept - Death Dealers

Adept - Death Dealers
Hardcore / Punk
erschienen am 08.04.2011 bei Panic & Action
dauert ca. 42:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. First Round,First Minute
2. The Lost Boys
3. No Guts,No Glory
4. This Could Be Home
5. At World's End
6. By The Wrath of Akakabuto
7. If I'm A Failure,You're A Tragedy
8. Hope
9. Death Dealers
10. The Ivory Tower
11. From The Depths Of Hell
12. This Ends Tonight

Die Bloodchamber meint:

Wie soll man eine Band vorurteilsfrei bewerten, die dem ersten Eindruck nach alle Klischees modebewusster Hartwurst-Musik erfüllt? Die jungen Schweden ADEPT erfüllen tatsächlich einen ganzen Katalog böser, böser Merkmale, die das Interesse des mit dererlei Bands übersättigten Musikfan fast schon von vornherein ausschließen. Doch schauen wir uns erst einmal ganz in Ruhe an, was wir hier haben.

Klischee Nr. 1: Ganz oberflächlich – das Outfit. Cover quietschebunt im Comic-Style. Zu 99% sehen alle Shirts der Bands ganz ähnlich aus und werden von Imperial Clothing vertrieben. Wer trägt das dann wohl? Damit wären wir schon bei...

Klischee Nr. 2: Geht man immer noch völlig oberflächlich vom äußeren Eindruck aus und nimmt auch den ersten flüchtigen Höreindruck als Kriterium, kann man sich schon fast komplett sicher sein, dass man bei ADEPT-Konzerten Leute treffen wird, die a) die Volljährigkeit noch nicht erreicht haben, b) nicht männlich oder weiblich, sondern Seitenscheitel sind oder c) Handtäschchen tragen und den süßen Frontmann ankreischen.

Klischee Nr. 3: Jetzt zum Eingemachten – den musikalischen Details. Um hier dem Klischee zu entsprechen, ist es essentiell, dass es hier nicht ein Fitzelchen gibt, dass man in dieser Form nicht schon irgendwo anders gehört hat. Grob über den Daumen gepeilt klingen ADEPT wie eine Mischung aus CALIBAN und BRING ME THE HORIZON mit Emo Clean Vocals. Alles klar? Alles klar!

Klischee Nr. 4: Der Metalcore-Baukasten für die Handtäschchen-Kompatibilität: Kompositorische Berechenbarkeit -Check! Saftige Breakdowns an jeder Ecke – Check! Aggro-Shouting vs. Emo-Vocals – Check! Ein paar Soli, falls Metaller im Publikum anwesend sind – Check! Gangshouts mit Mitgröhlen – Check! Trendiges Elektro-Geblubber – Check! Fette, glatte Produktion – Check! Keine Abweichungen erlaubt!

Jetzt ist „Death Dealers“ einmal durchgelaufen, die Vorurteile des ersten Eindrucks haben sich jedoch kaum verflüchtigt. Auch wenn man versucht ist, mit dem Verriss-Hackebeil gnadenlos auf ADEPT einzudreschen, kann man die positiven Seiten ihres Albums an keiner Stelle verleugnen. Gut umgesetzte musikalische Klischees haben schließlich oft genug auch ihren Reiz. So kann man den Schweden ein überaus geschicktes Händchen beim Produzieren eingängiger Moshpit-Granaten attestieren, denen es dank fett bratender Riffs und Schwarte krachen lassender Breakdowns nicht an Durchschlagskraft mangelt. Da ADEPT aber ebenso nach dem Checklistenprinzip funktionieren, kann man sich um die Bewertung durchaus streiten. Hin und her gerissen zwischen quälender Unoriginalität und sauberer Umsetzung entscheidet man sich für einen Kompromiss.
-